Der Bestsellerautor und Psychiater Manfred Lütz hat die Rückbesinnung auf den christlichen Glauben gefordert. Den aufkommenden Extremismus bezeichnet er als „handfestes Problem unserer Zeit“.
Anfang Oktober forderte Manfred Lütz in einem Kommentar in der überregionalen Tageszeitung „Die Welt“ erneut eine Rückbesinnung auf den christlichen Glauben, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Dabei benannte er neben dem Gebot der Feindesliebe, die Werte Toleranz, Mitleid und Internationalität als „christliche Erfindung“.
In einer Zeit, in der in Deutschland der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder darauf hinweist, dass es bei der an bayerischen Schulen neu eingerichteten Verfassungsviertelstunde darum gehe, die Prinzipien hinter der Verfassung zu verstehen, fordert Manfred Lütz eine Rückbesinnung auf die christlichen Wurzeln unserer Verfassung. In seinem Kommentar legt er den Finger in die Wunde und beschreibt den aufkommenden Extremismus im Allgemeinen als handfestes Problem unserer Zeit. Den Zulauf zur AFD sieht er dabei darin begründet, „dass neuerdings Religion durch Moral ersetzt wird, linke und grüne Ideologen den erhobenen Zeigefinger mit echter Politik verwechseln und der Pranger wiedereingeführt wurde“. Um diesem Phänomen etwas entgegenzusetzen, fordert der renommierte Psychiater:
„Wir müssen alle mehr Christentum wagen.“
Diese These begründend ging er auf das Gebot der Feindesliebe sowie die Werte Toleranz, Mitleid und Internationalität als „christliche Erfindungen“ ein.
Die Weisung Jesu Christi „Liebet eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen“ wirke damals wie heute realitätsfern und könne nur mit Jesu Gebot „Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst“ verstanden werden, schilderte Lütz. Mit Verweis auf den Ausschwitzüberlebenden Jehuda Bacon, der einmal erklärte, dass das Gebot der Nächstenliebe nur ganzheitlich funktioniert, betont Manfred Lütz:
„Wie soll ich einen wildfremden Menschen, den ich gar nicht kenne, lieben! Aber wenn ich glaube, dass ich von Gott geschaffen und geliebt bin und auch der Nächste von Gott geschaffen und geliebt ist, dann ist das möglich, wenn ich Gott liebe.“
Darauf würden sogar nicht-gläubige Menschen verweisen. So hätten der Philosoph Jürgen Habermas, der sich einmal als „religiös unmusikalisch“ bezeichnete, vor Jahren „rettende Übersetzungen“ der jüdisch-christlichen Begrifflichkeit von der Gottebenbildlichkeit des Menschen gefordert und der Linken-Politiker Gregor Gysi, der sich als Heide bezeichnet, seine Angst vor einer gottlosen Gesellschaft zum Ausdruck gebracht.
Dass er Toleranz sogar als christliche Erfindung sieht, begründet Lütz damit, dass der Begriff etymologisch ursprünglich „Lasten tragen“ bedeutete und erst die Christen den Begriff weiter fassten, hin zu „Menschen anderer Meinung ertragen“. Das christliche Toleranzgebot könnte seiner Meinung nach in der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Situation weiterhelfen. So gelte es heute das christliche Toleranzangebot jungen Menschen wieder überzeugend zu vermitteln. Dazu betont Lütz:
„‚Tut Gutes denen, die euch hassen‘, ist jedenfalls wirksamer als jedes Antiaggressionstraining.“
Auch in der aktuell politisch und gesellschaftlichen Lage könne das christliche Toleranzverständnis weiterhelfen, führte Lütz in seinem Welt-Kommentar näher begründend aus. Wenn es dadurch gelingen sollte, „dass Menschen weniger an den Pranger gestellt werden, nur weil sie eine andere Meinung haben“, könne dies „den Populisten das Wasser abgraben“, schlussfolgerte der Bestsellerautor (aktuelles Werk „Der Sinn des Lebens“).
Weiter führte Lütz aus, dass auch der Wert des Mitleids eine christliche Erfindung sei, was die historische Wissenschaft bestätigen würde. Dies begründet er mit der im Christentum sich ausbreitenden Ansicht, dass man „in allen Menschen in Not Gott selber, nämlich Christus begegnen könne“.
