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Trennungskindern ein neues Zuhause schenken

„Bis dass der Tod uns scheidet“ versprechen sich Eheleute – oft scheidet sie bereits das Leben … Unter der Trennung leiden nicht nur die Partner, sondern – wenn vorhanden – auch die Kinder. Rebekka Bachmann hat es erlebt. Heute möchte sie „Trennungskindern“ helfen, sie stärken und eine Lebensgemeinschaft gründen – auf dem Fachwerk-Dreiseithof ihrer Großeltern im oberhessischen Alsfeld. Ein Porträt.

Von Laura Schönwies

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Eine Scheidung begleitet Trennungskinder ein Leben lang. Diese Erfahrung teilt auch Rebekka Bachmann. Für die heute 35-Jährige gehört die Scheidung ihrer Eltern zu den prägendsten Phasen ihres Lebens. Rebekka war siebzehn, als sie sich trennten. „Davor war es schon lange schwierig. An die harmonische Zeit kann ich mich leider nicht mehr erinnern.“

Noch als junge Erwachsene fällt es ihr schwer, mit den Ereignissen umzugehen: „Ich war damals total überfordert“, gibt sie zu. „Was ich nicht in Worte fassen konnte, wird mir heute immer klarer. Es ist die Konsequenz, die du als Kind mittragen musst, obwohl du die Entscheidung der Trennung nicht selbst getroffen hast.“ In der Rücksicht fällt ihr auf, wie unterschiedlich das Umfeld auf ihre Eltern und sie als Kind reagiert. Die Gespräche fanden ausschließlich unter den Erwachsenen statt. Mit ihr als Kind sprach niemand darüber.

Idyllisch gelegen: Der Fachwerk-Dreiseithof im oberhessischen Alsfeld. (Bild: Rebekka Bachmann)

„Was ich nicht in Worte fassen konnte, wird mir heute immer klarer“

Und dabei hatte sie doch so viel mit sich auszumachen – mit ihrer eigenen Lebensplanung, mit ihrem Glauben … „Ich fand es sehr schwer, die Diskrepanz zwischen dem Glauben meiner Familie und der Atmosphäre zu Hause einzuordnen. Mein Selbstbewusstsein und meine Selbstwahrnehmung litten stark darunter. In meinem Kopf drehte sich die Frage: ‚Wenn die Dinge zu Hause den Bach runtergehen, wie soll dann mein eigenes Leben funktionieren?’“

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Doch sie konnte neben ihrem christlichen Glauben immer aus zwei Quellen neue Kraft schöpfen, die ihr neue Inspiration schenkten: das Theater und die Kunst. „Meinen Schulabschluss durfte ich auf einer Kunstschule machen, eine klassische Gesangsausbildung genießen und später Schauspiel studieren. Was für Geschenke“, freut sie sich noch heute. Das „bis jetzt schönste Jahr meines Lebens“ erlebte sie bei Gospel Art Kolleg, der damals einzigen Theaterschule in Deutschland, die einen christlichen Hintergrund hat. „Für mich das beste Fundament für meine künstlerische Laufbahn.“

Kunst kann helfen

Eines nachts im Jahr 2000 hatte Rebekka einen Traum: „Ich träumte von dem Hof meiner Großeltern und ich arbeitete dort mit Kindern aus Trennungsfamilien. Der Stall war zu einem Theater ausgebaut …“, erinnert sie sich. Der Traum wiederholte sich und die Vision ließ sie nicht mehr los. Seitdem steht fest: Rebekka will Kindern helfen, denen die gleichen Fragen, Sorgen und Ängste durch den Kopf schwirren. Wie? Sie hat sich fest vorgenommen ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen und Kindern aus Trennungsfamilien auf dem Hof ihrer Großeltern – wenn auch nur zeitweise ein neues Zuhause geben zu können.

Die bildenden Künste und das Theaterspielen sollen dabei als Ventile für die unterdrückten Gefühle der Kinder dienen und natürlich nicht zuletzt Spaß machen! Die Schauspielerin weiß, welche Dimensionen die Arbeit mit Kunst annehmen kann: „Durch die Arbeit am eigenen Körper, an der Stimme und an einer Rolle oder einem Theaterstück und auch in der Arbeit an einem Objekt, hat der Mensch in der Regel viele persönliche Erlebnis- und Erfahrungsmomente. Manchmal öffnen sie den Weg zum Gespräch und öffnen verschlossene Türen.“ Am Ende sollen die Stücke und Kunstwerke für Besucher zu sehen sein.

Hier sollen Trennungskinder durch Kunst und Theater wieder lachen können – und ein neues Zuhause finden (Bild: Rebekka Bachmann)

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„Kindern die Möglichkeit zu geben, aus ihrer schwierigen Familiensituation, aus Streit und unguten Strukturen zumindest zeitweise austreten zu können, sind Investitionen in ihre Zukunft“, ist sich Rebekka sicher. Dabei ist ihr aus ihrer eigenen Erfahrung heraus eins besonders wichtig „Kindern zu zeigen, dass der eigene Lebensweg nicht unbedingt wie der ihrer Familie laufen muss.“

Dringend Mitarbeiter gesucht

Bild: Rebekka Bachmann

Die Voraussetzungen für ihren Plan sind zum Teil geschaffen: „Nachdem meine Großeltern ihren Hof verlassen haben, habe ich meine Idee weitergedacht und sie meiner Familie vorgestellt. Dass sie nicht von vornherein ‚Nein“ zu meinem Konzept gesagt haben, ist für mich ein Wunder gewesen.“ Nun möchte sie ihren Plan umsetzten und den alten Hof für ihr Projekt herrichten. Das Fachwerkhaus ist zeitnah für die Lebensgemeinschaft beziehbar.

Noch sind es alles Träume – Rebekka braucht Hilfe. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihrem Projekt zu finden, ist ihre höchste Priorität, ansonsten funktionieren weitere Finanzierungsmodelle nicht, etwa Förderungen von Land, Bund und EU, das Aufnehmen von Privatkrediten oder Crowdfunding. Daher sucht Rebekka Menschen, mit sozialpädagogischen, therapeutischen, verwaltungstechnischen oder künstlerischen Erfahrungen. Wenn sie ihr Projekt nicht zeitnah umsetzen kann, muss der Hof verkauft werden …


Aufruf zur Mithilfe

Wer Rebekka Bachmann mit sozialpädagogischen, therapeutischen, verwaltungstechnischen oder künstlerischen Erfahrungen helfen kann oder Interesse hat, das Projekt anderweitig zu unterstützen, wird gebeten, sich bei Rebekka Bachmann zu melden.

E-Mail-Adresse: rehact@gmx.de

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