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Olaf Latzel: Gericht prüft Revision der Staatsanwaltschaft

Das Landgericht in Bremen hatte den Pastor Olaf Latzel im Mai vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen. Jetzt geht das Gerichtsverfahren in die nächste Runde.

Das Hanseatische Oberlandesgericht (OLG) in Bremen entscheidet demnächst über die Revision der Staatsanwaltschaft. Das Landgericht in Bremen hat den Freispruch für den evangelischen Pastor Olaf Latzel vom Mai schriftlich begründet. Somit kann das juristische Vorgehen gegen den Theologen fortgesetzt werden.

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Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst fristwahrend Rechtsmittel eingelegt und nun ihre Revision begründet. „Zur Begründung kann ich nur ausführen, dass die Staatsanwaltschaft Bremen die Äußerungen des Angeklagten weiterhin als strafbar bewertet“, sagte der Sprecher der Anklagebehörde, Frank Passade, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Keine neue Beweisaufnahme

Am Oberlandesgericht gibt es keine neue Beweisaufnahme mit der Vernehmung von Zeugen, Sachverständigen oder des 54-jährigen Pastors. Das Gericht ist an die vom Berufungsgericht festgestellten Tatsachen gebunden und entscheidet nach Aktenlage. Mit der Revision wird nur geprüft, ob es Rechtsfehler und Verfahrensverstöße gab.

Teilt das OLG die Rechtsauffassung des Landgerichts, ist das Verfahren endgültig beendet. Falls die Revision Erfolg hat, würde das Berufungsverfahren an das Landgericht zurückgehen. Dort würde es dann von einer anderen Kammer neu verhandelt werden.

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Das Landgericht hatte den streng konservativen Pastor vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen und somit ein Urteil des Amtsgerichts aufgehoben. In der Urteilsbegründung hieß es unter anderem, Latzel habe nicht zum Hass aufgestachelt, als er sich in einem Gemeinde-Seminar abwertend über Homosexualität äußerte.

Der Pastor hatte im Oktober 2019 in einer „biblischen Fahrschule zur Ehe“ vor 30 Paaren unter anderem gesagt, Homosexualität sei eine „Degenerationsform von Gesellschaft“. Der Theologe warnte vor einer „Homolobby“: „Überall laufen die Verbrecher rum vom Christopher Street Day. Der ganze Genderdreck ist ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung, ist teuflisch und satanisch.“ Eine Tonaufnahme davon war im März des Folgejahres mit Zustimmung des Pastors auf dem YouTube-Kanal des Theologen veröffentlicht worden.

Quelleepd

32 Kommentare

  1. Richten!? –

    Ich sah in Gedanken eine große, weiße Leinwand. Sie war hinter dem gerichteten LAMM GOTTES, am Kreuz, aufgestellt.
    Plötzlich bauten sich vor dem Kreuz JESU selbsternannte Richter auf und prangerten nach ihrem „Dafürhalten“ Menschen an, die ihrer Meinung nach gerichtet, verurteilt und bestraft werden müssen, da sie sich, nach ihren menschlichen Schlussfolgerungen, offensichtlich verfehlt hatten.
    Als ihr Geschrei und Zorn immer mehr zunahm, verschwand der Hügel Golgatha mit den drei Kreuzen (JESUS in der Mitte), ward nicht mehr gesehen. Dafür rückte die überdimensionale, weiße Leinwand vor diese „Richter“.
    Eine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger erschien und begann auf diese Leinwand mit großer schwarzer Schrift Namen für Namen dieser „Richter“ zu schreiben.
    Und unter jedem Namen folgte eine fast unendliche Liste mit allen Sünden, die jeder der Betreffenden begangen hatte, und zwar in Gedanken seines Herzens und seiner Empfindungen und in geheimer oder öffentlicher Ausführung, in Wort und Tat.
    Die Leinwand mit dieser Beschriftung nahm unendlich zu, so dass alle Schöpfung, im Himmel und auf der Erde, das auf ihr Geschriebene lesen konnte – die Augen aller Schöpfung GOTTES waren auf diese „Richter“ gerichtet, die verstummt waren und die Flucht ergriffen.

