Geistliche des Erzbistums Köln haben in einem offenen Brief an Papst Franziskus ein Mitbestimmungsrecht der Kölner Katholiken bei der Wahl des Nachfolgers von Kardinal Joachim Meisner gefordert.
"Für eine von Anfang an gute Beziehung der Gläubigen zu ihrem zukünftigen Erzbischof wäre deren Einbeziehung wünschenswert", heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief der "Kölner Kircheninitiative". Unter den 29 Erstunterzeichnern sind auch prominente Theologen wie Hans Küng und Paul Zulehner.
Meisner wird am 25. Dezember 80 Jahre alt. Sein Rücktrittsgesuch beim Papst hatte der Erzbischof gemäß dem Kirchenrecht bereits zu seinem 75. Geburtstag eingereicht. Auf Bitten von Papst Benedikt XVI. blieb er im Amt. Nach dem Kirchenrecht und dem "Preußischen Konkordat" wählen die 15 Mitglieder des Kölner Domkapitels den Erzbischof aus drei Kandidaten aus, die auf einer vom Papst übersandten Liste stehen.
Zumindest in der Kandidatenfindung sollten Priester und Laien einbezogen werden, forderte die Initiative. "Es wäre doch auch für das Kölner Domkapitel eine große Entlastung zu wissen, dass die Katholiken des Erzbistums mehrheitlich hinter dem neuen Bischof stehen", sagte Diakon Hanno Weinert-Sprissler, der die Initiative mitbegründet hat. Der Wunsch nach mehr Mitbestimmung werde längst von Menschen in allen Ebenen der Kirche unterstützt.
(Quelle: epd)