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Profiboxer Dimitrenko: „Ich schäme mich des Evangeliums nicht“

Alexander Dimitrenko ist nicht nur erfolgreicher Profiboxer, sondern engagiert sich außerhalb des Sports für Fairness, Wertschätzung – und seinen christlichen Glauben. Im Interview erzählt er, was ihm wichtig ist.

Alexander Dimitrenko, Sie sind groß, gebaut wie ein Schrank und haben einen entschlossenen Blick. Muss man Angst vor Ihnen haben?

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Dimitrenko: Nein! Ja, ich bin groß, meine Stimme ist sehr tief – aber Angst muss man nicht haben. Ich bin ein ruhiger Mensch, obwohl ich hart zuschlagen kann.

Apropos hart zuschlagen: Sie haben bisher 43 Kämpfe als Profiboxer bestritten, 40 davon haben Sie gewonnen, 26 durch K. o. Macht das einen guten Boxer aus?

Nicht nur. Es gibt viele Eigenschaften, die einen guten Boxer ausmachen.

Zum Beispiel?

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Zum Beispiel Beweglichkeit, Schnelligkeit, Beinarbeit, und auch die Fähigkeit, Strategien zu entwickeln. Man muss einen Plan A, Plan B und ab und zu auch einen Plan C haben. Man muss sich während des Kampfes schnell umstellen können, wenn Plan A nicht läuft. Und das ist nicht einfach, das gelingt nicht jedem. Wenn du angeknockt bist, ist es sehr schwer, sich umzustellen und Plan B aus der Tasche zu ziehen. Boxen heißt nicht Hauen. Boxen heißt, eine Strategie zu entwickeln und dieser zu folgen.

Boxen sieht trotzdem ziemlich brutal aus. Gewalt, Macht, Blut – all das sind Assoziationen, die man mit dem Sport verbindet …

Boxen ist eine gute Sportart! Wenn du im Ring stehst, siehst du deinen Gegner und mit dem ersten Gong weißt du, er wird versuchen, dich auszuknocken. Er wird dich schlagen und er wird versuchen, den Kampf zu gewinnen. Du weißt also, was auf dich zukommt. Im normalen Leben ist es oft so, dass man jemanden für einen Freund hält, weil er so freundlich und nett ist. Und wenn du dich umgedreht hast, schlägt er zu. Das ist brutal! Boxen ist dagegen nicht brutal. Es gibt gewisse Regeln und die müssen eingehalten werden. Im Alltag ist das leider nicht immer so.

Um so einen Kampf wird ja eine große Show gemacht. Es geht um Machtdemonstration und Kraftprotzerei.

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Ich sage mal so: Jedem das Seine. Ich bin nicht der Typ, der andere Menschen beleidigt oder große Töne spuckt. Es ist mehr Show, damit Eintrittskarten verkauft werden, damit das Interesse am Kampf steigt, damit die Einschaltquoten steigen.

„God bless!“

Auf Ihrer Hose steht „God bless“. Wie werden Sie als Christ in dieser Branche wahrgenommen? Kommen doofe Kommentare?

Von meinen Gegnern, gegen die ich geboxt habe, habe ich das direkt noch nicht gehört, aber von anderer Seite gab es schon Kommentare, dass ich wegen meines Glaubens erniedrigt werden soll. Aber das blende ich aus. Es ist so, wie Paulus schreibt: Ich schäme mich des Evangeliums nicht.

Kennen Sie Angst, wenn Sie in den Ring steigen?

Nein. Ich habe keine Angst. Ich habe Respekt vor dem Gegner, aber er ist auch ein Mensch, der mit Respekt behandelt werden möchte. Natürlich bin ich angespannt, wenn ich in den Ring einlaufe. Da bin wie in einem Tunnel und blende solche Gedanken komplett aus. Man muss sich selbst motivieren: Ich schaffe das! Ich gehe nach vorne, ich trainiere hart und ich weiß, wenn ich im Training an meine Grenzen gehe, dann werde ich den Kampf gewinnen.

Wie gehen Sie mit Niederlagen um?

Das ist nicht einfach, aber so ist das Leben; man hat gewisse Niederlagen. Wenn du bereit bist, wieder aufzustehen und nicht aufgibst, dann wirst du irgendwann auch Erfolg haben.

Sie machen bei der christlichen Werteoffensive von SRS mit und engagieren sich bei dem Verband PROTACTICS von Ex-Bodyguard Michael Stahl. Warum ist Ihnen das wichtig?

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegt mir sehr am Herzen. Ich bin von Beruf Sozialpädagoge und investiere mich gerne in Kinder und Jugendliche, indem ich aus meinem Leben berichte, wir uns austauschen und indem wir zusammen trainieren. Das tut gut. Und ich vermittle ihnen auch positive Werte im Leben – das macht richtig großen Spaß!

Welche Werte spielen in Ihrem Leben eine große Rolle?

Man muss die Menschen so behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Das ist eine wichtige Regel für mich. Und: Egal, was man im Leben erlebt hat, oder durch welche Zeiten du auch gehst, man sollte niemals aufgeben! Es ist der einfachste Weg, einfach alles sein zu lassen. Aber solange man noch vom Boden aufstehen kann, lohnt es sich, weiterzuboxen und nicht aufzugeben!

Danke für das Gespräch!

Die Fragen stellte Hella Thorn, Redaktionsleiterin der Zeitschrift teensmag


Dieses Interview ist zuerst in der Zeitschrift teensmag erschienen. teensmag wird vom SCM Bundes-Verlag herausgegeben, zu dem auch Jesus.de gehört.

„Mein Herz spricht Sport“ – mit diesem Slogan macht sich die christliche Sportorganisation SRS zusammen mit Sportprofis wie Alexander Dimitrenko stark für ein faires, wertschätzendes, christliches Miteinander statt Gegeneinander. Mehr Infos gibt es unter werteoffensive.de

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