In Genf wurde anlässlich des Beginns der Feierlichkeiten „500 Jahre Reformation“ der „Reformationstruck“ präsentiert, der von der Schweiz aus 67 Reformationsstädte in 19 Ländern anfahren wird. Ein halbes Jahr lang wird das „Geschichtenmobil“ unterwegs sein.
Der Reformationstruck wird auf seinem Stationenweg in jeder Stadt jeweils 36 Stunden lang Halt machen, um die lokale Geschichte der Reformation aufzuzeigen. Ziel ist Wittenberg, der Wirkungsort Martin Luthers, wo am 20. Mai 2017 die Weltausstellung Reformation „Tore der Freiheit“ beginnt. Mit dem Europäischen Stationenweg wollen die Gemeinschaft Evangelischer Kirche in Europa (GEKE), der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Menschen in Europa zusammenführen und auf das Jubiläum aufmerksam machen.
Der Schweizer Bundesrat Alain Berset, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern, bezeichnete in seiner Rede die Reformation als „eine Bewegung, deren geistige, kulturelle, gesellschaftliche und politische Dynamik seit einem halben Jahrtausend weite Teile der Welt prägt.“ Und: „Die Schweiz war eines der Epizentren dieses geistigen und gesellschaftlichen Erdbebens.“ Berset rief dazu auf, den 500. Geburtstag der Reformation konfessionsübergreifend zu feiern und den Dialog zu vertiefen.
Die Reformatoren von damals hätten nie die Spaltung der Kirche gewollt, sondern allein die Erneuerung der bestehenden Kirche angestrebt, betonte auch der Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds, Gottfried Locher. Für den Kirchenbund steht im Jubiläumsjahr nicht der Thesenanschlag vor 500 Jahren im Vordergrund, sondern die Frage, was die Reformation für die Generationen von heute und morgen bedeutet. „Quer denken, frei handeln, neu glauben“ – so lautet der Slogan des Jubiläums.