Wegen einer „Pegida“-Demonstration sind im fränkischen Fürth am Freitagabend Martinsumzüge verlegt worden oder ausgefallen. Die Stadtverwaltung hatte die Überschneidung der beiden Veranstaltungen zu spät bemerkt – und schließlich „Pegida“ den Vorrang gegeben.
Diese Entscheidung stieß auf heftige Kritik. Die evangelische Kirchengemeinde St. Michael, die ihren bereits im August angemeldeten Martinszug absagen musste, erklärte, man sei „entsetzt und traurig“, dass ein friedlicher Martinszug von 300 Eltern und Kindern „Pegida“ habe weichen müssen.
An der „Pegida“-Kundgebung nahmen hingegen 35 Personen teil, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilte.
Sankt Martin stehe für Menschenfreundlichkeit und Nächstenliebe, er „würde sich im Grabe umdrehen“, dass der Umzug ihm zu Ehren von Rechtspopulisten verdrängt worden sei, erklärte die Kirchengemeinde.