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Nach Streit um Frauenmitgliedschaft: Britische Gideons müssen sich umbenennen

Wegen eines Streits um die Vollmitgliedschaft von Frauen sind die britischen Gideons jetzt nicht mehr Mitglied bei Gideons International und müssen ihren Namen ändern. Auch bei Gideons International Deutschland können nur Ehefrauen Mitglied werden.

Von Nathanael Ullmann

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Der britische Zweig der Gideon-Gesellschaft darf sich nicht mehr „GideonUK“ nennen und muss sein Logo ändern. Wie mehrere Medien berichten, entschied das das Amt für geistiges Eigentum, das britische Patentamt. Auslöser für den Rechtsstreit ist eine Uneinigkeit über die Mitgliedschaft von Frauen beim Gideonbund.

Neue Regelung auf Anfrage

Wie die Nachrichtenseite Premier berichtet, hatte die „Charity Comission“ von England bei den dortigen Gideons angefragt, ob diese sich an das britische Gleichstellungsgesetz von 2010 halten, und empfohlen, Frauen ebenfalls als Mitglieder zuzulassen. Bisher konnten nur Ehefrauen Mitglied im Gideon-Frauendienst werden. Aufgrund dieser Anfrage änderten die Gideons in Großbritannien ihre Mitgliedschaftsregelungen. Man wolle die Charity Comission nicht herausfordern, hieß es in einem Brief. Nach Angaben der Nachrichtenseite Evangelikal Focus hatten zuvor bereits die Gideongesellschaften in Schweden und Kanada Frauen als Mitglieder akzeptiert.

Im Juli 2018 entschied sich das internationale Kabinett von Gideons International dazu, den britischen Gideons ihren Status als nationaler Verein zu entziehen, da diese die Grundwerte der Gideons nicht akzeptieren würden. Die britischen Gideons änderten ihren Namen in „GideonsUK“ und gebrauchten fortan ein offenes Buch statt einer brennenden Phiole als Logo. Die Änderungen gingen Gideons International allerdings nicht weit genug. Sie klagten – und bekamen vor dem Amt für geistiges Eigentum recht. GideonsUK müssen nun sowohl Namen als auch Logo ändern.

Auch in Deutschland gibt es den Frauendienst

Die Entscheidung des Amts für geistiges Eigentum nannte der Internationale Gideonbund in Deutschland auf Nachfrage „sicherlich gut nachvollziehbar“. In Deutschland sei jedoch keiner in den Vorgang involviert gewesen.

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Bereits im Juli dieses Jahres hatte der deutsche Gideonbund bestätigt, dass auch hier die Aufnahmepraxis der Gideons International gelte. Ehefrauen der Gideon-Mitglieder dürfen dem Gideon-Frauendienst beitreten. Zweck dieses Dienstes ist es, die Mitglieder bei ihren Zielen zu unterstützen. Das geschieht nach Angaben des Internationalen Gideonbunds in Deutschlands beispielsweise durch Gebet, persönliches Zeugnis und die Weitergabe von Bibeln an Personen in medizinisches Einrichtungen und Pflegediensten. Die Verantwortlichkeiten sind dabei klar definiert. Beispielsweise dürfen ausschließlich Ehefrauen ihren Dienst in Frauengefängnissen, Frauenhäusern und in Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen durchführen.

Der Gideonbund ist vor allem wegen seiner Bibeln in Hotelzimmern, Schulen und in medizinischen Einrichtungen bekannt. Er wurde 1899 als Vereinigung christlicher Handelsreisender gegründet. Aus der Vereinigung heraus entstand die Idee, eine Bibel am Empfang eines jeden Hotels auszulegen. Daraus ist die weltweite Arbeit entstanden. Mittlerweile haben die Gideons weltweit 2,27 Milliarden Bibeln in 200 Ländern verteilt.

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