    Wer also bist du, der du jemanden, dessen Eigner GOTT und dessen HERR JESUS CHRISTUS ist, nach deinem „Dafürhalten“ zu richten wagst? –
    Bist du für ihn ans Kreuz gegangen?
    Bist du mit ihm vertraut, hast du ihn gebildet und gemacht, hat du ihn erlöst, gezeugt und neu geboren und ihn in den königlich, priesterlichen Gottesdienst des Reiches CHRISTI und GOTTES berufen?
    Kennst du die geheimen Dinge seines neuen Herzens, weißt du um seine Beweggründe, seine Schwächen und Stärken, seine Frömmigkeit (Wohlverehrung GOTTES)?
    Bist du etwa sein Erbarmer und guter Hirte, der Apostel und Hohepriester und Mittler seines Bekenntnisses?
    Ist dein Blut etwa für ihn geflossen, oder JESU Blut?
    Was maßt du dir also an, selbst wenn offensichtliche menschliche Verfehlung vorliegen sollte, ihn öffentlich anzuprangern und zu richten – bist du vom HERRN dazu berufen? –

    Dazu das WORT GOTTES:
    „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe zuerst den Stein auf …“ Joh. 8, 7

    „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.“ Mt. 7, 1-2

    „Wer bist du, der du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt dem eigenen Herrn.
    Er wird aber aufrecht gehalten werden, denn der HERR kann ihn aufrecht halten.“ Röm. 14, 4

    „Denn eines Mannes (Menschen) Zorn wirkt nicht GOTTES Gerechtigkeit.“ Jak. 1, 20

    „Einer ist Gesetzgeber und Richter, der zu erretten und zu verderben vermag. Du aber, wer bist du, der du den nächsten richtest?“ Jak, 4, 12

    Schriftstellen: EBF 1982 KaRo

  2. Die Kommunikation hier basiert nicht auf einer gesunden Demokratie , sondern auf Niedertracht.

    Darin sind weder Hoffnung, noch Liebe, noch sonst irgendwas Gutes enthalten.
    Tut mir leid, das ist weder hinnehmbar, noch tolerabel.

    Die Redaktion scheint irgendwie eine solche Kommunikation zu fördern, frei nach “ Das ist dein Problem „.
    Jetzt ist es aber Euer Problem, Ihr Lieben.

    • Hallo Gabrielle,

      inwiefern fördern wir Niedertracht? Habe ich einen unpassenden Kommentar übersehen? Über einen Hinweis würde ich mich freuen.

      Liebe Grüße,
      Pascal vom JDE-Team

  3. Es hat den Anschein dass viele Christen ihre Bibel nicht kennen bzw. sie zeitgeistgemäß ganz neu interpretieren. Die Aussagen zur praktizierten (!) Homosexualität sind doch eindeutig. Pastor Latzel und seine Gemeinde wurden über einen langen Zeitraum von Menschen aus der Schwulen-Lesben-Transen-Bewegung bedroht und attackiert. Richtig ist, dass der Pastor, auch aufgrund dieser Vorfälle harte Worte gebraucht hat. Wenn seine Aussagen das Volk zu Hass und Hetze aufrufen sollten, dann geht es um Ideologie und nicht um Recht. Nach diesem Maßstab wären auch Aussagen von Christus selbst strafrelevant und die Bibel gehörte, bis auf einige akzeptablen, politisch korrekten Passagen, auf den Müllhaufen der Geschichte. Sie passt anscheinend so gar nicht in unsere heutige moderne, aufgeschlossene und tolerante Kirche und Gesellschaft…

    • Schaun wir doch mal, was er gesagt hat:

      in diesem Eheseminar:
      – der „ganze Gender-Dreck ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung ist, zutiefst teuflisch und satanisch“
      – Homosexualität sei eine „Degenerationsform von Gesellschaft“
      – so würden heute bei der Vermietung alle Lebensformen toleriert: „Da kann man ja noch froh sein, wenn er wirklich mit ihr ankommt und nicht mit einem Schaf oder einem anderen Mann.“
      – „Reinziehen von Videos auf einem Pornokanal“ oder der eindeutige Flirt mit einer Mitarbeiterin in der Firma sei „genauso todeswürdig und vor Gott ein Gräuel, wie eben gelebte Homosexualität.“
      – „Überall laufen diese Verbrecher rum von diesem Christopher-Street-Day, feiern ihre Partys.“ (Anmerkung von mir: Vor allem um diesen Satz geht es im Gerichtsprozeß)
      Quelle: diverse Artikel auf jesus.de

      Aber auch Inhalte einer früheren Predigt zeigen seine Geisteshaltung:
      – das islamische Zuckerfest als „Blödsinn“ und Buddha als „dicken, fetten Herrn“ bezeichnet. Zudem sprach er vom katholischen „Reliquiendreck“, die katholische Lehre sei „großer Mist“
      https://www.evangelisch.de/inhalte/113006/15-02-2015/konflikt-um-bremer-pastor-latzel-erreicht-bremer-buergerschaft

      Haben ihn denn auch Buddhisten, Muslime und Katholiken bedroht und attackiert?

