Ein Patient mit Querschnittslähmung hat in München eine Hirn-Computer-Schnittstelle erhalten – ein in Europa bislang einmaliger Eingriff. Der Ethikprofessor Marcello Ienca sieht darin eine moralische Pflicht.
Ein 25 Jahre alter Patient, der seit einem Verkehrsunfall mit 16 Jahren vom Hals abwärts gelähmt ist, hat in München in einer fünfstündigen Operation eine Hirn-Computer-Schnittstelle erhalten, ein laut TU München in Europa bislang einmaliger Eingriff. Künftig soll er dadurch sein Smartphone und einen Roboterarm mit Gedanken steuern können. Die Operation führte ein Forscherteam des Klinikums Rechts der Isar der TU durch, das nun weitere Betroffene für eine Studie sucht.
„Ich erhoffe mir, dass ich wieder selbständig essen und trinken kann und etwas weniger Hilfe im Alltag benötige“, zitiert die TU den Patienten. Über einen Zeitungsbericht sei er auf die Studie „Künstliche Intelligenz für Neurodefizite“ am TUM Klinikum aufmerksam geworden. „Ich bin immer positiv. Ich habe immer viel Hoffnung. Das ist mein Antrieb. Ich bin stolz, dass ich mithelfen kann, die Forschung voranzubringen.“
Bereits 2022 hatte das Team der TU München einer Schlaganfallpatientin mit Sprachstörung eine solche Schnittstelle eingesetzt.
„Eingriff ethisch geboten“
Der Münchner Ethik-Professor Marcello Ienca hält einen solchen Eingriff bei einem querschnittsgelähmten Patienten für ethisch geboten. Ienca sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), jede Forschung müsse «die Würde, Freiheit und Integrität des Menschen achten. Aber solange diese Grundprinzipien gewahrt bleiben, ist es nicht nur vertretbar, sondern geradezu eine moralische Verpflichtung, solche Entwicklungen voranzutreiben.» Das TUM-Team treffe nach dem Prinzip «patient first» (dt: Patient zuerst) alle Entscheidungen im engen Austausch mit dem Patienten, erklärte er.
Der Ethik-Professor der Uni, der das Projekt eng begleitet, bescheinigte der Studie einen außergewöhnlich gründlichen Aufklärungsprozess. Die Betroffenen müssten nachvollziehen können, was die Operation bedeute, welche Chancen realistisch seien und welche Risiken bestünden. «Nur wenn diese Informationen transparent und verständlich vermittelt werden, kann man von echter Selbstbestimmung sprechen», hob Ienca hervor. Die Forschenden führten zudem regelmäßig Gespräche mit dem Patienten über seine Erfahrungen und sein Wohlbefinden.
„Patient darf nicht Mittel zum Zweck sein“
Der Patient dürfe nie Mittel zum Zweck der Forschung sein, sondern die Forschung stehe im Dienst des Menschen. «Ziel ist es immer, seine Lebensqualität und Selbstständigkeit zu verbessern», sagte Ienca. Aktuell gibt es nach seinen Worten keine sicheren Hinweise, dass Brain-Computer-Interfaces die Persönlichkeit «verändern». Sie könnten beim Patienten jedoch ein neues Gefühl von Kontrolle oder Abhängigkeit von Technik hervorrufen. Neben der psychologischen Betreuung achte das Team auch darauf, «wie sich das Erleben des Patienten im Alltag verändert. Ziel ist, die Autonomie zu stärken, und nicht, sie zu gefährden.»
Wichtig seien zudem klare Sicherheitsstandards und ein kontinuierliches Monitoring. Patienten dürften mit möglichen Fehlfunktionen nicht alleingelassen werden, sagte Ienca. «Ehrlichkeit ist hier der beste Schutz vor Enttäuschung», erklärte der Ethik-Professor, der die gewonnen neuronalen Daten «hochsensibel» nannte. «Sie müssen daher mit derselben Sorgfalt behandelt werden wie genetische oder medizinische Hochrisikodaten», verlangte er.
In Deutschland leben laut TUM etwa 140.000 Menschen mit Querschnittslähmung. Durch Unfälle, Tumore, Entzündungen oder Veränderungen der Wirbelsäule kommen jährlich rund 2.400 Betroffene neu hinzu.
