An Weihnachten haben die Kirchen zu Hoffnung, Frieden und Mitmenschlichkeit aufgerufen. Papst Franziskus wandte sich mit Blick auf die vielen Konflikte gegen Mutlosigkeit.
Die Kirchen haben an Weihnachten zu mehr Einsatz gegen Krieg und Gewalt aufgerufen. Papst Franziskus appellierte am ersten Feiertag dazu, sich nicht von Angst beherrschen zu lassen. In seiner Weihnachtsbotschaft forderte er die Konfliktparteien in der Ukraine und im Nahen Osten dazu auf, sich um Frieden zu bemühen. In Deutschland nahmen leitende Geistliche der katholischen und der evangelischen Kirche in ihren Predigten vielfach Bezug auf die Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei der am vergangenen Freitag fünf Menschen gestorben und mehr als 200 verletzt worden waren.
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, bezeichnete die Weihnachtsgeschichte als «Dennoch der Liebe gegen jeden Hass». Weihnachten trage die Botschaft in sich, dass Angst und Zorn keinesfalls die Macht über die Menschen gewinnen dürften.
Die Bilder aus Magdeburg gingen zu Herzen. «So viel sinnloser Tod, zerbrochene Lebensentwürfe und verlorene Träume. So viel Leid und Trauer. Und Fassungslosigkeit, wie ein einzelner radikalisierter, völlig wirrer Menschenverächter ein ganzes Land in Angst und Trauer versetzt», sagte Fehrs laut Redetext. Hinzu komme «Wut, die immer aufgeheizter und von Extremisten im Netz geschürt wird».
„Aussicht auf Hoffnung“
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte am ersten Weihnachtstag im Limburger Dom, nach den Anschlägen von Solingen und Magdeburg im zu Ende gehenden Jahr mehrten sich die Sorgen, «ob wir im öffentlichen Raum sicher leben können». Doch das Grundgeheimnis des christlichen Glaubens sei die Aussicht auf Hoffnung und Frieden.
An Heiligabend hatte Papst Franziskus mit der Öffnung der Heiligen Pforte des Petersdoms das Heilige Jahr 2025 der Hoffnung eingeläutet. Am Donnerstag öffnete er in einem Gefängnis in Rom eine weitere Heilige Pforte. «Ich wollte, dass die zweite hier ist, in einem Gefängnis», sagte der Papst am Donnerstagmorgen vor der Tür, die zur Kapelle der Haftanstalt Rebibbia führt. Der 88-Jährige durchschritt die Heilige Pforte in Rebibbia mit Hilfe seines Gehstocks.
Am ersten Weihnachtsfeiertag in Rom erteilte der Papst von der Loggia des Petersdoms aus vor Zehntausenden Gläubigen den traditionellen Segen «Urbi et Orbi». Der Papst-Segen (der Stadt Rom und dem Erdkreis) ist eines der bekanntesten Rituale der katholischen Kirche. Er wird zu Weihnachten und zu Ostern gespendet.
Dialog und Begegnung
In seiner Weihnachtsansprache sprach der Papst über die Kriege und Konflikte auf der Welt. «Habt den Mut, die Tür für Verhandlungen sowie für Gesten des Dialogs und der Begegnung zu öffnen, um zu einem gerechten und dauerhaften Frieden zu gelangen», rief Franziskus die Kriegsparteien in der Ukraine auf. Er erneuerte seine Forderung nach einer Waffenruhe im Nahen Osten, nach einer Freilassung der von der Hamas in den Gaza-Streifen verschleppten Geiseln und zur Versorgung der dortigen Bevölkerung.
Bischof Bätzing sagte in Limburg, die politischen und wirtschaftlichen Perspektiven für das kommende Jahr seien eingetrübt. «Vieles, was wir noch vor wenigen Jahren einigermaßen sicher glaubten, ist durch den unverhohlenen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die kriegerischen Konflikte im Nahen Osten – ausgelöst durch den grausamen Terror der Hamas an unschuldigen Israelis – aus dem Gleichgewicht geraten», führte der Limburger Bischof laut Manuskript aus. Doch es gebe Grund zur Hoffnung. Die Botschaft von der Geburt Jesu bringe Menschen zusammen und in Bewegung.
Für mich als hartgesottener evangelikaler Christ, konservativ, charismatischer Prägung, ist die „Öffnung der hl Pforte“ vergleichbar mit dem Sack Reis der in Peking umfällt. Ich möchte damit den lieben Katholiken nicht wehtun, die mich mit ihren exklusiven Ritualen zwar immer wieder etwas irritiert zurücklassen, wo aber zweifelsfrei auch echter lebendiger Glaube zu finden ist.
Man sagt ja, „viel Feind viel Ehr“, ich fühle mich gesegnet, ob mit oder ohne Urbi et Orbi !
Ich sehe die „Institution“ Kirche kritisch, genauso den Mann auf dem „Stuhl Petri“, der mich weder geistlich inspiriert noch als Theologe überzeugt.
Die sich ständigen Friedensaufrufe empfinde ich als sinnentleert, weil sie weder gehört werden, noch der Lebenswirklichkeit entsprechen. Da halte ich mich an meinen „Herrn“ der vorhergesagt hat, dass man am Ende der Tage von viel „Kriegsgeschrei“ hören wird und auch sonst schwere Zeiten auf uns zukommen werden. Zu dieser Prophezeiung gehört auch der Hinweis, dass die Menschen vor Furcht verschmachten werden.
Das scheint mir auch immer mehr Realität zu werden, gefühlt geht die halbe Nation in Therapie um sich von Ängsten und Problemen kurieren zu lassen, da hören sich die salbungsvollen Tröstungen unserer „geistlichen Führer“ irgendwie substanzlos an.