      Oder ging nicht doch eher die Aggression vor allem von ihm aus?

  4. Seine Äußerungen sind hier auch von Jesus.de mehrfach genannt worden. Wenn du postest und sogar Vorwürfe erhebst, ohne dich auch nur im Ansatz zu informieren, ist das nicht mein Problem.

  5. Ich finde es gut, das Olaf Latzel, gegen die Homosexuellen in der Gesellschaft steht und es auch öffentlich in der Gemeinde sagt. In meiner Freikirche, sagen wir auch ganz offen das wir als Christen diesen Homokram nicht akzeptieren. Wer als gläubiger Christ lebt, der muss sich sich mit diesem Thema nicht beschäftigen. Gott hat die Menschen geschaffen, aber die Homosexualität und der ganze Genderkram, sowie der Christopher Street Day sind satanisch. Das hat nichts mit Hetze gegen andere zu tun. Als entschiedener Christ muss ich mit diesen Themen nicht auseinander setzen. Ich lebe als Christ in dieser Welt, aber ich muss nicht alles was in der Welt tolleriert wird akzeptieren und mitmachen.

    • Beten

      Liebe Anne Sabine Zunker, ich weiß nicht ob Sie das mit gutem Gewissen wirklich vertreten können. Die sexuelle Orientierung von Menschen, die diese nicht erfunden oder aus Gutdünken einfach angenommen haben, kann nie satanisch sein. Aber ich mag an dieser Stelle nicht mehr all die vielen Argumente in den Raum werfen, von der Medizin bis zur Theologie, die homophobe Unlogik widerlegt. Aber, wenn Sie denn schon so – wenn auch indirekt – auf die eigene Frömmigkeit verweisen: Fragen Sie doch einfach Gott im Gebet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er schweigt und keine Antwort gibt.

    • Schau dir einfach mal genau an, was Latzel gesagt hat. Dann siehst du, dass das ganz viel mit Hetze gegenüber anderen zu tun hat.
      Es geht nicht darum, dass er Homosexualität für Sünde hält.

      • Wir sind da (fast) übereinstimmend

        Hallo Joerg, selbstverständlich hat das ganz viel mit Hetze gegenüber anderen zu tun. Ausgesprochen oder nicht ausgesprochen geht es aber mit hundertprozentiger Sicherheit nicht nur Herrn Latzel dabei immer darum, dass Homosexualität Sünde ist. Ich habe schon recht oft über dieses Thema mit anderen gesprochen, wenn auch die meisten dabei recht freundlich waren. Aber wem nutzt in diesem Zusammenhang nur die Freundlichkeit ? Nur hieraus ergibt sich leider auch der Hass, da es in den Augen mancher Menschen um das Satanische geht. So schreibt es ja auch Anne Sabine Zunker. Selbstredend ist dies zutiefst unlogisch, denn es gibt nicht nur zwei sexuelle Orientierungen, sondern ganz viel dazwischen. Da geht es dann darum, dass wir Menschen als Geschöpfe unterschiedlich sind, und zwar von Geburt an und sowie in biologischer (anatomischer) Weise und/oder auch seelisch. Hier wären auch die armen Leute zu nennen, die sich im falschen Körper empfinden. Ich halte diese Aussortierung von – wenn auch kleinen – Gruppen von Menschen zutiefst lieblos und darum auch unchristlich. Früher hat man da offensichtlich viel Hornhaut auf der Seele gehabt, dies nicht wahrzunehmen.

        • Moin,

          alles richtig.

          Nur führt das dazu, dass Menschen denken, er wurde vor Gericht gestellt, weil er gesagt hat, dass Homosexualität Sünde ist. Und das wurde er nicht. Er wurde wegen übelster Beleidigungen und massiver Hetze vor Gericht gestellt. Und das auch gegen andere Gruppen.

          • “ Er wurde wegen übelster Beleidigungen und massiver Hetze vor Gericht gestellt. Und das auch gegen andere Gruppen. “
            Mit zweierlei Mass gemessen ?

            Mich beschuldigtest Du vehement antisemitischer Denke, und ich kann Dich nicht vor Gericht bringen.
            Bei Latzel übersiehst Du, und all die Blindwütigen in selbstgerechter Entrüstung mit Dir, dass der Kirche davor übel mitgespielt wurde.
            Ich finde, dass es reicht mit diesem Geschwätz, dieser üblen Nachrede.

            Das Gericht entscheidet.

          • Naja, ich muss ja auch hier Dein stalking ertragen und Deine Unterstellungen und Beleidigungen.

