Mission: Übergriffig und Teil vom Kolonialismus? Die Theologin Claudia Währisch-Oblau fordert ein neues, positives Verständnis von Mission und kritisiert eine elitäre Haltung europäischer Kirchen.
Von Bettina von Clausewitz (epd-Gespräch)
Mission werde überall mit Kolonialismus gleichgesetzt, der für Ausbeutung und Gewalt stehe, sagte die promovierte evangelische Theologin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das sei zwar nicht falsch, aber sie habe «das Gefühl, jetzt wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, wenn es heißt, beides war schlecht und wir sollten gar nicht mehr missionieren». Mission werde als «etwas Übergriffiges» empfunden.
«Wenn du Erfahrungen mit Gott machst und der Glaube dich begeistert, dann willst du davon erzählen», sagte die leitende Mitarbeiterin der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), eines Zusammenschlusses von 38 evangelischen Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland sowie den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Bielefeld. «Das heißt nicht, alle anderen Religionen sind schlecht und wir müssen unseren christlichen Einflussbereich ausweiten, sondern wir leben als Minderheit nach anderen Maßstäben als unsere Umwelt.»
Neu interpretiert werden muss nach Ansicht der 65-jährigen Expertin auch der sogenannte Missionsbefehl aus dem Matthäusevangelium (Kapitel 28, Verse 16-20). Dort stehe bei korrekter Übersetzung des Griechischen nicht, Menschen sollten «im Namen» des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden, was etwas Autoritatives habe. Sondern im Text stehe, Menschen sollten «in den Namen» Gottes «eingetaucht» werden. «Das bedeutet: Bringt die Menschen in den Wirkungsbereich Gottes, nehmt sie mit hinein in eure Gemeinschaft – taucht sie ein», sagte Währisch-Oblau.
Mission dürfe zudem keine «Einbahnstraße von Nord nach Süd» sein, betonte die Theologin. Dass auch die deutsche Kirche «Empfängerin von Mission» sein könne, sei hierzulande jedoch ein völlig fremder Gedanke, es gebe nur wenig Lernbereitschaft: «Die Koreanerinnen dürfen für das Gemeindefest kochen, der afrikanische Gospelchor darf singen, aber jemand mit Migrationshintergrund, der oder die predigt, das ist selten.»
Währisch-Oblau wies darauf hin, dass Menschen aus dem östlichen Mittelmeerraum – jüdische Palästinenser – die ersten Christen gewesen seien. «Die kirchlichen Jesusbilder, die mir heute in Afrika und Asien begegnen, zeigen einen blonden, blauäugigen, hellhäutigen Mann», sagte sie. «Aber es ist ziemlich sicher, dass Jesus so nicht ausgesehen hat.» Dennoch sei er im Laufe der Geschichte «weiß wie die Missionare selbst» geworden. «Wenn wir heute in Veranstaltungen sagen ‚Jesus war doch gar nicht weiß‘, gibt es einen Shitstorm, aber es ist einfach eine Tatsache.»
Noch ein Wort zu den zoologischen Vergleichen, ich kann gut mit dem „frommen Schaf“ leben und definiere mich dennoch als denkenden Menschen, der aber zum Schluss gekommen ist, es ist gut einen Hirten zu haben !
Und wenn wir schon Bezüge zum Tierreich herstellen, dann würde ich die „Gottesleugner“ mit Lemmingen vergleichen, die auf den Abgrund zurennen. Es ist schon interessant, wie sich am Thema Mission die Geister scheiden, von „ich brauche Gott nicht“ bis zur Allversöhnung kann man hier so ziemlich alles antreffen, sozusagen ein buntes Abbild der Gesellschaft. Darunter ein paar wenige die Gott und sein Wort als eine Art Einheit verstehen, denen rechne ich mich zu und berufe mich wie immer gern auf ein Wort Jesu “ Himmel und Erden werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“ ! Genauso ist es und wird es sein. In der Geschichte vom reichen Mann und dem armen Lazarus, dürfen wir einen Blick ins Jenseits riskieren, da bittet der geplagte Reiche um Boten die seine Angehörigen vor dem Gericht warnen. „Sie haben Mose und die Propheten, wenn sie auf die nicht hören, werden sie auch nicht hören wenn jemand von den Toten aufersteht. So die Antwort Abrahams in dieser Geschichte.