Frieden (Herzensfrieden) hat Jesus denen versprochen die ihm ernsthaft nachfolgen, man könnte auch sagen, den gibt es nicht mit der Gießkanne!
Offenheit ist immer besser als zu lügen, und Arroganz tut weniger weh, wenn ich weiß, aus welcher Ecke sie kommt.
Allerdings kann ich Ihren Stolz auf die evangelikale Herkunft nicht nachvollziehen. Mich haben Ihre frömmlerischen Kommentare schon seit langem misstrauisch gemacht.
Sie erwarten Trump mit Sehnsucht , das ist schon klar. Das Ganze wird eskalieren, und die Pforte sich vor Ihresgleichen schliessen.
Glauben Sie etwa, dass Bosheit wirklich siegen kann ? ?
Im bayerischen Rundfunk machte die Ansagerin gestern vormittag die bezeichnende Ankündigung:
„Heute berichten wir auch über die verschiedenen Weihnachtsbotschaften der verschiedenen Kirchen“ …
Am Ende der Zeiten ist der Frieden keine Realutopie
„Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, bezeichnete die Weihnachtsgeschichte als «Dennoch der Liebe gegen jeden Hass». Weihnachten trage die Botschaft in sich, dass Angst und Zorn keinesfalls die Macht über die Menschen gewinnen dürften“!
Die Botschaft von Weihnachten ist, auch nach meinem Verständnis, vor allem: Gott ist Liebe und nicht Gewalt. In Gottes Neuer Welt gelten nicht unsere Angewohnheiten von Macht und Hierarchie, welche oftmals die Freiheit stehlen. Die Freiheit ist jene, die schon im Alten Bund den Israeliten deutlich vor Augen geführt wurde, als sie Gott durch Moses aus der Versklavung der Ägypter führte. Im Ideal war so Sklavenhaltung bei den Juden verboten. Der Glaube an den einen Gott, der auch die ungeborenen Babys genauso liebt, ist grenzenlos emanzipatorisch. Diese unsere Befreiung der Seele zur Freiheit, die auch große Verantwortung bedeutet, wird durch die 10 Gebote formuliert, die den Wertekanon – auch aus jüdischer Sicht – für alle Völker beinhaltet – weil alle Menschen sowie alle Kreaturen Geschöpfe Gottes sind. Damals sollte man in der Antike, dem Esel der drischt, nicht das Maul verbinden. Die seelische Befreiung aller Menschen ist das Kreuz von Golgatha, die nicht mehr zurücknehmbare Versöhnung Gottes mit allen Menschen, die je lebten oder leben werden. Wir müssen und dürfen dies , als welche darauf hoffen, von únserer Seite annehmen. Der als Prophetie verstehbare unvermeidbare Erfolg der Erlösung aller Menschen wird für das Ende aller Tage im Universum festgelegt, wenn sich so alle Knie vor dem Sohn Gottes (sicherlich nur freiwillig) beugen. Die Hölle, die wir und nicht Gott betrieben haben, wird also sofort Insolvenz anmelden. Heute ist dies ein Appell, die Versöhnung schon jetzt anzunehmen, wenn wir darauf voll vertrauen. Weihnachten symbolisiert, dass Jesus in diese Welt und damit in unser unendliche Universum kommt als Erlöser für alle, ein wirklich sanftmütiger Friedefürst und kein Scharfrichter wie die damaligen Gewaltherrscher, oder jene Erbauer des Turm zu Babel. Denn Gottes Liebe ist unzweideutig, weil er als Kind kommt, hilfsbedürftig, arm in einer Krippe liegend und so tief in das tiefste Elend hinein, daß er als Jesus und damit menschgewordener Gott hingerichtet wurde und uns in der größten denkbaren Katastrophe ebenso begleitet. Niemand kann tiefer fallen als in die geöffneten Hände Gottes. Jesus ist dazu gestorben und war (sinnbildlich) hinabgestiegen in das Reich des Todes und hat ihnen – wie man dies bildhaft richig verstand – gepredigt. Er hat als Messias auch die Schlüssel zur Hölle und zum Tode. Denn Schlüsseln schließt man auf, das Gefängnis der Nichtexistenz und jenes, was unsere Seele sein könnte.
Dies ist Weihnachten: Gott ist nicht so wie wir, sondern umgekehrt: Nicht Macht, sondern Liebe – nicht Unterdrückung sondern Freiheit und unser christlicher und genauso auch jüdischer Glaube verspricht, dass Menschen keine Sklaven sein müssen und niemand auf Erden seelisch und/oder körperlich versklavt werden darf. Deshalb wird der Himmel die Gewaltherrscher (sinnbildlich) vom Thron fegen und die Letzten sowie alle Armen, oder die an der Gewalt der Welt leiden, wird Gott trösten. Leider ist dies vorallem in Gottes Neuer Welt versprochen. vielleicht werden aber auch bereits unsere Schwerter (Waffen) auf Erden zu Pflugscharen und man darf dann die Atombomben, Raketen und andere Tötungsinstrumente nur noch erschrocken im Musueum besichtigen. Dann wird niemand mehr einen Funken Verständnis haben, wie wir so kulturlos und überaus primitiv gewesen sein konnten. (Leider, leider – formuliert kaum jemand heute die Gewalt als größer Widerspruch in sich, weil sie Täter und Opfer gestraft).
Ist dies naive Gläubigkeit? Nein: Eine kommende Realutopie die Wirklichkeit wird.: Denn Menschen ändern sich fast nie zum Besseren, aber Gottes Geist kann dies bewirken. Da sagt schon das Alte Testament (fast staunend): „Sie werden sein wie die Träumenden“!