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„Für mich waren Christen wie Aliens!“

Die junge Französin Océanne Lampe ist atheistisch aufgewachsen und hatte keinen leichten Start ins Leben. Eine Geschichte über eine Gottesbegegnung und Lebensveränderung. Von Christina Rammler

Es ist der 31. Januar 2016, ich stehe mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des „Get Free Days“ im Kreis und frage nach den Highlights des heutigen Tages. Die „Get Free Days“ sind ein Angebot unserer Kirche, um mit Hilfe einer Begleitperson die Beziehung zu Gott sowie die eigene Lebensgeschichte zu reflektieren und aufzuarbeiten. Eine junge Frau, die sich nachmittags noch taufen hat lassen, meldet sich mit leichtem französischen Akzent zu Wort: „Mein Ailight eute ist, dass ich zum ersten Mal gespürt abe, dass Jesus wirklich da ist, dass er misch liebt und dass er mächtig ist.“ An jenem Tag hat sie zusammen mit einer Begleiterin ihr Leben reflektiert und alles ausgeräumt, was sie in ihrem Lebensrucksack angesammelt und über Jahre mit sich herumgeschleppt hat. Und das ist einiges!

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Schwerer Start ins Leben

Sie hat schlecht angefangen mit dem, was sich Leben nennt: In ihrer Kindheit wird sie vergewaltigt, in ihrer Jugend kämpft sie mit Essstörungen und einem sehr niedrigen Selbstbewusstsein, mit Anfang Zwanzig hat sie ihre erste Verlobung bereits wieder aufgelöst und verbringt mehrere Wochen in einer psychosomatischen Klinik, zu nichts weiter fähig als ins Leere zu starren. Mit Gott hat sie Zeit ihres Lebens absolut gar nichts zu tun. Atheistisch aufgewachsen in Frankreich, wo Staat und Religion komplett getrennt nebeneinanderher existieren, hat sie keinen blassen Schimmer von Gott, geschweige denn jemals etwas gehört von diesem Mann namens Jesus. Doch an jenem Tag im Januar 2016 lässt sich Océanne taufen und sagt Ja zu dem Ja, das Gott ihr von Anbeginn der Zeiten her zugerufen hat.

Mutige Einladung

Angefangen hat alles mit einer guten Portion Mut. Den muss ihre Arbeitskollegin aufbringen, als sie Océanne zur Ladies Night in ihre Kirche, die ICF München, einlädt. Mutig ist das insbesondere deswegen, weil die französische Arbeitskollegin nicht gerade dafür bekannt ist, dem christlichen Glauben und seinen Repräsentanten gegenüber wohlgesonnen zu sein. „Für mich waren die wie Aliens, total in ihrer eigenen Welt, alle sehr naiv, weil sie ihre Verantwortung einfach an Gott abgegeben haben. Dass meine Kollegin mich da eingeladen hat, hat sie sicher sehr viel Mut und Gebet gekostet.“ Ihre Kollegin ist mutig, spricht die Einladung trotz ihrer abschätzigen Meinung von Christen aus. Und tatsächlich: Océanne sagt Ja und kommt. Was sie an jenem Abend erlebt, ist wie für die junge Französin gemacht: Es geht um das Thema „Weiblichkeit und Selbstbewusstsein als Frau entwickeln“, beinahe wie in einem Coachingseminar. Einziger Unterschied: Die Referentin benutzt Bibelverse, erzählt von Jesus und betet am Ende. Océanne stört das nicht weiter, die Bibelverse sind für sie lediglich Zitate aus irgendeinem Buch, die noch dazu in ihre Situation hineinsprechen. „In dem Moment hat das total zu mir gepasst, weil das nicht zu christlich war und gleichzeitig war es trotzdem mit Gott. Im Nachhinein erkenne ich da einfach Gottes Timing, weil es genau das war, was ich gebraucht habe.“

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So viele Fragen

Gleich am nächsten Tag informiert sie sich im Internet über diese Kirche und fragt ihre sehr überraschte Kollegin über die Gottesdienste aus. Bereits am Sonntag ist sie zum ersten Mal vor Ort dabei, lernt zwei junge Frauen kennen, die genau wie sie zum ersten Mal da sind. „Ich war in meiner Ecke und wollte eigentlich unerkannt bleiben. Die eine kam dann in ihrer positiven und offenen Art her und hat mich auf ganz natürliche Art angesprochen: `Hey, ich bin neu hier! Wer bist du so?´ Wir sind dann noch mit einer anderen ins Gespräch gekommen und haben zusammen nebeneinander im Gottesdienst gesessen.“ Anschließend gehen die Frauen Essen und melden sich kurzerhand bei einer Veranstaltung an, um diese Kirche besser kennenzulernen. „Ich hatte ja auch wirklich keine Ahnung von Kirche und ich dachte mir, das ist so anders, ich muss das unbedingt erkunden. Ich hatte ja so viele Fragen, noch gar nicht mal, wer Jesus ist, sondern einfach, was macht ihr hier und was ist das für eine Organisation?“