Der reiche Mann hatte fünf Brüder. Um die jammert er. Fünf ist die halbe Zehn. Zehn ist die Zielzahl. Fünf liegt auf dem halben Weg und kommt nicht zum Ziel. Fünf ist die Gerichtszahl. Fünf Städte gingen im Sodom-Tal zugrunde; fünf Abbilder mussten die gerichteten Philister liefern. Fünf Brüder hat der reiche Mann. Fünf Jungfrauen waren klug…….
Faszinierende geistliche Tiefen tun sich hier auf, leider werden die nur von den Wenigsten erfasst, vermeintliche menschliche Klugheit verbaut sich selbst den Blick in die Weiten göttlicher Weisheit. Es ist der Stolz des von Gott emanzipierten Menschen der in letztlich zu Fall bringt, ohne sich vor dem Allmächtigen zu beugen wird es zu keiner „Erleuchtung“ kommen !
Bei den Schafen geht es um ein aus christlicher Sicht positiv belegtes Selbstbild. Das Verhalten eines Schafs für einen Christen wird dadurch wünschenswert.
Nichtchristen sehen sich selbst hingegen nicht als Lemminge. Sondern das ist wiederum deine christliche Fremdbetrachtung, die übrigens gut zum Schaf passt. Denn wer will schon die Motivation von Lemmingen hinterfragen oder ggf. sogar als richtig ansehen. Da bleibt man lieber Schaf.
Da ich selbst viele Jahre „Lemming“ war, meine ich beide Lebensentwürfe einigermaßen zu verstehen !
Danke für deine Interessanten Gedanken Stammtischbruder 🙂 Und ja Ich bin auch froh ein Schaaf zu sein. Und Gott ist mit Jesus der Hirte der uns weidet 🙂
Und ja: Auch ich kann hinterfragen, auch ich habe manchmal Zweifel, auch ich Habe Fehler, auch Ich habe manchmal Unglaube und manchmal schwere Zeiten. Wie jeder Mensch hier auf Erden
Doch unterm Strich lebt es sich als Schaaf schon Gut wenn man den wahren Hirten kennt 🙂 <3
Nette Grüße
Wenn nur Gott der Hirte wäre, wäre ja,alles okay.
In der Realität vieler Kirchen und Gemeinden gibt’s aber noch mehr, die sich für Hirten halten und die normalen Mitglieder eben als ihre Schafe sehen.
Wer so die Verantwortung abgeben will, soll das tun. Mein Weg war das nicht
Und da das Thema Mission ist: Solche Mission, die nicht auf Hinterfragen angelegt ist sondern auf Schafsgehorsam, finde ich nun mal schlimm.
Ich denke, das Problem der christlichen Mission ist das christliche Menschenbild.
Die christliche Bibel vergleicht gläubige Christen gern mit einem bestimmten Tier: Einem Schaf.
Ein Schaf ist ein Herdentier, es denkt nicht unbedingt selbst und geht dahin, wo die Hirten es hinführen. Das ist wohl das Idealbild eines Christen.
Stimmt nicht? „Du musst nur glauben“; „Vertraue auf Gott (sprich dem, was wir dir über ihn sagen)“, „Überwinde den Zweifel“; „Vertraue deiner christlichen Leitung“, usw.
Es gibt 2 sich gegenüberstehende Modelle, wie Menschen zum Glauben kommen:
1. Mission, das ist der Weg des Christentums oder des Islam. Andere erzählen einem, was richtig ist. Bzw. was sie für richtig halten.
