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Warum Versöhnung? Lernen vom TV-Helden Alf

Dass man aus einer TV-Serie der Achziger christliche Lebensweisheiten lernen kann, war sicherlich nicht von den Machern beabsichtigt. Trotzdem findet Pfarrer Sebastian Baer-Henney tiefe theologische Weisheiten – bei den Geschichten rund um Alf!

Beim Thema Versöhnung muss ich an eine Szene denken, die sich mir tief eingebrannt hat. Alf soll eines Abends alleine zu Hause bleiben. Er fragt, was er, eingeschlossen im Schlafzimmer, den Abend über machen soll. Willie schlägt ihm ein Puzzlespiel vor. Neugierig öffnet Alf den Karton, um festzustellen: „Es ist kaputt.“ Willie kontert, dass es genau darum gehe. Er solle es wieder zusammensetzen. Alf versteht nicht. „Wieso?“, fragt er, „ich habe es nicht kaputt gemacht.“ Und das ist der Punkt. Es gab einmal ein wunderbares unzerstörtes Bild vom Menschen, das nach und nach in die Brüche gegangen ist. Einige Teile haben sich gelöst, es wurde unschön und zerbarst schließlich. Vom perfekten Abbild Gottes sind nur Fragmente übrig, und der Mensch hat nicht vermocht, sie selbst wieder zusammenzusetzen. Dabei hat Gott ihm Hilfe an die Hand gegeben. Gebote, Regeln, Tipps. Es waren seine Handreichungen auf dem Weg zurück zu einer Menschheit, die dem Bilde Gottes entspricht – aber der Mensch hat nicht vermocht, das Bild wieder zusammenzusetzen. So stehen wir vor den Fragmenten dieses Bildes und überlegen, was wir damit machen sollen.

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Sehnsucht nach Ganzheit

Wir sehnen uns nach Ganzheit, nach einem Dasein, das Frieden, Liebe, Versöhntheit in sich trägt. Und so puzzeln wir an dem Bild herum, friemeln und probieren – und nichts passt. Wir sehen uns scheitern, sehen unser Leben aus den Fugen geraten, stoßen auf Hindernisse – und seien es auch nur wir selbst. Und da kommt Gott ins Spiel. Er hat es nicht kaputt gemacht, das Bild. Doch anstatt wie Alf das Puzzle zu zerstören – Alf isst es kurzerhand auf –, statt die Reste zu verzehren, zu vernichten oder beleidigt in die Ecke zu schmeißen, setzt Gott sich hin. Er geht selbst hin, das Bild zu reparieren, gibt uns die Chance, die Teile an die richtige Stelle gerückt zu bekommen. Die goldenen eh, aber auch die krummen blauen und sogar die kotzgrünen. Denn jedes Teil fügt sich ins Bild. Unser Leben ist nicht zerstört, nicht unschön, und es gibt keine überflüssigen Teile.

Gott puzzelt Kaputtes zusammen

Gott baut es mit uns, für uns wieder auf. Er geht den schmerzhaften und langen Weg, es wieder zusammenzufügen – und am Ende dürfen wir sehen: Es ergibt ein Bild. Und das Bild ist gut, weil wir in ihm wieder unverfälscht Gott sehen dürfen. Gott macht das Puzzle nicht zu seiner Belustigung, wahrscheinlich hat er darauf genauso wenig Lust wie Alf. Er löst das Puzzle für uns. Damit wir ein Bild sehen. Damit wir sehen, dass es gut ist. Und es ist sehr gut.

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Der Artikel ist zuerst in der Zeitschrift 3E erschienen, die wie jesus.de zum SCM Bundes-Verlag gehört. 3E steht für „echt, evangelisch, engagiert“ und ist das Ermutigungs- und Ideenmagazin für Menschen, die ihre Heimat in der Evangelischen Kirche haben und sich dort einbringen.

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