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Regensburg: Holocaust-Leugner Williamson nicht zu Berufungsprozess erschienen

Der Berufungsprozess wegen Volksverhetzung gegen den erzkonservativen britischen Bischof der Pius-Bruderschaft, Richard Williamson, hat am Montag in Regensburg begonnen.

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 Der angeklagte Holocaust-Leugner erschien nicht zu dem Prozess am Landgericht. Sein Anwalt Edgar Weiler sagte zu Prozessbeginn, dass der Angeklagte eine uneingeschränkte Anfechtung des Urteils verfolge, er sich aber zur Sache nicht einlassen wolle. Wililamson kann nicht gesetzlich verpflichtet werden, an der Verhandlung teilzunehmen.

 Das Amtsgericht Regensburg hatte Williamson in erster Instanz wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro verurteilt. Wie sein Verteidiger erklärte, berührt das Verfahren aus seiner Sicht neben dem Telemediengesetz auch völker- und europarechtliche Zuständigkeitsfragen. Das umstrittene Fernsehinterview Willamsons mit einem schwedischen Fernsehsender, das über das Internet verbreitet worden war, sei nicht zur öffentlichen Ausstrahlung in Deutschland bestimmt gewesen, sagte Weiler. Im Berufungsverfahren werde es nicht um inhaltliche Fragen gehen, «sondern ausschließlich um die Zuständigkeit der deutschen Gerichtsbarkeit und die Problematik öffentlicher Äußerung».

 Mit seinen Aussagen hatte der Holocaust-Leugner Williamson Anfang 2009 weltweit für Empörung gesorgt. Im Interview mit einem schwedischen TV-Sender hatte er den millionenfachen Mord von Juden in Gaskammern durch die Nationalsozialisten geleugnet. Statt sechs Millionen Juden starben nach seinen Worten «200.000 bis 300.000 Juden in den Konzentrationslagern», aber «nicht ein einziger von ihnen in Gaskammern».

 Williamsons Äußerungen fanden vor allem deshalb so große Aufmerksamkeit, weil der Vatikan zur selben Zeit eine Wiederannäherung an die Bruderschaft vorbereitete. Die Piusbrüder sind eine Vereinigung katholischer Traditionalisten, die wesentliche Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ablehnt.

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(Quelle: epd)

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