Der Astrophysiker Heino Falcke spricht im Interview mit PromisGlauben über die Grenzen der Naturwissenschaft – und die Hoffnung, die ihm der Glaube bietet.
„Wo ich im Leben lang gehe, was mir wichtig ist – das kann mir die Naturwissenschaft nicht sagen“, sagte der Astrophysiker und Bestsellerautor Prof. Dr. Heino Falcke in einem Interview mit der Online-Plattform PromisGlauben. Glaube sei für ihn eine Ergänzung, keine Konkurrenz zur Wissenschaft, so Falcke. „Glaube schließt Naturwissenschaft ein und geht darüber hinaus“, so Falcke. „Aber sie schließen sich definitiv nicht aus.“ Naturwissenschaft beantworte keine Sinnfragen. Für ihn persönlich sei es entscheidend, zu wissen: „Der Schöpfer will, dass ich hier bin.“
Falcke, der in dem Gespräch über den Urknall und Schwarze Löcher referierte, erklärte, dass ihn „die Großartigkeit des Denkens der Menschen, die uns die Bibel gegeben haben“, beeindrucke. Dieses bewege sich zwischen Urknall und Apokalypse. Die Bibel spanne einen Bogen zwischen den ersten Tagen und den letzten Tagen des Universums. Sie biete die kosmische Hoffnung eines neuen Himmels, „einer Heimat bei Gott“. Falcke weiter: „Es gibt eine Hoffnung, die über das Leben hier hinaus geht.“
Biblischen Auftrag ernst nehmen
Angesichts von Klimawandel und Technologisierung ruft Falcke dazu auf, dem biblischen Verantwortungsauftrag aus dem Buch Genesis gerecht zu werden. „Wir müssen als Menschheit erwachsen werden“, sagt er. Dafür brauche es einen inneren Kompass – und eine klare Orientierung.
Zu seinem persönlichen Glauben sagte Falcke, dass er in der Jugendzeit die Gewissheit fand, dass Gott Liebe ist und dieser Gott, der sich in Jesus Christus gezeigt hat, ihn leitet und trägt. Mit Blick auf sein Leben erzählte er: „Ich habe festgestellt, dass Gott trägt. (…) Er ist nicht nur ein Gott für die schönen Lebensphasen, sondern einer, der dich gerade auch in den schweren
Phasen trägt.“ Ohne seinen Glauben, sagte er, hätte er „kein Zuhause“.
Heino Falcke ist Professor an der Radboud- Universität Nijmegen und Prädikant in der evangelischen Kirche. 2018 wurde ein Asteroid nach ihm benannt. Im Jahr 2019 gelang ihm mit seinem Team das erste Foto eines Schwarzen Lochs.
Das komplette Interview mit Heino Falcke:
Die ehrenamtliche Initiative PromisGlauben veröffentlicht Statements von prominenten Persönlichkeiten, um den Dialog über den christlichen Glauben und die damit verbundenen Werte anzuregen. Das Interview mit Heino Falcke fand vor einer Lesung im Planetarium Stuttgart statt. Der Astrophysiker präsentierte dort sein Buch Zwischen Urknall und Apokalypse.
