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Zutrauen, ermutigen, fördern: Was junge Erwachsene in den Gemeinden brauchen

Was brauchen junge Erwachsene in unseren Gemeinden? Jugendpastoren und ehrenamtliche Mitarbeiter stehen immer wieder vor dieser Frage – egal in welcher Gemeinde sie sich einsetzen. Diese Beobachtung machten auch die Redakteure des Magazins DRAN NEXT. Deshalb luden sie für heute zum Impulstag nach Witten.

Von Laura Schönwies

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Gekommen sind 40 Jugendpastoren und Mitarbeiter, um Motivation und praktische Ideen zu bekommen. Dafür waren die ICF-Referenten Raphael Abt und Daniel Nüesch aus Zürich eingeladen. Doch deren Ankunft verzögerte sich etwas: Ein Bombenfund aus dem Zweiten Weltkrieg legt den Flugbetrieb in Düsseldorf lahm. Zeit für DRAN NEXT-Redakteur Pascal Görtz ein paar Fragen in die Runde zu stellen. Viele Hände gehen in die Luft, als er wissen möchte, wer im Raum mit dem Schwerpunkt „Jugend“ in der Gemeinde arbeitet. Niemand meldet sich hingegen, als er nach einer pessimistischen Perspektive für die Gemeindearbeit fragt.

„Gottes Vision für die Jugend Europas“

Als die Referenten mit einigen Minuten Verspätung eintreffen, geht es für Raphael Abt direkt auf die kleine Bühne. Bevor er sich über die Ortsgemeinden äußert, zieht er einen deutlich größeren Kreis: „Gott hat Großes vor mit der Kirche in Europa“. Die Gemeinden sollten sich fragen: „Was ist Gottes Vision für die Jugend Europas? Was liegt ihm auf dem Herzen?“ Winston Churchill habe ihn mit seinem Appell „Let Europe arise“ immer wieder motiviert. Jede Generation müsse auf ihre Art und Weise für das Evangelium begeistert werden. Heutzutage seien zwar immer weniger Menschen in das kirchliche Leben involviert, auf der anderen Seite gebe es aber viel mehr Möglichkeiten. „Denkst du, dass Gott durch dich deine Generation verwandeln kann?“, fragt Abt mit schweizerdeutschem Akzent in die Runde. Immer wieder ertönen Zwischenrufe: „Jawoll“ und „Amen“ schallt es durch den kleinen Versammlungsraum.

Junge Menschen erreichen  oder: Wie kommt Jesus aufs Smartphone?

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Die Frage ist nur: Wie erreicht man eine Generation, die sich selbst über das Internet definiert? Sprich: Wie kommt Jesus aufs Smartphone? Ein erster Tipp des Schweizers lautet: „Nutze die Ressourcen, die Mitarbeiter und die Gebäude, die du in deiner Gemeinde zur Verfügung hast. Sehne dich nicht nach mehr Geld, nach noch einer größeren Halle, noch mehr engagierten Leuten. Beschäftige dich nicht mit dem, was du nicht hast, sondern nimm deine Mittel in die Hand“. Es müsse schließlich nicht immer die große Worship-Band sein, manchmal reiche auch eine Gitarre.

Daniel Nüesch hebt die Bedeutung von Jugendarbeit hervor: „Wie wir mit jungen Erwachsenen umgehen ist maßgeblich: Es kann sie anziehen oder abschrecken.“ Er empfiehlt die übliche Vorgehensweise einmal umzukehren. Es stelle sich nicht die Frage, was ich als Leiter oder Pastor möchte, sondern was meine Teilnehmer an Anliegen und Begabungen haben. „Gebt ihnen nicht die Aufgaben, sondern nehmt sie von ihnen an“, rät Nüesch. „Kirche ist für die Menschen da und nicht die Menschen für das Kirchenprogramm“, greift er den bekannten Spruch Jesu zum Sabbat-Gebot auf.

„Kultur der Liebe und Ermutigung“ schaffen

Das wollen die Zuhörerinnen und Zuhörer im Raum jetzt genauer wissen: Wie kann man Jugendliche denn ermutigen? „Mit einer Kultur der Liebe und Ermutigung“, heißt es von den Referenten. Ganz praktisch in einem Beispiel veranschaulicht: „Wenn ein Jugendlicher auf der Freizeit kifft, dann bringt es nichts, ihm einen Regelkatalog aufzudrängen. Es ist besser, ein gewisses Potenzial herauszukitzeln. Ich habe ihm gesagt: ‚Sei ein Vorbild für die anderen Jugendlichen und höre mit dem Rauchen auf.'“ Abt scheute sich auch nicht, Beispiele heranzuziehen, die auf ein schwaches Gemüt drastisch wirken könnten. „Ich habe ein Bild von meinem vierjährigen Sohn mit einer Kippe zwischen den Fingern gemacht und den Jugendlichen gezeigt. Meine dringende Bitte lautete: ‚Seid ein gutes Vorbild für meine Kinder. Sie wachsen unter euch auf und ich möchte nicht, dass ihr sie zu so etwas animiert.'“

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„Übergebt euren Jugendlichen Verantwortung“, motivieren die Referenten. „Traut ihnen etwas zu. Fragt sie nach ihren Begabungen und überlegt, wie ihr das in die Gemeindearbeit einbauen könnt.“ „Zutrauen, ermutigen und fördern“, laute die Devise, um eine neue Generation zu pushen.

Am Ende nehmen die Teilnehmer nicht nur einen Follower-Turnbeutel mit, sondern auch viele Anregungen für die Gemeindearbeit zuhause: „Ich fand es sehr inspirierend“, resümiert Martina Struwe aus dem Evangelischen Kirchenkreis An der Agger. „Ich höre gerne Leuten zu, die in aktiven Gemeinden unterwegs sind. Mir haben sie sowohl Motivation als auch praktische Tipps weitergegeben. Nun muss man schauen, was sich für uns davon umsetzen lässt.“ Jochen Pitsch aus der Evangelischen Kirchengemeinde Waltrop ergänzt: „Einiges war zwar nicht neu für mich, aber ich mochte ihre Art, Dinge in kurzen Sätzen klar zu formulieren.“

Nach einem gemeinsam Gebet löst sich die Runde auf. „Wir werden wieder einen Impulstag machen“, ist sich Pascal Görtz sicher.

Die Zeitschrift DRAN NEXT wird vom SCM-Bundes-Verlag herausgegeben, zu dem auch Jesus.de gehört.

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