Baby-Glaube

Sonntag für Sonntag geht Océanne nun in die Gottesdienste und probiert neugierig aus, was dort so erzählt und vorgemacht wird. „Ich hatte von Anfang an das starke Bedürfnis zu beten. Ich habe mir einfach von den Predigern abgeguckt, wie sie beten, und hab das einfach kopiert, weil ich ja nicht wusste, wie es geht. Am Anfang habe ich auch noch zum Universum gebetet, weil ich mich nicht getraut habe, ‚Gott‘ zu sagen. Aber ich glaube, Gott hat das nicht gestört, weil er gewusst hat, dass ich eigentlich ihn meine und nur Angst hatte, seinen Namen zu sagen. Ich glaube, dass Gott da einfach alle Religiosität sprengt, weil er unser Herz sieht und weiß, wo jeder Einzelne gerade steht!“ Océanne probiert sich aus, lernt Kirche, Gott und sich selbst mit völlig neuen Augen zu sehen. „Es war, als hätte Gott mich in seinen Kängurubeutel reingepackt und mich als Baby dann herumgetragen, so dass ich alles für mich entdecken konnte, ohne schon alles wirklich zu verstehen.“

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Ehejahr mit Jesus

Ein paar Monate später ist ihre Arbeitskollegin wieder mutig. Sie lädt Océanne ein, in ihre Smallgroup zu kommen. Die Frauen treffen sich regelmäßig, teilen miteinander Leben und entwickeln sich gemeinsam in ihrer Beziehung mit Gott weiter. Océanne bereitet sich schließlich mit einer Begleitperson aus dieser Runde Frauen auf das „Get Free“-Wochenende vor und lernt Gott in den folgenden Monaten noch intensiver kennen. „Diese Zeit war so, als hätte Gott mich in eine Rakete gesteckt und plötzlich alles beschleunigt, als hätte er gesagt: ‚So, und jetzt geht es wirklich los! Jetzt siehst du meine Wahrheit!‘ Zum ersten Mal erlebt sie, dass Jesus ihr die Freiheit schenkt, Tochter Gottes zu sein. Eine Freiheit, die es ihr ermöglicht, in Beziehung zu ihrem Vater zu leben, seine Stimme klar zu hören und so Schritt für Schritt weiter zu wachsen. Aktuell heißt das für sie, dass sie ein Ehejahr mit Jesus macht, in dem sie auf Dates verzichtet, sich nur auf Gott fokussiert und persönliche Themen mit ihm aufarbeitet. „Für mich war es immer so, dass ich um meinen Platz kämpfen musste. Ich hatte dieses Wissen nicht, dass Gott einen Plan hat, dass er einen Platz für jeden Menschen hat. Und das hat mir Druck gemacht, perfekt zu sein. Ich stand wirklich unter enormem Leistungsdruck, ich war nie entspannt.“ Heute kann sich Océanne entspannen. Nur zwei Jahre, nachdem sie zum ersten Mal auf einer Ladies Night von diesem Jesus gehört hat, hat Océanne ihren Platz ganz nah an Gottes Seite eingenommen und gelernt, diesem Jesus zu vertrauen, der in guten wie in schlechten Zeiten für sie da ist, und ihr immer wieder zuspricht: „Océanne, ich sorge für dich, wenn du alles loslässt. Mache dir keine Sorgen, denn ich bin da!“ Jesus ist da. An ihrer Seite. Und das hat Océannes Leben für immer verändert.


Océanne Lampe ist als Seelsorgerin tätig und lebt dafür, im Gebet für Menschen einzutreten und sie in ihrer Identität als Kinder Gottes freizusetzen.

Der Artikel ist zuerst in dem Magazin JOYCE Special Gottmomente erschienen. Hier finden sich noch viele weitere persönliche Geschichten von Frauen und ihren Begegnungen mit Gott. Das Heft im DIN-A-5-Format kann auch in größeren Mengen zum Verschenken und Verteilen in Gemeinde und Freundeskreis zu günstigen Mengenpreisen erworben werden.

 

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