            > Das Gericht entscheidet.

            Das stimmt. Der erste Gerichtsentscheid lautete schuldig. Das wurde im 2. Gerichtsentscheid aufgehoben. Der 3. wird nun wohl den weiteren Weg weisen.

            Daneben bleibt es aber jedem überlassen, Latzels Äußerungen auch selbst zu beurteilen. So hat die Bremer Bürgerschaft frühere Äußerungen von ihm ebenfalls als Hetze bezeichnet:
            https://www.fr.de/politik/hetzpredigt-verurteilt-11181960.html

    • Hallo Anne,

      du darfst deine Ablehnung der Homosexualität gerne hier kundtun, aber „satanisch“ geht dann doch etwas zu weit.

      Liebe Grüße,
      Pascal vom JDE-Team

    • Ich habe nichts dagegen, wenn Christen sich so äußern, denn es ist eine direkte und mutige Ansage. Und es ist das gute Recht eines jeden so zu denken, solange er nicht zu irgendeiner boshaften Tat schreitet.
      Ich würde hier auch nicht mit dem Begriff “ satanisch “ kommen, das wird gerne von der ach so freien Gesellschaft als rückständig gesehen.
      Und dummer Weise, oft wörtlich genommen.

      “ Ich lebe als Christ in dieser Welt, aber ich muss nicht alles was in der Welt toleriert wird akzeptieren und mitmachen. “
      Das sehe ich auch so.

      • Es kommt nicht immer auf die Tat an.

        Auch verbale Ausdrücke können strafwürdig sein. Latzel z.B. hat ja keine Tat verübt und wurde trotzdem erstinstanzlich verurteilt.

        Und sehr oft schon folgte auf Hassbotschaften einiger die Gewalttaten anderer.

        Man nehme mal Trump. Der hat auch nie persönlich Gewalttaten verübt. Aber seine Hassbotschaften führten beim Sturm des Parlamentes zu 6 Toten.

        • Amerika ist nicht Deutschland, selbst wenn manche diese Verhltnisse hier so gerne hätten. Das ist mein Eindruck.

    • Die Entscheidung des Gerichts ist ein Einfallstor für religiöse Fanatiker jedweder Richtung, ihre religiösen Dogmen über bürgerliche Gesetzte und gesellschaftliche Diskurse zu stellen. Wir sollten die evangelikale Weltsicht als das sehen, was sie wirklich ist. Eine politische Ideologie, eine Verschwörungstheorie, die Andersdenkende, Frauen und queere Menschen erniedrigen und zwangsbehandeln will. Und weil sie eine politische autoritäre Bewegung ist, bieten sie Diktaturen und autoritären Regimen, Putins und Erdogans, ein Blaupause, Menschen als Untertanen unter Staat und göttliche. Willen zu behandeln.

    • Nein, Frau Zunker, Sie leben als Christ:in eher hinter dem Mond, als in dieser Welt. Sie berufen sich auf die Bibel, die Sie noch nicht mal verstehen. Sonst würden Sie merken, dass die Bibelstellen, die von Christ:innen in Bezug auf Homosexualität immer wieder heran gezogen werden, in der damaligen Zeit gar nicht auf die Homosexualität bezogen waren. Aber anderen nachplappern ist ja bedeutend einfacher, als sich mal damit zu befassen, ob das so stimmt, was andere Christ:innen ihnen vorplappern

  6. Jemand der so offen gegen Christen und andere Queere hetzt, sollte sich echt nicht Christ nennen. Da ich in der Nähe von Latzel wohne, spüre ich jedesmal einen Stich wenn er neben mir steht.

  7. Langsam frage selbst ich mich, ob man diesem Menschen nicht zu viel Aufmerksamkeit schenkt.

    Das Urteil des Landgerichts ist allerdings mehr als unverständlich (allein schon die Gutachterfarce), insofern ist die Revision sicherlich gerechtfertigt.

    Und eine Gemeinde, die sich hinter so einen Hetzer stellt, hat für mich sowieso jeden Anspruch verloren, irgendwie religiös ernst genommen zu werden. Das geht für mich in Richtung islamistische Hasspredigergemeinden. Da ist kein großer Unterschied mehr.

    • Was würde Jesus dazu sagen ?