2. Der Glauben kommt aus einem selbst. Hier wird Mission abgelehnt und der Mensch selbst für fähig gehalten, seinen Weg zu finden. Das ist der Weg des Judentums und auch einiger weniger kleinerer christlicher (oder dem Christentum nahestehenden) Gruppen. Wahrscheinlich auch des Buddhismus (da kenne ich mich allerdings nicht gut genug aus). Wobei es auch hier eine Art Mission gibt, nämlich die des Vorbildes.
Wohl klar, dass ich für den 2. Weg plädiere.
Aber eines finde ich eben besonders bemerkenswert: Das mit dem Vorbild scheint dem Christentum und den meisten Christen nicht so recht zu gelingen, auch wenn es oft thematisiert wird. Da heißt es dann, Christen sind eben auch nur normale Menschen. Ja, in der Tat, das sind sie. Warum sollte man ihnen dann aber glauben, den richtigen Weg gefunden zu haben?
Vielleicht folgt das Christentum deshalb auch lieber dem 1. Weg. Schafe fragen nicht so viel.
Naja, d.and.Joerg, alle Schafeigenschaften uns Christen ueberstuelpen zu wollen, ist viell. eine Verkuerzung …?:
„Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.“ (Mk 13,9; Lk 10,3; Lk 21,12; Röm 16,19; Eph 5,15)
Meine pers. Schwaeche: seid klug wie die Schlangen 😜
LG Joerg
Ach es gibt doch reichlich Schafsstellen. Das verlorene Schaf oder z.b. auch Joh. 10:
„Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen.“
Ja, in der Beziehung bin ich dann ein voellig ueberzeugtes Schaf,
Maeh, maeh, maeh 😍
LG Joerg
Gläubige sind keine dummen Schafe
Liebe Chey: Du schreibst „die christliche Bibel vergleicht gläubige Christen gern mit einem bestimmten Tier: Einem Schaf. Ein Schaf ist ein Herdentier, es denkt nicht unbedingt selbst und geht dahin, wo die Hirten es hinführen. Das ist wohl das Idealbild eines Christen“! Nun glaube ich nicht, dass die biblischen Autoren Ironie angewendet haben und ob Ironie vor 2000 Jahren überhaupt praktiziert wurde. Ich will hier nur auf die Schafstelle eingehen: 1) Der Mensch ist wie das Schaf ein Gemeinschaftswesen 2) Der Schäfer ist Gott, denn der sucht sogar das verlorene Schaf und verlässt die 99 Gerechten, um das eine zu finden 3) Er errettet es ohne Gardinenpredigt, ohne Strafe, sondern er legt es einfach auf seine Schultern und trägt es nachhause. Gerade das Gleichnis vom Verlorenen Schaf, für einfache Zeitgenossen und nicht Philosphen geschrieben, verdeutlicht lediglich die Liebe Gottes, die sogar so groß ist, daß er mich ungefragt und ohne mein Hilfeschrei sowie voraussetzungslos rettet. Der Hintersinn davon ist, daß – wenn wir von der LIEBE (Gottes) reden – sie nie ein Geschäft auf Gegenleistung beinhaltet. Christinnen und Christen glauben zumeist, dass Glaube nicht ein Wort ist für die bedingungslose vollständige Übernahme einer (christlichen) Lehre, die sowieso durchaus nach Konfession und Prägung unterschiedlich ist, aber das ganz große Vertrauen auf Gott. Aber auch da geht es nicht um Perfektion, sondern daß ich Gott diese Liebe, meine Errettung und die Erlösung des ganzen Universums, als Zielpunkt eines Neuen Himmels und einer Neuen Erde, auch zutraue. Ich bin also kein dummes Schaf und auch Pfarrer:innen und Priester sind nicht dazu auf der Welt, um die Herde zu hüten und alles, was sie zu denken und punktgenau zu glauben haben. Theologen sind auf eine andere Weise wie Sozialarbeiter:innen Meister der menschlichen Kommunikation und Gemeinschaft. Weil das Evangelium vom Leib Christi spricht, und dies sind wie beim