Äußerungen von Papst Benedikt XVI. zum Gebrauch von Kondomen in Ausnahmefällen finden ihr Echo bei der Mainzer Fastnacht.

 Einer der am Dienstag vorgestellten Motivwagen für den Rosenmontagsumzug am 7. März zeigt eine Papstfigur, die zu Luftballons aufgeblasene Präservative verteilt. Auch das Thema Kindesmissbrauch wird in der Mainzer Fastnacht nicht ausgeblendet: Ein weiterer Motivwagen stellt einen Mönch dar, der dicke Aktenordner unter einen Teppich kehrt und dabei einen Bischof vom Stuhl stürzt.

 Anders als gelegentlich in der Vergangenheit erwarten die Verantwortlichen vom Mainzer Carnevalverein (MCV) in diesem Jahr wegen der Motive keinen Ärger mit der Kirche. «Wenn ich den Papst gezeigt habe, hat es noch nie Probleme gegeben», sagte MCV-Wagenbauer Dieter Wenger dem epd. Die Motivwagen des Mainzer Rosenmontagsumzugs zeigen wie in den Vorjahren eine Mischung aus lokalpolitischen und bundesweit aktuellen Themen.

 Zuletzt hatte ein Mainzer Motivwagen vor zwei Jahren für heftige Proteste der katholischen Kirche gesorgt. Auf Kritik stieß die Darstellung einer Nonne, die am Flughafen mit einem Nacktscanner kontrolliert wurde. Die Nonnendarstellung wurde auf kirchlichen Druck hin noch kurzfristig entschärft. Der Bildschirm zeigte beim Rosenmontagsumzug anstelle der Brüste lediglich ein Schild mit der Aufschrift «Bildstörung». 1993 war ein kirchenkritischer Motivwagen zum Thema Zölibat und katholische Doppelmoral kurz nach dem Ende des Umzugs mit einem Molotow-Cocktail in Brand gesetzt worden, der Fahrer wurde dabei verletzt.

(Quelle: epd)