Der Präses des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Michael Diener, sieht seine Berufung in die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als Ausdruck des gewachsenen Vertrauens zwischen den verschiedenen Frömmigkeitsprofilen im Protestantismus. In der pietistischen Gemeinschaftsbewegung sei diese Entscheidung als große Wertschätzung wahrgenommen worden, erklärte Diener.
Die Arbeit in kirchenleitenden Gremien sei ihm nicht fremd. In der vergangenen Legislaturperiode war der Gnadauer-Präses bereits ständiger Gast der EKD-Synode, zudem verfügt er über Erfahrung als Mitglied der pfälzischen Landessynode.
Diener sagte, Synodenarbeit sei Kärrnerarbeit, bei der das Handeln der evangelischen Kirche in allen Arbeitsfeldern ernst zu nehmen sei. Neben den theologischen Fragen seien ihm Haushalts- und Strukturfragen wichtig, ergänzte der 52-jährige Pfarrer, der seit 2009 an der Spitze des Dachverbandes des landeskirchlichen Pietismus steht und seit drei Jahren zudem ehrenamtlicher Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz ist.
Dem neuen Kirchenparlament, das sich Anfang Mai in Würzburg konstituiert, gehören 120 Mitglieder an. 100 Synodale werden von den 20 Landeskirchen gewählt. Daneben hinaus beruft der Rat der EKD 20 Vertreter aus Kirche, Gesellschaft, Politik und Wissenschaft.
Ein wichtiges Thema für die neue Synode ist Diener zufolge, welche Folgerungen die evangelische Kirche aus den Ergebnissen der jüngsten Erhebung zur Kirchenmitgliedschaft ziehe. Dabei habe sich gezeigt, dass selbst in Familien mit positiv kirchlicher Bindung Glaubensinhalte nicht mehr weitergegeben werden. Auch müsse erörtert werden, wie Menschen erreicht werden, die nicht zu den evangelischen Kerngemeinden gehören. Hier sollten Chancen zur Profilierung in den Regionen genutzt werden. Es müsse nicht jede Gemeinde alles machen, rät Diener im Hinblick auf Strukturveränderungen.
(Quelle: epd)