menschlichen Körper unterschiedliche Glieder, die symbolisch für unterschiedliche Fähigkeit stehen. Es geht also um das Grundlegende auch des sozialen Fortschrittes: Nämlich wenn Menschen gut miteinander kooperieren, wird für alle das Leben angenehmer. Wenn es mir gut geht, auch dir gut geht, allen gutgeht, dann ist allen gedient. Daher heißt auch der Kernsatz der Gemeinde außerdem: Einer trage des anderen Last. Modern: Jede sollte mit dem anderen kooperieren. Aber dazu muss man vorher reden, um genau zu wissen, was mit dem anderen los ist. Die Methode der Kommunikation sollte nicht unwesentlich unser aller Gabe der Empathie benutzen. Empathie wird in unserer Gefühlswelt erzeugt, wenn wir in das Weiße des Auges anderer Menschen schauen. Der Neuzeitliche Mensch begegnete in seinem Leben etwa 1000 anderen Menschen und die dadurch mögliche Kooperation führte auch dazu, daß er einen Vorteil gegenüber dem intelligenteren Neandertaler hatte, der geschickter war im Anfertigen von Werkzeugen, aber eher ein Eigenbrödler. Zum Schaf: Es ist seiner Natur nach kein Eigenbrödler bzw. Einzelgänger, es braucht die Herde, wie wir unsere Mitmenschen und stets das soziale Kuscheln (eigentlich) brauchen. Deshalb wurde die Urgemeinde auch erstmals „Licht der Welt“.
> Christinnen und Christen glauben zumeist, dass Glaube nicht ein Wort ist für die bedingungslose vollständige Übernahme einer (christlichen) Lehre
Bitte belegen das.
Meiner Ansicht nach tun genau das die meisten Christen, auch hier auf jesus.de und auch unter den christlichen Missionaren.
Ich denke, du setzt hier deine eigene Ansicht mit der christlichen Mehrheit gleich. Ich bezweifle das .
Es geht ja hier um Mission. Ich war lange Christ und wirklich viel in der christlichen community unterwegs Meist war doch das Ziel der Mission nicht kritische Reflexion der christlichen Überzeugung sondern kritiklos Annahme . Schafsmässig eben.
Glauben ist großes Vertrauen in Gott
Liebe Chey: Die meisten Christen hier auf jesus.de – neigen zumindest dazu „Verbalspiration“ zu betreiben. Dies ist die Neigung, die Bibel auf Punkt und Komma wörtlich zu nehmen. Aber als Normalo-Christinnen und Christen folgen wir zumeist der mit Luther begonnenen Methode, an dem Werk und den Wort Jesu – und damit am Neuen Testament – hier auch unsere Bibel auszulegen. Ohne diese Auslegung wäre die landeskirche oder katholische Predigt, so wie sie gut oder schlecht jeden Sonntag immer gehalten wird, kaum möglich. Die Bibel ist sie nach einer sogar mit den Evangelikalen übereinstimmenden Überzeugung immer als „Gottes Wort auch immer ein Gotteswort durch Menschenwort“. Die Heilige Schrift fiel nicht vom Himmel oder wurde von einem Engel geschrieben und uns übergeben, etwa so wie das Buch Mormon oder der Koran. Die Bibel ist eine menschliche Überlieferung vorallem der Glaubens- und Gotteserfahrung aus Jahrtausenden und enthält daher andere Vorstellung/Weltbilder der Antike, Vorurteile, Irrtümer und hier insbesondere im Alte Testament damals übliche religiöse Propaganda. Da mussten die Kriege Gottes Kriege sein, sonst würden sie dem Verbot des Tötens widersprechen. Man darf nicht nur, man muss also die Bibel also auslegen. Sogar Menschen haben darüber entschieden, welche Schriften in unsere Bibel übernommen wurden. Die ganz normalen Kirchenchristen, die dann gerne als zu wenig fromm empfunden werden, sind davon meist überzeugt und 99% aller Theologen.
