Die evangelische Kirche sollte sich nach den Worten der hannoverschen Landesbischöfin Margot Käßmann verstärkt für Spiritualität öffnen.
«Die evangelische Kirche hat eine zeitlang herablassend darauf gesehen, das die Menschen etwas erfahren und erleben wollen», sagte die Bischöfin der Zeitung «Die Welt» (Donnerstagsausgabe)vor dem Beginn einer «Zukunftswerkstatt» über evangelische Reformprojekte in Kassel. Der Protestantismus sei oft zu kopflastig gewesen. Die Menschen wollten den Glauben aber auch sinnlich erfahren, etwa durch Pilgern.
Zum Stand des kirchlichen Reformprozesses sagte sie, dass der Gottesdienst wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücke. Früher seien viele Gruppen wie etwa Jugendkreise und Seniorenrunden in der Hoffnung gegründet worden, dass dadurch die Gemeinde wachse. «Heute sehen wir, dass Wachstum, wo es das gibt, sich um den Gottesdienst vollzieht.»
Bei der Zukunftswerkstatt der Evangelischen Kirche in Deutschland werden rund 100 Beispiele innovativer kirchlicher Arbeit präsentiert. Im Mittelpunkt der Zukunftswerkstatt stehen die Themen Qualität im Gottesdienst, einladende und missionarische Kirche sowie Führung und Leitung.
(Quelle: epd)