Spendenaufruf: Kirchen durch Hochwasser verwüstet

Von den Unwettern der vergangenen Woche sind auch mehrere Kirchengemeinden in Nordrhein-Westfalen betroffen. Zwei Kirchen in Hagen wurden besonders schwer beschädigt.

Eigentlich ist die Volme ein eher beschaulicher Nebenfluss der Ruhr. Beim „Jahrhunderthochwasser“ in der vergangenen Woche trat sie jedoch so weit und heftig über die Ufer, dass eine rund 150 cm hohe Flutwelle das Gemeindehaus der „Kirche im Widey“ traf. Die Begrenzungsmauer wurde dabei „regelrecht weggesprengt“, sagt Pastor Ronald Hentschel. Küche, Café, Gemeinderäume, Gottesdienstraum, die gerade sanierte Orgel, alles liege in Trümmern. „Viele Menschen aus der Gemeinde stehen unter Schock“, so Hentschel.

Dank der Hilfe einer „unglaublichen Zahl“ ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer sei das Gebäude inzwischen leergeräumt – inklusive des Schlamms, der teils knöcheltief die Böden im Gebäude bedeckt hatte. Jetzt heißt es erst einmal: trocknen. Selbst mithilfe von industriellen Trocknern dürfte das zwei bis vier Monate dauern, erklärt der Pastor. Dazu kommen die Kosten: Ein einziger Industrietrockner kostet zwischen 1.000 und 4.000 Euro pro Monat. „Und wir brauchen 15 dieser Geräte“, erklärt Hentschel. Erst danach könne der eigentliche Wiederaufbau beginnen.

Schwer beschädigt wurde auch die Auferstehungskirche in Hagen-Dahl. Dort stand das Wasser im Kirchsaal rund 120 cm hoch. Die Inneneinrichtung wurde zum Teil zerstört, Wände durchnässt, die Kanzel aus ihrer Verankerung gerissen. Dabei war die Dorfkirche, eines der ältesten Kirchengebäude in Westfalen überhaupt, erst am Reformationstag 2020 nach einjähriger Sanierung wiedereröffnet worden.

In Opladen bei Leverkusen stand das Wasser in der evangelischen Kirche hüfthoch, wie Baukirchmeisterin Anika Distelrath-Lübeck berichtete. Auch der Kindergarten sei vollgelaufen. In der Region Köln waren mehrere Kitas betroffen. In Köln-Nord lief der Keller eines Jugendhauses voll. In Solingen stand die evangelische Kirche Unterburg unter Wasser, ebenso der angrenzende historische Friedhof.

SCM Bundes-Verlag: Keller lief voll

Den SCM Bundes-Verlag, zu dem auch Jesus.de gehört, hat es weniger heftig getroffen, obschon es auch hier Schäden gab: Bis zu 1.000 Liter pro Minute sind am Mittwochabend in den Keller des SCM Bundes-Verlags in Witten geflossen. Aufgrund des Starkregens platzte ein Abflussrohr, sprengte den Estrich und drückte das Wasser in die Innenräume. Innerhalb einer Viertelstunde rückte die Freiwillige Feuerwehr an und verhinderte das Schlimmste. Mitarbeitende halfen bis in die späten Abendstunden, Akten und andere Materialien zu sichern und so größeren Schaden abzuwenden.

Nun muss der Keller des Verlags saniert werden. Das Gebäude ist rund 100 Jahre alt, das älteste im Stadtteil. Dementsprechend stark hat das Unwetter dem Haus zugesetzt. „Noch sind die Schäden schwer abzuschätzen“, sagt Redaktionsleiter Martin Gundlach. Einen großen Teil der entstandenen Kosten werde sicher die Versicherung tragen. Trotzdem werde wohl ein fünfstelliger Betrag am Verlag hängen bleiben.

„Wir danken Gott für Bewahrung im Unglück, es hätte noch schlimmer kommen können. Aber wir sind auch dankbar für jeden, der uns bei der Sanierung finanziell unterstützt“, fasst Gundlach die Situation zusammen. Für Spenderinnen und Spender hat der Verlag eine eigene Spendenseite eingerichtet. Auf 10.000 Euro hofft der Verlag, um die entstehenden Kosten decken zu können. Sollten wider Erwarten mehr Spenden zusammenkommen als für die Sanierung benötigt, will der Verlag diese in seine gemeinnützigen Projekte reinvestieren.

