Prediger können nach Ansicht der Rundfunkpfarrerin Lucie Panzer durch Verkündigungssendungen im Hörfunk Impulse bekommen, wie man Menschen mit der christlichen Botschaft erreicht.
Sowohl Gottesdienstbesucher als auch Radiohörer erwarteten «lebensnahe und lebenspraktische Orientierung», schreibt Panzer in ihrer Doktorarbeit, die von der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen angenommen worden ist.
Nach Erfahrung der 56-jährigen müssen die Zuhörer so konkret wie möglich angesprochen werden. «Wenn sich in einem Beitrag oder einer Predigt nur farblose menschliche Allgemeinheiten finden, in der Hoffnung, auf diese Weise möglichst viele Hörer erreichen zu können, fühlt sich niemand wirklich gemeint», schreibt die Theologin.
Predigten gelinge es vielfach nicht, theologische Begriffe wie Buße, Glaube, Rechtfertigung oder Sühneopfer als relevant für das Leben des einzelnen deutlich zu machen. Verkündigung dürfe sich zwar nicht auf psychologische Alltagsweisheiten zurückziehen, müsse aber vorrangig dem Bedürfnis der Zuhörer nach Orientierung und Lebenshilfe entsprechen. Eine Predigt sollte in mehrfacher Hinsicht unterhaltsam sein: «Sie kommuniziert eine Botschaft, die zum Lebensunterhalt beitragen kann und der die Zuhörer gern zuhören.»
Die SWR-Morgenandachten der evangelischen Pfarrerin aus Stuttgart werden von rund einer Million Menschen gehört. Panzer hat mit der Studie «Den Glauben ins Gespräch bringen. Verkündigung im Rundfunk als Mitteilung von Erfahrungen» den Doktor der Theologie erworben. Gegen Ende des Jahres soll die Arbeit im Kreuz-Verlag (Freiburg) erscheinen.
(Quelle: epd)