Die katholische Laienorganisation „Wir sind Kirche“ wünscht sich, dass die „Kirche sich auf ihre Wurzeln zurück besinnt“. „Wir müssen gerade jetzt die Kirchengemeinden vor Ort stärken, statt sie zu immer größeren Einheiten zusammenzufassen und zu entpersönlichen“, sagte Sprecher Magnus Lux dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Es gibt in Gelsenkirchen Gemeinden mit rund 40.000 Gemeindegliedern“, sagte Lux. Diese großen pastoralen Räume sorgten für eine weitere Entfremdung der Menschen von der katholischen Kirche.
Für Lux ist die Begründung der Kirchenleitung für große Gemeinden – nämlich der Priestermangel – nur bedingt glaubhaft. „Kirchenrechtlich kann eine katholische Gemeinde auch von einem Pastoral- oder einem Gemeindereferenten geleitet werden, egal ob Mann oder Frau“, sagt der Sprecher. Das sei in der Vergangenheit schon so praktiziert, in den 1990er Jahren aber wieder abgeschafft worden, um das Priestertum zu stärken.
„Kirche sind alle“
„Das Volk Gottes sind alle, Kirche sind alle, nicht nur die Kirchenleitung“, sagt Lux. Das Kirchenvolk brauche zwar eine Leitung, das müsse aber kein sakral-sanktioniertes Priestertum sein.
„Wir sind Kirche“ fordert eine „echte Reform“, nicht nur die Öffnung des Priestertums für Frauen: „Was wir neben oft abgehobenen Männern im Priesteramt nicht brauchen, sind Frauen, die ebenso abheben.“ Schon jetzt könnten Gemeindemitglieder Beerdigungen leiten, die Taufe könne jeder vornehmen, das Ehe-Sakrament spende sich das Ehepaar selbst gegenseitig.
Diese Aspekte sollen in der Bundesversammlung der Organisation und in der KirchenVolksKonferenz „Gemeinde!“ (10. bis 12. März, Würzburg) diskutiert werden.