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6 Kommentare

  1. Reiche sollten Stiftungen gründen

    Natürlich brauchen Menschen nach dieser Flutkatastrophe, und in der noch kommenden schweren Zeit, intakte Gemeinschaftshäuser und Kirchen, die gewünschte geistliche Heimat und dortige Angebote/Hilfen. Gemeinschaft mit den Mitmenschen, hier aber auch mit den Mitchristen, halte ich für sehr wichtig. Wenn ich die extrem katastrophalen Schäden in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen sehe, dann werden die Wiederaufbaumaßnahmen nicht Monate sondern mit Sicherheit einige Jahre dauern. Viele Leute sind sowohl von Corona als auch von den Wasserfällen und deren Schäden doppelt gebeutelt. Ich denke da auch an die vielen Toten und die sozialen Defizite durch die Kontaktsperren. Da braucht man die Nähe auch der Mitchrist*innen. Natürlich benötigt Gott kein Haus, er ist eine alles umfassende Wirklichkeit, seine Gedanken schufen und schaffen Wirklichkeit und seine Liebe ist unendlich. Betroffene müssen von der Gemeinschaft der Mitbürger*innen aufgefangen werden und dies kostet meist auch kein Geld. Die erfreuliche sehr große Hilfsbereitschaft lässt hoffen auf ihre weitere Haltbarkeit. Aber wenn wir diese Zuwendung zu den Nebenmenschen leben (dürfen), müssen wir nicht in ungeheizten Kellern und auf Apfelsinenkisten gemeinsam sitzen und frieren. Nun muss ja niemand unbedingt für Häuser und Kirchen in den Geldbeutel greifen, denn es besteht ebenso auch die Möglichkeit, es für eine unmittelbare Hilfe an den Betroffenen zu geben. Allerdings wird extrem viel Geld benötigt und dabei werden nicht ganz schnell, sondern erst in vielen Jahren, vielleicht nur bescheidene blühende Landschaften entstehen. Es ist nicht nur sehr große Geldmengen erforderlich für derzeit vernichtete Existenzen, im Wasser zerstörte Bauwerke, sondern auch für die oft doppelt Traumatisierten durch Corona und Flut. Nicht zuletzt für psychologische bzw. psychotherapeutische Hilfen. Es wäre gut, wenn Multimillionäre, die doch oft spendabel sind, Stiftungen gründen. Allerdings fehlen im gesundheitlichen und seelischen Bereich vor allem genug Lebenshelfer, Therapeuten und Seelsorger. Obwohl nicht betroffen, macht mir allerdings die Vorstellung Angst, dass ein solches Naturereignis sich über kurz oder lang wiederholen könnte, ohne dass man die Schäden wirklich vorher verhindern kann. Was machen wir dann? Beten? Und/oder vorher gute Ideen umsetzen? Der Staat sollte die altertümlichen Sirenen wieder instand setzen und wir alle sollten ein Radiogerät mit Batterien zur Verfügung haben. Krisen können Hilfen sein, das Leben anders zu leben.

  2. Ich finde es außerordentlich schrecklich, was am letzten Wochenende passiert ist! Aber wir müssen uns an diesem Wochenende wieder warm anziehen,da es laut Wetterexperten wieder erneut ein Unwetter geben soll,mit Gewitter ,Regen und Hagel!Der Herrgott möge uns vor der nächsten U wetterkatastrophe beschützen! Möge das Unwetter ,was nun an diesem Wochenende geben soll,hoffentlich nicht garso heftig sein,wie am letzten Wochenende! In diesem Sinne alles Gute und Gottes Segen und Schutz!

  3. Mein Name ist EvaKönig .Leider kann ich aus finanziellen Gründen nur mit einem kleinen Betrag helfen!Ich hoffe ,das es bei Ihnen auch in Ordnung geht,denn mit hohen Sprüngen kann ich leider nicht dienen!!
    Ich bin bereit Ihnen Anfang August 50€ zu über weisen!Ich weiss es ist nur ein“Tropfen auf dem heißen Stein,aber mehr ist mir wirklich nicht möglich! Bitte geben Sie mirIhre Bankverbindung an,damit ich Ihnen das Geld dann auch über weisen kann!Der Anfang ist ja schon einmal gemacht!Vielen Dank!Mfg.Ihre Eva König.

  4. Sollte man nicht besser erst mal den Menschen helfen, die ihr Obdach verloren haben? Gott braucht kein Haus.

    • Die Gemeinden haben klar kommuniziert, dass die Hilfe für Menschen Priorität hat 🙂 Für manche von ihnen ist aber ihre Gemeinde genau das: Heimat. VG, das Jesus.de-Team

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