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Nach Anschlag auf Synagoge: Polizei verstärkt Schutz für jüdische Einrichtungen

Nach dem Brandanschlag auf die Synagoge in Worms hat die Polizei in Rheinland-Pfalz am Montag die Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen im Land verstärkt.

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 Die Fahndung nach den Tätern habe bislang noch nicht zu konkreten Ergebnisse geführt, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Klaus-Peter Mieth am Montag in Worms. Ein oder mehrere Unbekannte hatten in der Nacht auf Montag versucht, an acht Stellen an der historischen Synagoge in Worms Feuer zu legen und einen Brandsatz in das jüdische Gotteshaus geworfen.

 Der Brandsatz sei jedoch nicht ins Innere des Gebäudes gefallen, sondern im Fenster steckengeblieben, sagte Mieth. Größere Schäden an dem Gebäude hätten verhindert werden können, da eine Anwohnerin den Knall der zersplitternden Fensterscheibe gehört und sofort die Polizei informiert habe. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Die Außenmauern der Synagoge sind großflächig verrußt. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen wegen versuchter schwerer Brandstiftung aufgenommen.

 Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden rund um die Synagoge mehrere Flugblätter mit der Aufschrift «Sobald ihr nicht den Palästinensern Ruhe gebt, geben wir euch keine Ruhe!» gefunden. Bislang sei nicht klar, ob pro-palästinensische Kräfte hinter dem Brandanschlag stünden, sagte Mieth. Die Polizei ermittle vorerst in alle Richtungen.

 Die jüdische Gemeinde sei durch den Vorfall «schockiert und verunsichert», sagte die Gemeindevorsitzende Stella Schindler-Siegreich. Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hatte den Anschlag am Vormittag scharf verurteilt. «Wir werden einen solchen Angriff auf eine Synagoge nicht hinnehmen», erklärte er. In Worms leben nach Angaben Schindler-Siegreichs etwa 135 Juden, die alle der jüdischen Gemeinde Mainz angehören.

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 Im Mittelalter galt Worms als ein Zentrum des jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Deutschland. Die historische Synagoge aus dem 12. Jahrhundert war während der Pogromnacht im November 1938 von den Nationalsozialisten zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg originalgetreu wieder aufgebaut worden.

(Quelle: epd)

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