Überdies befand der 70-Jährige, dass auch Internationalität eine christliche Erfindung sei. Dies begründet er damit, dass Christen an einen Gott glauben, „der alle Völker und alle Menschen gleich geschaffen hat“. Diese Botschaft sei gerade in unseren Zeiten von neu aufkommendem Nationalismus und Antisemitismus „unabdingbar für den Frieden der Welt“, betonte Manfred Lütz abschließend.
Hinweis: Den kompletten Kommentar von Manfred Lütz gibt es unter: welt.de
Diesen Artikel haben wir mit freundlicher Genehmigung von Promis Glauben veröffentlicht. Markus Kosian ist Initiator des Projekts PromisGlauben.
Wir brauchen Nachfolger Jesu, die bereit sind, einen apostolischen Lebensstil zu leben, die nicht nur Lehrmeinungen folgen, sondern auch an die Kraft Gottes und Gottes unwandelbares Wort.
Ja die Kirchen und die meisten Christen glauben auch den „breiten“ Weg gehen zu können – sie wollen halt auch Freunde der Welt sein.
Wir müssen nicht mehr Christentum wagen – sondern bereit sein, sich dem Herrn Jesus völlig auszuliefern.
Lieber Gruß
PS: Das mit den „Linksversifften kam im Kommentar des lieben Stammtischbruders nicht vor, aber in unzähligen anderen Kommentaren wird dies unisono von allen möglichen Leuten so formuliert. Von rechtsversifften Leuten habe ich auf christlichen Seiten noch nie was gelesen
Wieder diese Sprechblase „Wir alle müssen …“ Darf ich mal sagen, dass „wir alle“ das so langsam nicht mehr hören können, wenn sich jemand so wichtig findet, dass er meint sagen zu müssen, was „wir alle“ zu tun haben?
Interessant: Hier lehnen Sie ab, dass einer für alle spricht und im Artikel zu 70 Jahren Wort zum Sonntag maßen Sie selbst sich an, für alle zu sprechen: „Mit dem im „Wort zum Sonntag“ verbreiteten Humanismus öffnet man keinem einzigen Menschen die Tür zu Jesus“
Ich hoffe, so zu sprechen, dass ich niemanden vereinnahme, sondern zum Nachdenken und Nachprüfen anrege.
Und was das Wort zum Sonntag angeht, warte ich einfach auf den Gegenbeweis …
Wieso „Gegenbeweis“? – Wo war denn Ihr Beweis???
Ich habe aus meiner persönlichen Sicht und Erfahrung eine verallgemeinernde Behauptung aufgestellt, eine These.
Diese wäre in diesem Fall leicht zu widerlegen, wenn man e i n e n Menschen nennen könnte, der bezeugt, dass ihm das Wort zum Sonntag die Tür zu Jesus geöffnet hat …
Ich wünsche Ihnen, dass Sie lernen sauber zu argumentieren, z.B. Beweise und Behauptungen auseinander zu halten, einen ersten Schritt haben Sie nun gerade gemacht und es als Behauptung kenntlich gemacht und als persönliche Meinung. Eine Idee wäre, das künftig auch zu praktizieren.
Aus 70 Jahren und wöchentlichen Sendungen mit Millionen Zuhörern eine Bekehrung zu Jesus auszuschließen mangels eigener Kenntnis, können Sie zwar als Ihre Erfahrung benennen, ist aber aus meiner Sicht eine so umfassende Negierung, die bei mir die Frage nach Ihrer Dialogbereitschaft weckt.
(Fürs Team: ich weiß, dass es nicht zum Thema des Artikels passt, es ging mir ums Beispiel für die Art der Kommunikation)
Das ist ein unfairer Maßstab.
Vieles, was Predigt u.ä. angeht, soll (nur) bestärken und anregen. Schließlich richten sich ja die Predigten im allgemeinen an Christen und nicht nur an Nichtchristen. Und ich gehe mal davon aus, dass Christen schon zu Jesus gefunden haben (gut, das siehst Du anders).
Und ich denke, es gibt viele Christen (und auch manche Nichtchristen), die das Wort zum Sonntag als Bestärkung und Anregung empfinden. Das zeigt sich schlicht an den Zuschauerzahlen.