Ein banales Beispiel: Eine schon ältere Freundin war geradezu erschrocken im Naturkundlichen Museum über die Knochen unserer Vormenschen mit der Bemerkung: „Aber Gott hat doch als erste Menschen Adam und Eva erschaffen“? Sie wusste nicht, daß die Schöpfungsgeschichte durchaus auch ihre Wahrheit daraus schöpft, daß eine Art gutes antikes Glaubensbekenntnis und auch noch ein Schöpfungshymnus darstellt. Und Gott hat nicht Millionen oder Milliarden Menschen weltweit in den Fluten ersäuft, damals als Noah nach dieser Erzählung mit seiner Familie alleine gerettet wurde. Sonst würden wir alle von Noah abstammen. Aber die große Flut hat es gegeben, aber sie fand wahrscheinlich nach einem Asteroideneinschlag vor 12.000 Jahren statt und wird in allen Kulturen als Erzählung der gleichen Geschichte gefunden.
Was die Mission und Evangelsation betrifft, war sie immer schon wenig Dialog und oftmals die kathegorische Aufforderung ein/e Christ:in zu werden. Ich halte aber auch den Dialog, der nicht im zwangsläufigen Widerspruch zur Mission/Evangelisation stehen muss., für relevant. Vom Verhalten her komme ich in eine ungute Position, wenn ich meine LEHRE des Christentums als absolut wahr argumentiere und damit den Menschen einer anderen oder keiner Religion logischerweise indirekt als Lügner bezeichne. Denn der Andere kann ebenso eine andere absolute Wahrheit haben. Vielmehr ist der christliche Glaube aber ein sehr großes Vertrauen in meinen Gott. Er könnte dabei auch ein Existenzieller Akt sein, wie den Sprung von einer sehr hohen Kiste mit verbundenen Augen, wenn mich unten Menschen auffangen, als Vertrauensakt . Menschen die Christen werden, können sich also auch so Gott in die Arme werfen. Da gehört Vertrauen dazu, denn jede/r muss dann wissen, ich könnte auf dem sehr harten Boden der Wirklichkeit aufprallen, oder in den Armen Gottes landen. Eine Bekehrung verstehe ich also auch so. Dies ist aber immer subjektiv, also Vertrauen zu haben, ohne über alles und sogar das Universum eine widerspruchsfreie Erklärung religiöser Art zu behaupten. Dazu sagt uns die Urgemeinde in der Gestalt des Apostel Paulus, dass wir alles wie in einem dunklen Spiegel sehen, aber erst im Ewigen Leben alles wissen dürfen, was Wahrheit ist. Ich halte diese Einsicht für geradezu modern, aber nicht einfach eine Anbiederung an Unglauben. Sie ist ehrlich.
Naja, beim Thema Mission ist ja die ev-landeskirchliche Sicht nicht so entscheidend, da die Landeskirche ja so gut wie nicht missioniert.
Also entweder man trifft auf Freikirchen oder auf die Mitglieder der Landeskirche, die gedanklich den Freikirchen ähnlich sind.
PS: >Aber als Normalo-Christinnen und Christen folgen wir zumeist der mit Luther begonnenen Methode
Für mich sind auch Katholiken Normalo-Christen, obwohl die mit Luther nichts am Hut haben. 😉
Noch ein Wort zum christlichen Menschenbild. Das leitet sich vom Bild Gottes ab, der dreieinige Gott wie er uns in der Bibel begegnet, hat den Menschen nach seinem Bild geschaffen. Geist, Seele, Leib, ein erlaubter Hinweis, so denke ich auf den „Ewigen“.
Das macht den Menschen auch so wertvoll, er ist nicht nur eine Laune der Natur ein sinnloses Zufallsprodukt der Evolution, sondern hat Würde und Bewusstsein direkt vom Schöpfer empfangen. Der Geist (nicht zu verwechseln mit dem Verstand) ist dabei etwas Spezielles, weil der in einer Art Tiefschlaft versetzt ist, mache gehen weiter und sagen, er ist beim „natürlichen“ Menschen tot. Darum ist die von Jesus beschriebene notwendige Wiedergeburt aus „Wasser und Geist“ so bedeutungsvoll, der Geist Gottes erweckt den Geist des Menschen zum Leben.
