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Piusbrüder: Generaloberer skeptisch über Versöhnungsprozess mit dem Vatikan

«Wir bestehen auf der Wahrung unserer Identität», sagte der Generalobere der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X., Bernard Fellay, nach dem am Wochenende zu Ende gegangenen Generalkapitel der schismatischen Bruderschaft. Die Piusbrüder könnten angesichts des «allumfassenden Glaubensabfalls» nicht schweigen.

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 «Wir sind Katholiken, wir anerkennen den Papst und die Bischöfe, müssen aber vor allem den Glauben unverändert bewahren», erklärte Bernard Fellay, der Generalobere der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X., über den Stand der Verhandlungen mit Rom. Die Traditionalisten wollten ihrerseits keinen Bruch mit Rom. Andererseits sei es unrealistisch, den liberalen Einfluss zu leugnen, der sich seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) in der Kirche verbreitet habe. «Wir bewahren den Glauben in der auf Petrus gegründeten Kirche.»

 Bei dem Generalkapitel der Piusbrüder war es vor allem um das Angebot des Vatikans für eine Wiedereingliederung der Traditionalisten in die katholische Kirche gegangen. Als Vorbedingung hatte die Glaubenskongregation die Anerkennung der Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils gefordert. Die Piusbruderschaft war in den 60er Jahren aus Protest gegen die Reformen des Konzils aus Anhängern des konservativen französischen Erzbischofs Marcel Lefebvre entstanden.

 Scharfe Kritik übte Fellay an dem neuen Präfekten der Glaubenskongregation, Bischof Gerhard Ludwig Müller. In seiner neuen Funktion ist dieser auch für den Dialog mit den Traditionalisten verantwortlich. Fellay erinnerte daran, dass Müller als bisheriger Bischof von Regensburg die Schließung des Priesterseminars der Piusbrüder in dem in seiner Diözese gelegenen Ort Zaitzkofen gefordert hatte. «Er hat uns wie Parias behandelt», betonte der Generalobere der Traditionalisten.

 Äußerungen Müllers über die Verwandlung von Brot und Wein bei der Eucharistie, das Dogma der Jungfrauengeburt und die «Notwendigkeit für die Nichtkatholiken, sich zur katholischen Kirche zu bekehren sind mehr als fragwürdig». Das Heilige Uffizium als Vorgängerbehörde der Glaubenskongregation, der Müller heute vorsteht, wäre nach Fellays Ansicht gegen die vom bisherigen Regensburger Bischof vertretenen Auffassungen vorgegangen.

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(Quelle: epd)

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