Evangelische, katholische, altkatholische, orthodoxe und freikirchliche Christen feiern am Pfingstmontag das ökumenische „Christusfest“ in Koblenz. Man wolle sich im Zeichen der Reformation die Gemeinsamkeiten bewusst machen.
„Wir sind gemeinsam auf dem Weg. Jesus Christus verbindet uns. Das hat viel mehr Gewicht als das, was uns trennt“, sagt Dr. Jochen Wagner, Pastor der Freien Evangelischen Gemeinde Kirchberg im Hunsrück und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Region Südwest.
Die angestrebte ökumenische Breite spiegelt sich im Programm des Christusfestes wider, das unter dem rheinischen Reformations-Motto „vergnügt, erlöst, befreit“ steht. Leitende Geistliche treffen hier aufeinander, um gemeinsam mit den Gläubigen Gottesdienst zu feiern und zu diskutieren. Unter der Überschrift „500 Jahre nach der Reformation – Bestandsaufnahme der Ökumene“ ziehen Bischof Stephan Ackermann (Bistum Trier), Präses Manfred Rekowski (Evangelische Kirche im Rheinland), Kirchenpräsident Christian Schad (Evangelische Kirche der Pfalz), Erzpriester Georgios Basioudis (Griechisch-orthodoxe Metropolie) und Pastor Dr. Jochen Wagner (Freie Evangelische Gemeinden) eine Bilanz des Erreichten.
Das Christusfest nahm seinen Anfang bereits 1996, als mit dem damaligen rheinischen Präses Peter Beier erstmals ein evangelischer Vertreter an der Heilig-Rock-Wallfahrt im Bistum Trier teilnahm. Martin Luther hatte diese Wallfahrten noch derb als „Bescheißerei zu Trier“ bezeichnet. Beier interpretierte den Heiligen Rock aber als Symbol der ungeteilten Kirche Jesu Christi und unterzeichnete mit dem damaligen Bischof von Trier, Hermann Josef Spital, ein gemeinsames Wort an ihre Gemeinden.