Die katholische Kirche kann nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft wieder mit steigenden Einnahmen aus der Kirchensteuer rechnen.

 Im Idealfall könnten die Einnahmen für die 27 Bistümer in diesem Jahr um knapp zwei Prozent höher ausfallen und im nächsten Jahr erstmals über fünf Milliarden Euro liegen, heißt es in einer dem epd vorliegenden Untersuchung des arbeitgebernahen Kölner Instituts.

 «Weil die Kirchensteuer an die Einkommenssteuer angedockt ist, werden die laut amtlicher Steuerschätzung für 2011 bis 2015 prognostizierten Zuwächse von 30 Prozent den Bischöfen frisches Geld in die Kassen spülen», so die Verfasser. Die Untersuchung soll in dieser Woche veröffentlicht werden.

 In den beiden zurückliegenden Jahren verzeichnete die katholische Kirche Einbußen bei den Kirchensteuern. Noch 2008 nahmen die beiden großen Kirchen nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft mit 9,8 Milliarden Euro soviel Kirchensteuer ein wie nie zuvor. «Im Jahr 2009 mussten die Protestanten und Katholiken dagegen mit 400 Millionen Euro weniger auskommen», heißt es.

 Im vergangenen Jahr schrumpften die Kirchensteuern der katholischen Kirche den Angaben zufolge um 109 Millionen Euro oder 2,3 Prozent. Neben den konjunkturbedingten Rückgang sei dafür auch die Austrittswelle nach den bekannt gewordenen Missbrauchsfällen mitverantwortlich, argumentiert der Autor der Studie, Winfried Fuest. Die größten Einbrüche verzeichneten die Bistümer Mainz, Speyer und Trier. Im Erzbistum Köln, das als eine der reichsten Diözesen weltweit gilt, betrug der Rückgang rund zehn Prozent.

 Aus der Evangelischen Kirche in Deutschland liegen noch keine Zahlen für 2010 vor. Im Krisenjahr 2009 fiel der Rückgang mit fünf Prozent geringer als erwartet aus. Die Einnahmen der 22 evangelischen Landeskirchen betrugen 4,4 Milliarden Euro.

(Quelle: epd)