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Krebskrankes Mädchen lässt Menschen Gottes Liebe spüren

Die Ärzte gaben Maja maximal noch sechs Monate zu leben. Bevor sie starb, wollte sie den Ex-Bodyguard und Buchautor Michael Stahl noch zu einem Vortrag begleiten. Es wurde eine unvergessliche vorweihnachtliche Reise.

Von Michael Stahl, Buchautor und 1. Vorstand International Protactics Federation e.V.

Was war das doch für eine wunderbare Begegnung im Sommer 2015 im Camp für krebskranke Kinder! Da stand sie vor mir, Maja. Mit einem Strahlen, das irgendwie nicht von dieser Welt war. Sie war 15 Jahre alt und bewegte mein Herz auf unbeschreibliche Weise. Sie hatte schon 28 Operationen und 18 Monate Krankenhausaufenthalt hinter sich, und doch war sie voller Dankbarkeit und Lebensfreude.

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Wenige Monate nach unserer ersten Begegnung schrieb sie mir eine erschütternde Nachricht. Die Ärzte hatten keine Hoffnung mehr und gaben ihr maximal noch sechs Monate. Sie bat mich, nie mit meinen Projekten aufzuhören. Und machte sich noch eine „To-do-Liste“…

Unterwegs mit einem kleinen Engel

Maja wollte noch nach New York, London, Wien – und sie wollte mich auf eine Vortragsreise begleiten, bevor sie „nach Hause“ gehen musste. Dieser kleine Engel wollte einen Teil ihrer kurzen Zeit mit mir unterwegs sein – welch eine Ehre! So düsten wir in der Adventszeit in Richtung Ostdeutschland. Es standen ein Vortrag vor etwa hundert Leuten auf dem Plan (zu dem dann über dreihundert kamen …) und zwei Schulgottesdienste.

Es war eine unvergessliche vorweihnachtliche Reise, bei der uns auch meine Kollegin und mein erwachsener Sohn begleiteten. Wir erlebten so viele kostbare Momente zusammen. Maja bewunderte die Morgenröte und entdeckte Farben, die wir selbst so noch nie gesehen hatten. Wir lachten um die Wette, einmal sogar so sehr, dass wir uns die Bäuche hielten. Dann wiederum hatten wir so tiefe Gespräche, die unser Innerstes berührten.

Eine Spur der Liebe

Während der ganzen Reise hinterließ Maja eine Spur der Liebe. So besuchten wir einen Freund von uns, der schon mal einen Herzstillstand erleiden musste. Dann kam der Tag, an dem ich in einem total überfüllten Kinosaal vor über dreihundert Menschen sprechen sollte. Maja und ich hatten zuvor vereinbart, dass sie nach meinem Vortrag, bei dem es um Versöhnung und die Liebe Gottes ging, auch noch ein paar Worte sagt.

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Dann war es so weit. Maja stand mit ihrer Krücke auf der Bühne. Es war eine unbeschreibliche Stille im Saal. „Ich muss bald sterben.“ Mit diesem Satz eröffnete sie ihre kurze Ansprache. Während ich das jetzt hier in meinen PC eintippe, muss ich weinen. Das Publikum war tief ergriffen, viele zückten ihre Taschentücher. Manche weinten laut, manche unterdrückten ihr Schluchzen, versteckten ihre Tränen. Ich glaube, jedes einzelne Herz wurde an diesem Abend berührt. Sie sprach weiter: „Ihr müsst nicht weinen, ich gehe doch nur nach Hause. Der himmlische Papa steht mit ausgebreiteten Armen da und empfängt mich!“

Ein Stück von Weihnachten

Es waren nur wenige Sätze, doch Maja hatte so viel gesagt. Keiner widersprach ihr. Keine Grundsatzdiskussionen um Religion, Glaube oder sonst etwas. Irgendwie spürten alle im Saal, dass dieses wunderbare Mädchen die Wahrheit sagte. Ja, Gottes Anwesenheit war spürbar, greifbar. Es war ein Stück von Weihnachten. Es war einer dieser Momente, die man nicht mit Worten beschreiben kann.