Soviel in aller Kürze und ich denke man kann verstehen, dass die Metapher vom Schaf etwas zu kurz greift um den Christenmenschen zu umschreiben!?
Guten Morgen Allerseits,
Wir Christen sollten zu Jesus und seinen Worten stehen 💛. Und natürlich seine Liebe auch Leben und Weitergeben.
Er fordert uns auf Menschen zu Jüngern zu machen. Nun dann sollen wir es auch tun. Und zwar nicht Missionieren für irgendeinen
Gott sondern den Gott der Liebe. Den Vater von Jesus. Jesus selber. Auch wenn ich die Dreifaltigkeit nicht erklären kann. Das kann keiner.
Und wenn wir das Richtig machen dann tun wir viel gute. Neben den Mission können wir dies ergänzen in dem wir uns z.B. auch um Arme oder Kranke Kümmern.
Aber ja: Missionieren ist wichtig. Wenn man es dann mit Liebe macht. Ich bin dankbar das ich missioniert wurde 🙂 In der Schule hat man mir in 15 Jahren nie etwas über Jesus beigebracht.
Ob Jesus nun weiß war oder nicht ist vollkommen irrelevant. In jeder Kultur wird Jesus anders dargestellt. In afrikanischen Kulturen ist er meist dunkelhäutig und in europäischen Kulturen eher heller. Und in asiatischen sieht er asiatisch aus.
Aber das Aussehen sagt nichts über einen Menschen. Den Shitstorm bekommen die Menschen nur weil sie manchmal die Bühne oder den Altar für politische Zwecke nutzen.
Was das Predigen angeht: Zumindest hier in Köln kann ich sagen, dass die meisten Prediger einen Migrationshintergrund haben. Ich habe nie eine Statistik gemacht. Aber ich kenne keinen Ort in der die Menschen so wunderbar gemischt sind wie die Kirchen.
Ich glaube wir hatten damals sogar mehrere Übersetzer da stehen.
Es war also sehr sehr multikulturell. Und es gab nie groß Streit.
Es kommt sehr drauf an wo man seine Eindrücke herbekommt. Ich glaube Ihr ihre Erfahrung. Allerdings kann man es nicht verallgemeinern. Vor allem nicht in den deutschen Großstädten.
Auch ich habe schon einige Male bei Missionen mitgemacht. Und es macht einen Glücklich wenn man sieht wie dankbar viele Menschen die Botschaft aufnehmen.
Auch gerade bin ich Im Kontakt mit Missionaren. Solche Fotos und Videos zu sehen macht mich glücklich.
Im Übrigen gibt es auch viele Missionare aus Afrika die in Europa missionieren. Vor allem aus südamerikanischen Staaten gibt es hier seehr sehr viele.
Nette Grüße
Fabian
Ganz sicher ein sehr komplexes Thema und mit ein paar Zeilen lassen sich auch nur wenige Punkte skizzieren. Unbestritten, was unter dem Begriff Mission alles schiefgelaufen ist und anstatt Segen war es für viele ein Fluch. Und das bis in die Neuzeit hinein.
Aber das ist eben nur ein Teil der Wahrheit, es ist auch viel Gutes geschehen, ist doch die Verkündigung des Evangeliums in der Regel auch einhergegangen mit sozialer und medizinischer Hilfe.
Das Grundelement von Mission ist und bleibt aber die Botschaft “ lasst euch versöhnen mit Gott “ , reduziert man Mission auf sozial/diakonische Aktionen verdient es den Namen Mission nicht, diese Dinge können auch durch humanistisch gesinnte Menschen getan werden, was gut ist, aber die erlösungsbedürftige Seele des Menschen nicht im Blick hat.