Man verstehe mich nicht miss, ich würde es nicht vermissen, sollte es abgeschafft werden. Aber in dem Umfang finde ich es schon okay.
Um mehr Menschen zum christlichen Glauben zu bewegen braucht es viel mehr wirklich glaubwürdige Kirchengemeinden und echte Vorbilder. Die bestehenden Gemeinden sollten sich mehr aus ihren Blasen heraus und auf die Menschen zu bewegen und in sich mehr Gemeinschaft ausstrahlen und dies auch leben.
Was ich wichtig halte und auch notwendig
Es gibt sicherlich christliche Gemeinden, die sich in Blasen befinden (was immer damit genau gemeint ist), und solche die durchaus den Schlaf der Sicherheit und Bequemlichkeit nicht gewählt haben. Aber so bunt wie die Welt der landeskirchlich evangelischen Gemeinden ist – oder auch der deutschen katholischen Gemeinden, so unterschiedlich sind auch die einzelnen Menschen. Ich bin überzeugt – ERSTENS benötigen wir auch (ökumenisch) weltweit eine Neuevangelisation in und durch die Kirchen. ZWEITENS müssten die Christinnen und Christen und damit die Kirchen und auch alle Freikirchen, in unseren westlichen sehr individualistisch geprägten Gesellschaften, wieder dort wirken und idealerweise auch leben, wo die Menschen arbeiten, wohnen und ihre Freizeit verbringen – also von einer Komm-Struktur in eine Geh-hin-Struktur zu wechseln. DRITTENS hat sich Jesus damals in seinem Erdenleben beauftragt gefühlt an die Ränder der Gesellschaft zu gehen, auch zu den (heute auch modern) Armen. VIERTENS kann man die emanzipatorischen Fundamente des Glaubens an einen Gott (im Alten Testament), der Menschen aus dem Frondienst der Ägypter befreite, und mit Jesus Christus uns von der Unfreiheit der Sünde erlöste, auch als als Auftrag betrachten, der uns geradezu auch auffordert, für Frieden und Freiheit einzutreten. FÜNFTENS fängt eine große Reise mit dem ersten Schritt an, den ein Mensch tut. Aber wenn viele Menschen viele kleine Schritte tun, würden sich viele Probleme in der Welt lösen. SECHSTENS sollten sich alle Kirchen weltweit innerlich und auch theologlisch-christlich global als die „eine Kirche Jesu Christi betrachten“ – als eine Einheit als Vielfalt – und ebenso als ein Netzwerk in Einigkeit und Geschwisterlichkeit. Entgegen der (verständlichen) Meinung des Autors, man könne einen wildfremden Menschen nicht lieben,be steht jedoch die Erfahrung, dass wir jeden Tag Mitleid und durchaus große Empathie empfinden für viele der geschundenen Menschen durch Krieg und Unfrieden in aller Welt. Die Seligpreisungen scheinen mir, genauso wie die gesamte Bergpredigt, wichtig zu sein. Zur Einheit in der Vielfalt zählt auch, daß Evangelikale, Liberale und Charismatische sowie alle anderen Christinnen und Christen, wenigstens miteinander beten würden. Es gibt auf Erden keine absolute Wahrheiten, denn wir sehen heute die Wirklichkeit nur wie in einem dunklen Spiegel. Was bedeutet: Glaube ist nicht Wissen, aber ein sehr großes Vertrauen in Gott. Deshalb darf es auch in Glaubensfragen unterschiedliche Meinungen geben, Gedankenfreiheit und die von der Bibel selbst vorgeschlagende Vorgehensweise, alles zu prüfen und sich so für das Richtige zu entscheiden. Kirchen aller Formen, ebenso auch die Großkirchen, sollten um flache Hierarchien besorgt sein und sich um einen geschwisterlichen Umgang miteinander bemühen, gute Gemeinschaft, Dialog über konfliktträchtige Themen, innerkirchliche Demokratie und die Ethik des gegenseitigen Dienstes: Einer trage (tolerant) des anderen Last.
