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Kritik an „Tal der Wölfe“: Zentralrat der Juden rügt Kinobetreiber

Der Zentralrat der Juden hat scharfe Kritik an den Kinobetreibern geäußert, die den türkischen Actionfilm «Tal der Wölfe – Palästina» zeigen.

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 «Ich wünsche mir mehr Anstand und Verantwortungsbereitschaft», sagte Zentralrats-Präsident Dieter Graumann dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Dienstagsausgabe). Der Film verbreite eine Botschaft von Hass, Hetze und Feindschaft. «Die Kinosäle werden so zu Foren von Hasspredigten», warnte Graumann.

 Enttäuscht zeigte sich der Zentralratschef vom Verhalten der Islamverbände. «Besonders wünschenswert wäre es, wenn auch jemand von ihnen etwas dazu sagen würde», sagte er. Die Generalsekretärin des Zentralrats der Muslime, Nurhan Soykan, verwies auf die Presse- und Filmfreiheit. «Wenn man von den Muslimen erwartet, dass sie etwas aushalten, muss das auch hier gelten», sagte sie.

 Kinobetreiber wiesen die Kritik Graumanns zurück. Ein Sprecher der Multiplex-Kette Cinemaxx sagte dem «Kölner Stadt-Anzeiger»: «Wir sind nicht für Zensur zuständig. Wenn die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) einen Film freigibt, kann er keinen volksverhetzenden Charakter haben.» Der Film werde zudem gezeigt, «weil er vom Publikum nachgefragt wird». Auch die Kette Cinestar verwies auf die FSK-Freigabe. Da die Freigabe ab 18 Jahre erteilt worden sei, habe sich Cinestar entschlossen, den Film vorzuführen, sagte Geschäftsführer Oliver Fock.

 Die Jüdische Gemeinde in Berlin hatte am Montag an die deutschen Kinobetreiber appelliert, den Film aus dem Programm zu nehmen. Er sei pure antiisraelische und antisemitische Hasspropaganda und verkehre Realitäten.

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 Der umstrittene Film thematisiert die Ereignisse um die «Free-Gaza-Flottille» im Mai vergangenen Jahres. Der mit Hilfsgütern für den Gaza-Streifen beladene Schiffskonvoi war von der israelischen Armee gestoppt und beschlagnahmt worden. Dabei starben neun Menschen. In dem Streifen begibt sich der türkische Actionheld auf einen Rachefeldzug gegen Israel. In Deutschland war «Tal der Wölfe – Palästina» am 27. Januar angelaufen. Seit 1995 ist dies in Deutschland der offizielle Holocaust-Gedenktag.

(Quelle: epd)

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