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Koptenbischof: Deutsche Kirchen sollen sich mehr für ägyptische Christen einsetzen

Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Christen in Deutschland, Bischof Anba Damian, hat an die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland appelliert, mehr Solidarität mit den verfolgten Kopten in Ägypten zu zeigen. Diese müssten sich mehr als eine Einheit sehen, um das tägliche Unrecht gegenüber den Kopten in Ägypten stoppen zu helfen, sagte der Bischof am Montagabend in Düsseldorf.

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 Nach Angaben von Damian leben inzwischen rund 7.000 Kopten in Deutschland. Der Bischof bedauerte die strengen Aufnahmebestimmungen in der Bundesrepublik. Für seine Glaubensbrüder sei es "fast nicht möglich", ein Einreisevisum zu erhalten. Die meisten Kopten, die in ihrem Heimatland Ägypten zunehmend ausgegrenzt würden, gingen in die klassischen Auswandererländer USA, Kanada, Australien oder Neuseeland. Der Bischof bedauerte, dass es in Deutschland "immer noch keine gezielte Hilfe für die koptischen Gemeinden bei der Aufnahme von Flüchtlingsfamilien" gebe.

 Die derzeitigen Machthaber in Ägypten betreiben nach Angaben von Damian an den Kopten einen "Völkermord auf leise Art". Dadurch, dass die jungen Männer keine Ausbildung oder keinen Beruf ausüben könnten, könnten sie auch keine Familien gründen. "So fehlt der Nachwuchs, und die Zahl der Kopten wird zwangsläufig immer kleiner", kritisierte das Oberhaupt der koptischen Christen in Deutschland. Nach wie vor gebe es Anschläge auf koptische Kirchen in Ägypten und in anderen arabischen Staaten.

 Damian forderte die christlichen Kirchen in Deutschland auf, sich für Opfer solcher Anschläge einzusetzen. Denkbar sei die medizinische Behandlung in Deutschland oder die Unterstützung der koptischen Familien, die Opfer zu beklagen hätten. Auch juristische Beratung sei denkbar, sagte der Bischof weiter.

 Er wies darauf hin, dass es in Ägypten bis heute weder eine Entschädigung noch eine Entschuldigung für die teilweise blutigen Anschläge auf koptische Familien gegeben habe. Vorstellbar seien auch die Hilfe der christlichen Kirchen in Deutschland bei der Gründung einer koptischen Schule hierzulande und die Förderung von Patenschaften zwischen deutschen Kirchengemeinden und koptischen Gemeinden in Ägypten.

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 Etwa zehn Prozent der 80 Millionen Ägypter sind Schätzungen zufolge Christen. Die meisten von ihnen gehören der koptisch-orthodoxen Kirche an, die bereits seit dem ersten Jahrhundert nach Christus existiert und damit zu den ältesten Kirchen der Welt gehört. Seit 1972 verschärfte sich die Lage der koptisch-orthodoxen Christen in Ägypten zunehmend.

 Weltweit wird die Zahl der Kopten auf rund 15 Millionen geschätzt. Für die Kopten in Deutschland ist das Zentrum seit 1993 das Kloster Brenkhausen im ostwestfälischen Höxter. Dort hat auch der Generalbischof der koptischen Christen in Deutschland, Anba Damian, seinen Sitz.

(Quelle: epd)

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