Einen reflektierten Blick auf unsere „Religion“ (man sagt ja Jesus ist das Ende der Religion) sollte man schon haben, aber auch die Gewissheit “ Wer den Sohn Gottes hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.“ Also nicht leicht verschämt „wir hätten da ein Ergänzungsangebot zu ihrer hauseigenen Religion“, sondern eher mein Einganszitat des Apostel Petrus !
Zum Schluss: mir ist es reichlich schnuppe, welchen Taint mein Jesus hatte als er über diese Erde ging, vermutlich war er schön gebräunt wie seine jüdischen Volksgenossen und wenn er wieder kommt, dann vermutlich als Lichtgestalt wird jedes Knie sich beugen und jede Zunge wird bekennen müssen, er ist der Herr!
Wenn Jesus der einzige Weg zu Gott ist, dann sind natürlich alle anderen Religionen schlecht, sogar die christliche, soweit sie das leugnet …
Gottes Liebe und Jesu Werk sind zentral
Ulrich Wößner: Jesus ist immer der einzige Weg, aber er hat durch sein Opfer am Kreuz auch alle Schuld der Welt auf sich genommen und damit ist das Kreuz von Golgatha praktisch die Urkunde für die Vergebung, die für jeden jeden dann auch alle Zeit gilt. Aber das hat nur insofern mit den anderen Religionen zu tun, dass Gott auch die Menschen anderer Religionen erschuf und er ihr väterlich- und mütterlicher genauso liebt. Denn Jesus ist ausdrücklich für alle Menschen gestorben. Andere Religionen haben Anspruch, dass wir sie akzeptieren und ihnen respektvoll begegnen. Wenn Gott in allen Dingen ist und alle Dinge in Gott, ist er auch in jeder Religion. Nun kann ich selbstverständlich, will ich nach Rom fahren, dies auch im Umweg über Hamburg schaffen, aber es macht für uns Christen keinen großen Sinn Jesus in anderen Religionen zu finden. Aber doch zu finden ist er überall. Und Gott hat nicht verhindert dass es andere Religionen gibt, Krankheiten, Unfälle, Klimawandel und alles was jeden Tag auch geschieht: Weil es unsere Aufgabe ist, damit angemessen umzugehen. Es darf jeder gerne Christ werden, und wir werden dafür auch alles tun dass Menschen Christen werden, aber andere Menschen haben auch ein Recht etwas anderes zu glauben. Ich meine aber auch, dass diese Art wie ich lebe, im Zweifel wichtiger ist als das korrekte buchstabengetreue Fürwahrhalten meines Glaubens. Gott ist kein antiker Scharfrichter, dem man bedingungslos gehorchen müsste, oder sonst schnell ein Kopf kürzer wird. Dass Jesus am Kreuz gestorben ist, Gott Mensch wurde, beweist doch eindringlich dass es wie ihn keine größere Liebe gibt. Sie richtet nicht hin, sondern am Ende auf und macht die Dinge wieder so wie sie sein sollten.
So steht’s nicht im Neuen Testament.
Sie legen’s nur so aus, wie es ihnen passt …
Glaube ist großes Gottvertrauen
Nun, lieber Herr Wößner, sie legen eben nicht aus und nehmen alles wörtlich. Das darf man. Es ist nicht verboten. Aber wenn sie alles wörtlich nehmen, stoßen Sie doch in der Bibel auf so viele Widersprüche, daß einem dabei fast die Zuversicht genommen ist. Wenn Sie doch Theologe, Pfarrer insbesondere sind, dann wissen Sie doch besser als ich,, daß Gottes Wort immer Gottes Wort durch Menschenwort ist. Dies bekennen bis auf ganz wenige Leute alle so, falls sie etwas bekennen und davon wissen. Es mag in diesem Sinne so keinen Zweck mehr haben mit Ihnen hier zu diskutieren, weil sie theologische Meinung für absolute Wahrheit halten. Das würde ich mich nicht trauen: Ich gehöre zu den Leuten, die wie in einem dunklen Spiegel sehen, was sie noch nicht völlig wissen und erfassen können. Glaube ist für mich immer das Wagnis eines ganz großen Vertrauens in Gott.