Kurz nach ihrem ergreifenden Auftritt wurde ein 13-jähriges Mädchen zu Maja gebracht, das wenige Tage zuvor seinen Papa verloren hatte. Und ich durfte wieder von Maja lernen. Sie nahm das andere Mädel einfach in den Arm. Die 15-Jährige, die nicht mehr viel Zeit zu leben hatte, nahm die zwei Jahre jüngere, die gerade einen heftigen Verlust erlitten hatte, ganz fest in die Arme. Maja tröstete sie nicht mit ein paar wohlgemeinten Ratschlägen oder ein paar Bibelversen, nein. Sie ließ das Mädchen einfach ihre Nähe und Anteilnahme spüren.

Weihnachten erleben

Während ich einige Gespräche führte, schaute ich immer wieder zu den beiden hinüber. Sie hielten sich immer noch. Eng umschlungen standen sie vor der Bühne. Es verging knapp eine Stunde. Maja, die große Probleme hatte beim Stehen, stand eine Stunde, um dieses Mädchen zu halten und zu trösten.

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Ich glaube, dass Gott persönlich durch Maja das Mädchen in den Arm nahm. Ich glaube, dass dieses Mädchen in diesem Moment Weihnachten erlebte.

Am nächsten Morgen frühstückten Maja und ich gemeinsam. Es war unser letztes gemeinsames Frühstück. Da musste ich daran denken, dass Petrus vor über zweitausend Jahren auch ein ganz besonderes Frühstück hatte … Er hatte Jesus dreimal verleugnet. Kurz davor hat ihm dieser noch seine Füße gewaschen. Wie traurig muss Petrus gewesen sein. Bis zu dem Moment, als er den Geruch von Frühstück am Strand wahrnahm. Und eine Erkenntnis durchzuckte ihn: Jesus ist da! Er ist tatsächlich auferstanden, hat den Tod besiegt. Und steht nun am Ufer und hat Frühstück gemacht. Schuld, Trauer und Scham mussten mit jedem Meter, den Petrus näher an Jesus herankam, weichen. Und dann stellt Jesus diese eine Frage an Petrus: „Liebst du mich?“ Und der Duft nach Frühstück bestätigt Simon Petrus: „Ja, ich bin geliebt, egal, was war!“

Ein liebevoller Gott

Durch diese österliche Geschichte weht ein Hauch von Weihnachten. Ja, mehr als ein Hauch: ein Liebesorkan! Und er verkündet einen Gott, der die Herrlichkeit des Himmels mit einem dreckigen Stall eintauscht, der nackt und elendig geboren wird und nackt und elendig stirbt. Der Blinde sehend macht, Taube hörend, Lahme gehend und Tote lebendig. Einen Gott, der liebevoll Füße wäscht, Frühstück macht und nach Liebe fragt.

Maja liebte Jesus von ganzem Herzen. Er war ihre ganze Hoffnung. Diese Hoffnung und Dankbarkeit versprühte sie reichlich. Ich hörte sie nie klagen. Dieses Frühstück werde ich nie vergessen. Sie begann es mit einem Gebet und lud Gott an unseren reich gedeckten Tisch ein.

Er war da. An diesem Adventsmorgen hatten wir „Weihnachten pur“.

Begeistert von Gottes Liebe

Auf der Fahrt zum Schulgottesdienst erzählte Maja von ihrer Begeisterung über die Liebe Gottes. Viele, sehr viele Menschen wurden in dieser Zeit von Gottes Liebe berührt. Es gab nach dieser vorweihnachtlichen Reise noch viele kostbare Momente mit ihr.

Kurz bevor Maja starb, ließ sie sich taufen. Wie sie selbst sagte, zum Zeichen dafür, dass sie zu Jesus gehörte. Am 18. März 2016 ging sie dann zu Jesus.

Ich möchte diese Geschichte mit Majas Worten schließen, die sie nach meinem Vortrag in diesem Gottesdienst sagte: „Lebt miteinander in Liebe.“

Gott ist Liebe, und wer in dieser Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. 1. Johannes 4,16; Hfa


Diese Geschichte erschien bei Gerth Medien im Buch „Im Dunkel scheint dein Licht“ von Andi Weiss. Gerth Medien gehört wie Jesus.de zur SCM Verlagsgruppe.

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