Sehr geehrter Herr Hehner. Nach Ihrer Meinung darf es unterschiedliche Meinungen zu Glaubensfragen geben. Wir sollten in der Bibel vorgeschlagene Vorgehensweisen überprüfen und uns für das Richtige entscheiden. Leider sagen Sie nicht, was das Richtige ist. Sie lassen unterschiedliche Meinungen gelten. Für mich zeigt dies Widerspruch auf. Wie können wir Christus unterstellen, er habe unterschiedliche Wahrheiten verkündet? Hier nur ein Beispiel:
Die Bergpredigt ein Jesus -Wort über das Schuldig sein und an anderer Stelle des selben Evangeliums findet sich eines über die Vergebung.
Vom Schuldig sein Mt. 5.22
“ Wer mit seinem Bruder zürnt der ist des Gerichtes schuldig. Wer aber seinen Bruder tief kränkt, der ist des Hohen Rates schuldig. Wer aber sagt: Du Narr! der ist des höllischen Feuers schuldig.
Von der Vergebung Mt 18.21-22
Da trat Petrus zu ihm Herr wie oft muss ich denn meinem Bruder vergeben, der an mich sündigt? Ist‘ s genug siebenmal? – Vortrefflicher kann man sich nicht widersprechen-
. Jesus sprach zu ihm: Ich sage Dir, nicht sieben mal, sondern sieben und siebzig mal. Dies bedeutet unendliche Vergebung.
Wer einerseits so erbarmungslos und anderseits ebenso erbarmungsvoll redet, müsse schizophren sein wird von Kritikern daher festgestellt. Dies war Christus sicher nicht. Also waren es Menschen die bewusst oder aus Unkenntnis Christus diese Widersprüche unterstellten.
Jesus kannte nur eine Wahrheit und dies gilt auch heute noch. Ueber seine Wahrheit gibt es keine verschiedene Meinungen.
Wer denkt sich so was aus, und vor allem, wer glaubt das?
Christinnen und Christen legen die Bibel aus
Lieber Jacques Jordans: Sie vergessen völlig, dass sich die allermeisten Theologen völlig einig sind – und damit auch fast alle Christ:innen, daß wir die Bibel auslegen müssen. Das gilt seit Martin Luther. Auszulegen am Neuen Testament bzw. am Werk und an den Worten Jesu. Insofern darf – oder muss man – unterschiedliche Meinungen auch zum Glauben haben dürfen. Dazu ist aber wichtig auch zu wissen, dass es biblisch und damit neutestamentlich ist, daß wir nach den Worten des Apostel Paulus die Wahrheit nur wie in einem dunklen Spiegel sehen, aber erst im Ewigen Leben vollständig in Gott erkennen. Es gibt also auch im Glauben keine absoluten Wahrheiten, zumindest in den nicht fundamentalen Angelegenheiten. Deshalb ist vor allem die Liebe neben Glaube und Hoffnung die Größte. Die Bergpredigt setzt all diese Haltungen voraus, so muss ich immer erst den eigenen Balken aus dem Augen ziehen, bevor ich über andere urteile. Es gibt keine perfekten Christen. Im übrigen ist jede absolute Wahrheit, nicht nur in Glaubensangelegenheiten, ein großes Problem. Denn wenn ich eine absolute Wahrheit behaupte, muss ja der Mensch, der darüber anders denkt, ein Lügner sein. Glaube ist daher nicht ein Wissen, auch nicht (nur) Zusammenfassung der Glaubenslehre, sondern in erster Linie mein großes Vertrauen in Gott. Gott und damit auch Jesus sind dann die absolute Wahrheit. Die Bibel ist vorallem die Überlieferung von Glaubens- und Gotteserfahrung aus Jahrtausenden. Aber da sie aber eine Weitererzählung ist, enthält sie auch immer menschliche Meinungen und Vorurteile. Auch die Evangelikalen haben gerne mit unterschrieben, dass Gottes Wort immer Gottes Wort durch Menschenwort ist. Auch die biblischen Bücher in der Bibel sind dort hineingekommen, weil darüber Menschen entschieden haben. Etwa das Thomasevangelium war ihnen zu phantastisch. Das sind gar keine ketzerischen Gedanken, sondern weitgehend unbestritten.
Vergebung ohne Reue macht aber wenig Sinn.