      So denke ich auch, wie Du Joerg hier schreibst. Es gibt Menschen die sich so verfangen haben in ihrer eigenen – wenn auch frommen – (fast schon absolutistischen) Ideologie, dass man mit irgendwelchen Argumenten nicht mehr an sie herankommt. Dass Homosexualität keine Sünde ist prallt an Menschen mit einer bestimmten Frömmigkeitsform – nicht immer – aber doch auch nicht ganz selten, einfach ab. Auch medizinische Hinweise, solche von Ärzten und Psychologen, helfen da nichts. Ich würde auch gerne lieber zum Thema ganz schweigen, aber andererseits fügen Leute wie Latzel mit ihrer unseligen Rhetorik, uns Christinnen und Christen, auch den Evangelikalen, (und vor allem sich selbst) kurz- und langfristig einen großen Schaden zu. Sie sind, ohne ihnen eine (bewusst böse !!) Absicht zu unterstellen, fast so etwas wie Spaltpilze. Ich meine dies gar nicht hetzerisch oder bösartig. Und es gehört nicht zu meinen Überzeugungen, falsche Irrtümer, Denkfehler oder Vorurteile für etwas satanisches zu halten. Es ist ganz schwer umzudenken, aber Gott schenkte uns ein großes Gehirn und dies vermag mit größerer Anstrengung auch einen Kurswechsel einzuläuten. Ich würde mir wünschen dass Christen wie Latzel sich besinnen und das uralte christliche Credo wieder in der richtigen Reihenfolge verinnerlichen: „Glaube, Hoffnung und Liebe, aber die Liebe ist die Größte unter ihnen“! Ich meine nicht die heterosexuelle oder die gleichgeschlechtliche Liebe, sondern die zu den Mitmenschen und zu Gott. Ich will niemanden ärgern und aufregen. Aber es wäre doch sehr spannend sich zu fragen, was Jesus zu dem Thema sagen würde, wenn er heute zu uns ins 21. Jahrhundert käme. Vielleicht am ehesten das Folgende: „Kommt her zu mir ihr Mühseligen und Beladenen, ich will euch erquicken“! Im Moment fehlt mir aber die Inspiration, dies in einen einfachen deutschen Satz für Jederman zu übersetzen. Der Jesus, der die Bergpredigt gehalten hat, würde dabei dann sicherlich keine rethorische Keule benutzen. Möglicherweise würde Latzel einem vom Himmel Kommenden eher glauben, dass man im 21. Jahrhundert keine Ethik aus früheren Jahrhunderten oder Jahrzehnten vertreten muss und dass es durchaus modernere Einsichten gibt, die auch einen geistig-geistlichen Fortschritt beinhalten. Vor allem dass die Bibel, die unverbrüchlich Gottes Wort ist, auf jeden Fall auslegen muss. Sonst muss man mit einem Berg Widersprüche leben und die hat nicht der Himmel produziert.

      • Auch wenn ich dir inhaltlich zustimme, hat Dein Text nichts mit Latzels Prozeß zu tun.

        Es geht nicht darum, dass er Homosexualität für Sünde hält und das auch sagt. Beides ist in Deutschland nicht strafbar, nicht mal annähernd. Es wird von seinem Fankreis nur gern behauptet, dass es (nur) darum geht, aber das ist falsch,.

        Es geht um seine menschenverachtenden Aussagen weit darüber hinaus und das zu mehr Gruppen als nur Homosexuelle. Sie wurden in früheren Berichten über den Prozess wiederholt aufgeführt.

        • Du betreibst Dämonisierung der Person Latzel , nichts anderes ist das.

          “ Es geht um seine menschenverachtenden Aussagen weit darüber hinaus und das zu mehr Gruppen als nur Homosexuell “
          Konkrete Beweise, mein lieber Joerg.
          Und Links sind keine Beweise.

          • > Und Links sind keine Beweise.

            Wie soll man sonst etwas belegen in einem Internetforum als mit seriösen Links?

            Immerhin belege ich meine Aussagen. Hast Du das hier irgendwann auch schon mal bemacht?

        • Nun, ich bin ja auch sehenden Auges vom Kernthema abgewichen, wie andere auch. Was nicht stimmt ist die ganze Haltung des Herrn Latzel, weil ich diese – und da beginnt mit manchen bereits der Streit – einfach als eher gegenteilig für ein christliches Selbstverständnis ansehe. Und so wie jemand mit seinem ganzen Wesen und seinen Äußerungen auftritt, kommt es auch zu den Verunglimpfungen von Menschen mit anderer Orientierung. Das muss man schon ganzheitlich sehen. Ganz entgegen meiner sonstigen Angewohnheiten empfehle ich, einmal den 1. Korinther 13 durchzulesen. Der beinhaltet wie die Haltung von Christen eigentlich sein sollte, bei aller Unvollkommenheit. Und wo der Betreffende langmütig und freundlich ist bei all seinen Worten, dass muss man sich fragen dürfen.

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