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Ev. Allianz veröffentlicht Leitfaden zum Umgang mit religiösem Machtmissbrauch

Machtmissbrauch verschiedenster Art gibt es auch in christlichen Gemeinden. Die Evangelische Allianz hat jetzt einen Leitfaden veröffentlicht, um potenzielle Fehlentwicklungen frühzeitig erkennen zu können. Mithilfe eines Ampelsystems und 15 Fragen kann man testen, wie es um den Umgang mit Macht in der eigenen Gemeinde bestellt sind.

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Missbrauch sei immer eine Grenzverletzung, zumeist mit emotionalen als auch körperlichen Folgen, heißt es auf der Webseite der Allianz. „Machtmissbrauch kann geschehen durch strukturelle („Mein Leitungsamt ist von Gott eingesetzt!“) oder durch pseudo-theologische Übergriffhandlungen („Ich weiß, was Gott von dir will und was sein Plan mit dir ist!“), in denen Betroffene kontinuierlich und subtil von der Macht des „geistlichen Gegenübers“ abhängig sind oder gemacht werden.“

Konzipiert wurde der Leitfaden von der psychologischen Beraterin Martina Kessler und dem Psychotherapeuten Wolfram Soldan. Der Leitfaden steht kostenlos als Download zur Verfügung.

Link: Leitfaden zum Umgang mit religiösem Machtmissbrauch (PDF)

1 Kommentar

  1. Gute Idee: Ein Leitfaden gegen religiösen Machtmissbrauch

    Ein Leitfaden für religiösen Missbrauch, von der Allianz, ist die galaktisch beste Idee in unseren Zeiten. Religiöser Machtmissbrauch ist leider dadurch gekennzeichnet, dass die Ausübenden zumeist keinerlei Unrechtsbewusstsein haben. Gott wurde nicht Mensch um uns besser zu beherrschen, sondern um uns allen auf Augenhöhe zu begegnen. Die größte Autorität haben jene, die einer Sache, Gemeinschaft und einem Glauben dienen. Jesu Fußwaschung ist dafür ein gutes Bild. Wir Christinnen und Christen sollten im Idealfall ein Stempelabdruck dieser Liebe Gottes sein. Er regiert nicht als Alleinherrscher auf dem Thron des Universums, sondern er ist in Jesus hinabgestiegen zu denen, die nicht verloren gehen dürfen. Er war und ist bei uns Menschen ganz tief unten, im Krieg, bei Versklavung, auch in schlimmer Krankheit, bei Unfällen sowie den furchtbaren Naturkatastrophen. Oder wenn wir sterben. Vor den Israeliten ging er als Feuer- und Rauchsäule ihnen in der Wüste voran. Unser Gott heute ist auch der Schatten über unserer rechten Hand, er umgibt uns von allen Seiten, aber er schiebt niemand wie die vorgestellten Götter des Altertums wie willenlose Schachfiguren durch ihr Leben – gewissermaßen aus Zeitvertreib. Wir brauchen aus all diesen Gründen dienende Kirchen, solche wo das Wort über dem Dogma steht und die Liebe vor Rechtgläubigkeit. Niemand darf vor Gott Angst gemacht werden, denn in der Liebe ist keinerlei Angst. Machtmissbrauch geschieht nicht nur durch fehlende Demokratie und damit auf ein Fehlen des Hörens auf die Schwestern und Brüder. Oder einer dann oft fehlenden flachen Hierarchie in Großkirchen. Denn dazu kommt nicht selten auch in der Unfähigkeit zum Dialog mit Fragen des Zeitgeistes, bzw. die Ergebnisse aus dialogischen Prozessen auch anzuwenden.. Daraus kann sodann Machtversessenheit werden, ein Selbstbild von Unfehlbarkeit und letztlich der starke Nährboden für Distanzlosigkeit, bis leider hin zum sexuellem Missbrauch.

    Ich merke gerade, dass ich eigentlich über die Katholische Kirche schreibe, damit hat die Allianz nichts zu tun, aber auch wir Kirchensteuer
    zahlenden Evangelen sind davon nicht völlig befreit. Gleichermaßen auch nicht die vielen Freikirchen. Gott möge dafür sorgen, dass wir solche gewissenhaft vorbereiteten Handreichungen auch ernst nehmen und uns nach ihnen richten. Niemand ist vollkommen, aber man darf durchaus auf dem Weg sein. Ich bin davon überzeugt, dass ähnliche Regelwerke und Handbücher auch in allen anderen Kirchen bestehen, oder zumindest angedacht werden. Fazit: Es geht dabei immer um einen wertschätzenden und achtsamen Umgang miteinander. Die Menschen des himmlischen Bodenpersonals, egal ob Laien oder Berufschristen, sind oder sollten immer auch als Vorgesetzte oder Entscheidungsträger lediglich Erste unter Gleichen sein. Mit einer solchen Haltung sind wir – was ansonsten unmöglich wäre in weltlichen Dingen – absolut konservativ und zugleich revolutionär fortschrittlich: Wie die gute Botschaft, dass die Liebe über allem steht. Es gibt keine linken oder rechten Kirchen, nur christliche.

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