Video der TU München:
Weiterlesen:
- Hirn-Computer-Schnittstelle für Patient mit Querschnittslähmung (TU München)
- Marcello Ienca (Profil TU München)
- Hirn-Computer-Interface (Wikipedia)

Statt Gehirnprogramm-Veränderungen das Denken benutzen
Angeblich soll der Vatikan bereits während der Pillenproteste gegen Papst Paul VI im letzten Jahrhundert so aufgebracht gewesen zu sein, weil
man in der Fortsetzung von Bemühungen, Leben verfügbarer zu machen, katastrophale Folgen befürchtete, etwa bei genetischen Veränderungen.
Ein älterer Priester hatte uns diese Gedanken ausführlich geschildert. Man dachte an die vielen fleißigen Männer mit Aktentaschen, die morgens fleißig zur Arbeit eilen und wegen etwa möglicher Änderung der Gene dann keinen Sand ins Staatsgetriebe schütten und auch niemals streiken werden. Dass der Patient niemals Mittel zum Zweck ist und selbstverständlich das Implantat einer Schnittstelle im Gehirn ethisch gut vertretbar ist, scheint mir vorliegend unzweifelhaft. Ich frage mich nur, ob nicht zwei Männer, einer diesseits und einer jenseits unseres sehr großen Meeres, nicht auch jeder eine solche Schnittstelle bräuchte. Da aber würden sogar die Friedensbewegten in aller Welt leichte Zweifel haben, ob eingebaute Chips im Gehirn, die Vernunft erzeugen könnten, moralisch-ethisch in Ordnung sind. Dies glaube ich auch. Sogar wir haben einen freien Willen und jener ist Gott auch im Zweifel dann auch noch sehr angemessen, wenn er nicht nur gute Entscheidungen zulässt, sondern die entgegengesetzten sogar Grausamen. Wäre es aber anders und hätten wir diese himmlischen Dispositionen zur Fernsteuerung, dann müssten wir Marionetten werden und sodann niemals irgend eine Verantwortung für alles haben, was wir täglich auch zu Lasten anderer Mitmenschen hier vom Stapel lassen. Auch die Ethik und Moral ist nie Allheilmittel, denn leider auch dort gibt es trefflich unterschiedlichste Meinungen.
Da sind die einfachen 10 Gebote und die Bergpredigt hilfreicher, auch wenn sie unsere geschätzten Mitbürger/innen und gleichermaßen die Politik trefflich ignorieren. Sowohl auch beim Schwangerschaftsabbruch als sodann beim Krieg. Denn wollten wir nicht töten, dann würden die Militär-Befehlshaber dumm in ihrer Gegend nur herumstehen, weil auf keiner Seite sich dies jemand antun würde, mit einem unsinnigen gegenseitigen Töten zu beginnen. Was noch niemals in der Geschichte, auch nicht in der Steinzeit, zu irgend etwas gutem führte, eher zu mehr Hass und neuen Totschlag. Angeblich soll Norwegen die Streitkräfte kurzfristig in Alarmzustand versetzt haben auch in Furcht, der ungeneigte Trump würde wegen seiner bösen Nichtwahl zum Friedensbewegten durch die Nobelpreisstiftung, furchtbar ausrasten. Man ist dort auf jede erdenkliche Eselei fixiert, die irgendwelche unsinnigen Ideen hervorruft. Mitte des letzten Jahrhunderts ist in Mittelamerika sogar ein Krieg ausgebrochen, weil ein Land ein Fußballspiel verloren hatte. Hoffentlich gedenkt bald der Donald Trump nicht, den Gazastreifen einfach nur aufzukaufen und dort viele Luxushotels hinzustellen. Ich halte ihn da geradezu für hemmungslos. Ein Deal ist für ihn ein Deal, die Hauptsache es lohnt. Fast alles was Menschen heilt und seelisch stabilisiert, dürfte durch Eingriffe ins Gehirn sinnvoll in Ordnung sein, nicht aber Maßnahme die niemanden befreien. Statt zukünftig die Seelen umprogrammieren, sollten wir unseres vom Schöpfer geschenktwa sehr großes Gehirn nutzen, denn Denken ist immer erlaubt und oft auch geboten. Vor allem wenn die Politik Gelder für Klimarettung kürzt.