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Magdeburger Altbischof Werner Krusche gestorben

Der Magdeburger Altbischof und ehemalige Vorsitzende des DDR-Kirchenbundes, Werner Krusche, ist tot.

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Wie aus Familienkreisen verlautete, starb der evangelische Theologe am Freitag nach mehrwöchiger Krankheit im Alter von 91 Jahren in der Domstadt. Er war einer der prägendsten Theologen für die evangelischen Kirchen der DDR.

  Krusche sei ein frommer Bischof in ziemlich unfrommen Zeiten gewesen, betonte der Magdeburger Altbischof Axel Noack in einem Nachruf. Sein Tod sei «ein großer Verlust für uns». Er habe mit seinen Predigten und öffentlichen Stellungnahmen entscheidend zum Selbstverständnis des Protestantismus im SED-Regime beigetragen. Von ihm stamme auch die Formel der «ideologischen Diaspora» als Wirkungsfeld der Christen in der DDR.

  Der frühere Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reinhard Höppner (SPD), der auch lange Jahre Synodalpräses der Kirchenprovinz Sachsen war, würdigte Krusche als Brückenbauer zwischen den Kirchen im geteilten Deutschland, aber auch in Ost- und Westeuropa. Dabei habe sein Augenmerk besonders der russisch-orthodoxen Kirche gegolten. Krusche sei eine gradlinige und unbestechliche Persönlichkeit gewesen, habe anderen nie nach dem Munde geredet, aber die Dinge immer so gesagt, dass auch der Gegner sie hören konnte.

  Der Wittenberger Publizist und Theologe Friedrich Schorlemmer betonte, Krusche habe eine ganze Epoche der evangelischen Kirchen in der DDR geprägt. Er sei ein begnadeter Prediger gewesen, der auch in politischen Fragen immer sehr klar und nie verletzend gewesen sei. Er habe es zudem verstanden, das biblische Zeugnis mit seinem persönlichen Glauben und der gesellschaftspolitischen Realität zu verknüpfen. Darum habe er auch wie wenige andere die Basisgruppen in den DDR-Kirchen unterstützt.

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  Krusche stand von 1968 bis 1983 an der Spitze der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. In seine Amtszeit fielen unter anderem die Gründung des DDR-Kirchenbundes sowie das Spitzengespräch mit SED-Staats- und Parteichef Erich Honecker 1978, an dem Krusche als stellvertretender Vorstandsvorsitzender teilnahm. 1981 übernahm er von Bischof Albrecht Schönherr den Vorsitz in der Konferenz der Kirchenleitungen, den er bis zu seinem Ruhestand 1983 inne hatte. 

(Quelle: epd)

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