Man kann Manfred Lütz eigentlich in allem zustimmen, seine Gedanken zur „links/grünen Moralkeule“ und „Prangerpolitik“ laufen rein wie Öl.
Leider scheinen unsere Politiker die Tragik dahinter nicht zu verstehen und begünstigen so weiter den Zuwachs der extremen Ränder.
An eine Renaissance des Glaubens kann ich nicht mehr glauben, der Zug ist abgefahren, die besten Jahre haben wir gehabt. Unsere Eliten in Politik und Medien, geduldet vom Fußvolk, flankiert von ungläubigen Theologen haben erfolgreich durch jahrzehntelanger subversiver Überzeugungsarbeit die Übrigbleibsel an Volksfrömmigkeit vernichtet. Echter transformierender Glaube war schon immer nur in homöopathischen Dosen vorhanden. Irgendwie schade, wenn auch so vorhergesagt(bestimmt) der Weg ist breit…………., der Weg ist schmal…….
Ich bin kein „Fußvolk“ ungläubiger Pfarrer
Ich gehöre zu keinem Fußvolk ungläubiger Pfarrer, die mit linksgrünen Gedanken meine Volksgläubigkeit vernichteten. Was ist Volksgläubigkeit??
Lieber Stammtischbruder: Narrative sind zunächst Geschichten die immer erzählt werden, die aber weil es Geschichten sind, nicht zwangsläufig immer richtig und wahr bleiben. Wer also sind die ungläubigen Theologen? Mir ist ein solch seltsamer Mensch, der jeden Tag sein Werk verrichtet im Auftrag seines Gottes und der Kirche, noch nie begegnet. Es gibt sicher eine größere Bandbreite, was immer schon christlicher Glaube ist, aber dies zu diskutieren muss man dann doch sehr präzise formulieren und nicht mit der Generalisierungskeule schwingen. Es kann niemand vielleicht Jahrzehnte sonntags predigen und dabei lügen. Es mag Heiratsschwindler geben, Schwindler die Banken betrügen oder Rentner, aber Menschen die jeden Tag mit vielen anderen Menschen kommunizieren (also sich austauschen) würden da auf einen starken Gegenwind treffen. Denn die Menschen in der christlichen Gemeinde sind nicht alle dämlich. Die merken sogar wenn der liebe Bruder Pfarrer seinen Predigttext vom Jahr zuvor wieder verwendete. Ausserdem ist es den mündigen Christen, und den mündigen Religionsdiener:innen, immer absolut erlaubt und sogar von ihnen erwünscht, dass zumindest in den landeskirchlichen Gottesdiensten öfters Predigtnachgespräche stattfinden. Ich ärgere mich öfters über langweilige grottenschlechte Predigten. Aber ich lobe gern auch die Frau oder den Mann vor dem Altar nach dem Gottesdienst, wenn das Gesagte mit einem inspirierendem Inhalt gefüllt war. Es gibt viele evangelische und katholische Gemeinden, in denen ganze Gottesdienstteams sich oft bemühen, auch die Sonntagsfeier zum Erlebnis werden zu lassen. Aber wenn man nur falschen Gerüchten und Vorurteilen nachgehen will, sieht man auch überall Schatten. Und ich verwahre mich gegen die Behauptungen gegen anonyme Personen, wie etwa mich, ich sei ein (unkritisches) Fußvolk. Ich habe ein großes Gehirn. Ich bewahre mir auch meine eigenen theologischen Meinungen, auch wenn ich dieser Zunft noch niemals in diesem Leben angehörte. Mal eine ganz ernst gemeinte Frage: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden gegen (ungenannte) Nächste“! Gilt das noch, oder sind in der Landeskirche der Einfachheit halber jeder zum Abschuss freigegeben? Und wer sind die Linksversifften? Das ist Schmähkritik an Ungenannten und wäre auch bei Genannten nach Meinung des BVG eben noch erlaubt. Aber es ist einfach unanständig. Ich stehe mit meinem vollen Namen zu meinen vollen Worten und ich verketzere keine Unbekannten und Bekannten. Und wenn auch die Stammtischbrüder doch wirklich so fromm sind wie sie das von anderen wünschten: Darf man dann einfach pauschal eine ganze Kirche mies reden? Fragen über Fragen und den guten Geschmack.