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Die Kraft des Konjunktivs: Als Christen das Morgen gestalten

„Höher, schneller, weiter“, lautet das Mantra der Konsumgesellschaft. Warum wir als Christen von einer anderen Zukunft träumen dürfen.

Text: Stefanie Linner, Micha Deutschland

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„Wenn das Wörtchen ‚wenn‘ nicht wär’…“ Der Konjunktiv hat es schwer in unserer Sprache, ist er doch ziemlich verpönt. Schade eigentlich. Denn in einem „Hätt’ ich ’nen lila Porsche“ und „Könnteste’ mir mal die Jacke halten?“ unseres Wortschatzes klingt eine echte Kostbarkeit mit: Die menschliche Fähigkeit, über das hinauszudenken – und zu sprechen –, was wir unmittelbar wahrnehmen. Wir können in Wünschen und Träumen denken, können uns vorstellen, dass die Dinge auch ganz anders sein könnten. Mit unserer Vorstellungskraft werfen wir den Blick in die inneren Archive der unendlichen Möglichkeiten und formulieren Alternativen fürs Leben: „Wenn ich nur ein bisschen mehr Zeit hätte, würde ich auf jeden Fall viel mehr Sport machen – und sähe wahrscheinlich aus wie Ryan Gosling (ab dem Hals abwärts).“

Wahrscheinlich als einzige Spezies auf Erden können wir den Boomerang der Fantasie hinaus in die Welt schleudern – bis er zu uns zurückkommt mit Ideen vom „Ich im Universum“ und vom „Wir in der Welt“. Wir sind dazu in der Lage, uns hineinzudenken in größere Zusammenhänge. Wir können sogar die gesamte Menschheit in unser Denken einbeziehen und Visionen fürs Weltgeschehen entwerfen. Tiefe Fragen stellen und ihnen nachgehen – das ist eine Fähigkeit, die diese Welt verändert hat und sie auch in Zukunft verändern kann.[1]

Und damit kommen wir zur großen 1-Million-Euro-Frage: Wer oder was bestimmt eigentlich die Zukunft? Wer gibt vor, wie wir in Zukunft leben? Große Konzerne, deren Produkte wir lieben und kaufen lernen und ohne die wir irgendwann nicht mehr leben wollen? Trends von „Insta-Influencern“ oder Gameshowmastern? Hängt unsere Zukunft nicht auch davon ab, was wir für möglich halten? Und welche Rolle spielt dabei der Glaube an Gott?

Wir können eine neue Vision für unser Leben und unsere Gesellschaft entwerfen.

Durch den Geist Gottes in uns können wir unsere Sinne erneuern und leiten lassen – so dass wir dem nachspüren, was Gott gefällt (Kol 3,10). Uns ist die Gabe anvertraut, mit unseren inneren Augen eine tiefere Wahrheit über Menschen und Situationen erkennen oder zumindest erahnen zu können. Wir können über den ersten Eindruck hinaussehen oder ein Vorurteil aufgeben. Mit den „Herzensaugen“ können wir besser sehen, als es das normale physische Auge vermag. Durch unsere Verbindung zu Gott und seiner tiefsten Sicht auf alles, was er erschaffen hat, können wir uns an diese tiefere Wirklichkeit andocken und aus ihr schöpfen.

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Aus dieser Sehkraft der anderen Art ist es uns auch möglich, den inneren Blick weit nach vorne zu werfen. Nach vorne in eine andere Art der Zukunft, wie wir sie nicht für möglich halten, wenn wir uns nur an den oberflächlichen Fakten der Gegenwart orientieren. Wir können eine neue Vision für unser Leben und unsere Gesellschaft entwerfen. Gezogen von einer himmlischen Perspektive, gerät unser ganzes Leben in einen anderen Bewegungsmodus, in eine andere Dynamik und Logik. Dem „höher, schneller, weiter“-Mantra der Konsumgesellschaft können wir einen neuen Lebensstil entgegensetzen. Mit unserem Leben können wir Zeugnis und Zeichen sein für die Liebe und Schönheit Gottes und für die so andere Logik des Reiches Gottes.

Vorbilder und Modell zum solidarisch-prophetischen Leben können uns die ersten Christen sein. In Apostelgeschichte 2,44f. lesen wir, dass sie als echte Lebensgemeinschaft alles teilten, was sie zum Leben brauchten genauso wie eine offen-einfache Herzenshaltung und Zeiten des Feierns und der Anbetung. Damit haben die Christen von Anfang an die mächtigen Eliten herausgefordert und Machtstrukturen verändert. Sie haben deutlich gemacht, dass sie Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apg 5,29) und ein weltveränderndes Leben möglich ist.

 

Wie könnte eine Gesellschaft im Jahr 2050 aussehen?

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Ein Beispiel:

Fragen: Hast du eine Vision für unsere Gesellschaft im Jahr 2050? Wie sieht unsere Welt dann aus? Was wäre für dich ein positives Bild der Zukunft?

Beten: Gott, zeige mir deine Farben, Formen und Klänge der Zukunft, was hast du eine Welt vor deinen Augen, die alles sehen und jeden von uns durch und durch kennen? Lass mich daran teilhaben, was dein Schöpferherz beim Blick auf die Welt bewegt und was du dir für sie wünschst.

Handeln: Nimm dir diese Woche Zeit dafür, Bilder der Zukunft zu sammeln – lass dich dabei von allem inspirieren, was dir begegnet (Bücher, Bilder, Berührungen mit Mensch und Natur etc.). Was nimmst du wahr in deiner Umgebung, was wünschst du dir anders? Schreibe für dich auf, wie du dir eine Gesellschaft/Welt der Zukunft erträumst.

[1] Vgl. Harari, Yuval Noah (2015): Eine kurze Geschichte der Menschheit. München: Random House Verlag, S. 211

Einfach leben Micha

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