Der Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, Gottfried Locher, übernimmt den Vorsitz des Rates der Religionen in der Schweiz. Der Theologe wird Nachfolger von Hisham Maizar, der im Mai verstarb, wie der Kirchenbund am Montag in Bern mitteilte.
Der Rat der Religionen wurde 2006 auf Initiative von Pfarrer Thomas Wipf gegründet und ist Ansprechpartner für den Bundesrat (Regierung) und die Verwaltung der Schweiz. Dem Gremium gehören leitende Verantwortliche der reformierten, katholischen und christkatholischen (alt-katholisch) Landeskirchen, der jüdischen Gemeinschaft, der christlich-orthodoxen Gemeinde sowie islamischer Organisationen an.
An vielen Orten der Welt zeige sich aktuell die dringende Notwendigkeit, den religiösen Frieden zu fördern, sagte Kirchenbund-Präsident Locher. Der Rat der Religionen stehe dafür, schwierige Fragen offen und ehrlich anzusprechen. "Unser Land verändert sich, und mit ihm die religiöse Karte. Das verunsichert viele Menschen", ergänzte der evangelische Theologe. Ehrlicher Dialog erlaube es, trotz Meinungsverschiedenheiten den Frieden zu wahren.
Locher steht seit 2011 an der Spitze des Kirchenbundes, der rund 2,4 Millionen reformierte Christen repräsentiert. Zudem ist er Co-Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.
(Quelle: epd)