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Kreislauf der Gewalt beenden: Weltkirchenrat kritisiert israelische Besatzung

Der Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit, hat die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete als falsch gegenüber den Menschen und gegenüber Gott kritisiert.

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Der Kreislauf von Besatzung, Unterdrückung und Gewalt müsse ein Ende finden, forderte Tveit am Montag in Genf.
 Der Ökumenische Rat der Kirchen setze sich für die Schaffung eines palästinensischen Staates ein, sagte Tveit. Der Norweger betonte, dass diese Position nicht gegen die Israelis oder gegen Juden gerichtet sei. Auch die Israelis hätten ein Recht auf einen Staat in sicheren Grenzen. Ziel müsse es sein, dass alle Völker in der Region in einem gerechten und dauerhaften Frieden miteinander leben könnten.
 Der ehemalige Generalsekretär Samuel Kobia hatte die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete als «Sünde» angeprangert. In der Vergangenheit musste der Weltkirchenrat wiederholt auf Kritiker reagieren, die ihm eine einseitige und feindliche Haltung gegenüber Israel vorhielten.
 Im Dezember hatten palästinensische Kirchenvertreter die Besetzung Palästinas «als Sünde gegen Gott und die Menschen» kritisiert. In ihrem Appell hieß es: «Wir meinen, dass wir als Christen gegen die israelische Besetzung Widerstand leisten müssen.» Das Dokument nahm ausdrücklich Bezug auf einen ähnlichen Aufruf südafrikanischer Kirchen von 1985 gegen die dortige Apartheidpolitik.
 Unterzeichner des Appells sind auf katholischer Seite der frühere Lateinische Patriarch Michel Sabbah, der griechisch-orthodoxe Erzbischof Theodosios Atallah Hanna von Sebastia sowie der evangelisch-lutherische Bischof Munib Younan, die alle ihren Sitz in Jerusalem haben. Sie werfen der internationalen Gemeinschaft leere Versprechungen und Ankündigungen vor. Die aktuellen Friedensbemühungen beschränkten sich auf Krisenmanagement, statt langfristige Lösungen anzustreben. Das Schicksal des palästinensischen Volkes sei nicht nur ein politisches Problem: «Es geht um eine Politik, die Menschen vernichtet, und das geht die Kirche an.»
 Tveit, der seit Januar an der Spitze des Zusammenschlusses von rund 350 Kirchen steht, wirkte auch als Moderator des Ökumenischen Forums für Palästina/Israel. Die katholische Kirche gehört dem Weltkirchenrat nicht an.

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