Es gibt 2 verschiedene Wege der Auslegung:
– Ursprungstextorientiert: Was steht in dem Text, was ist die grundlegende Botschaft darin und wie übertragt man das aufs heute.
– Zielorientiert: Wie stelle ich mir selbst den Glauben vor, was halte ich für wünschenswert und wie finde ich dann dafür eine Bestätigung im Text. Und wenn’s im Text genau gegenteilig steht, auch nicht so schlimm, ignoriert man es eben.
Beispiel: 10 Gebote verbieten das Töten (das behauptest Du ja hier z.B. immer mal wieder). Steht in der Bibel genau andersrum drin, selbst direkt bei Mose, als er mit den 10 Geboten vom Berg kommt und anschließend gleich (im Einklang mit den 10 Geboten) einen Teil des israelischen Volkes als Strafe töten lässt. Die Stelle wird dann ignoriert und etwas behauptet, was mit dem Text überhaupt nicht in Einklang zu bringen ist, selbst bei einer so zentralen Stelle, wie es der Tanz ums goldene Kalb ist..
Die Widersprüche liegen nicht in der Bibel, sie liegen in den verschiedenen Auslegungen …
Natürlich ist die Bibel als Schriftensammlung überhaupt nicht widerspruchsfrei.
Aber warum siehst Du unterschiedliche Auslegungen eigentlich so negativ?
Wieso sie nicht als positives Ringen um den richtigen Weg auffassen und dabei dem anderen nicht die eigene Meinung aufzwingen sondern seine akzeptieren. An den Letzteren fehlt es natürlich oft.
Im Judentum (aus dem schließlich das Christentum hervor gegangen ist) ist das systemimmanent. Siehe z.B. den Talmud.
Zwingst du mit diesem Glauben aber nicht allen Menschen eine Schuld auf?
Letztlich ist nach christlichem Glauben Jesus ein Menschenopfer für Gott. Alles natürlich ein bisschen theologisch verklärt.
Mein Glaube lehnt ein Menschenopfer aber strikt ab und sieht darin eine furchtbare Sünde. Egal wie das Christentum das theologisch verklären mag.
Mit Deiner Sicht zwingt du mir nun diese Sünde auf Dagegen möchte ich mich ausdrücklich verwahren.
Jesus ist nicht für mich gestorben! Menschenopfer für eine Sündenerlösung widerspricht allem, an das ich glaube.
Insofern empfinde ich diese christliche Überzeugung als sehr übergriffig.
Mit Ulrichs Überzeugung komme ich da besser klar. Zwar finde ich da das Menschenopfer immer noch schrecklich und Sünde, aber wenigstens wird es mir nicht aufgelastet, da nach Ulrichs Ansicht Jesus nur für die geopfert wurde, die an ihn glauben, wozu ich ja nicht gehöre. Mir wird keine Mitverantwortung aufgelastet
Was würdest du sagen, wenn eine Grupoe jedem Monst eine Jungfrau opfert und das damit begründet, dass sie das für dich tun. Ob du das nun willst oder nicht und egal, ob du den Glauben teilst. Würdest du auch nicht lustig finden.
Zu dem Kommentar von Chey vom 21.11. um 18:42 Uhr
Das Menschenopfer Jesu ist nicht so zu verstehen, daß Gott Jesus einfach aufopferte, über ihn verfügte, sondern Jesus als der wirkliche Messias dazu jedenfalls freiwillig einwilligte. Es war so, also wollte Gott gleichzeitig auf zweierlei Weise ausserordentlich unorthodox handeln: ERSTENS wurde er in Jesus ein Mensch und kam als kleines hilfloses Baby in diese Welt. Will sagen: Gott, sehr hilflos, ein Baby, auf unsere Liebe völlig angewiesen, ist doch ein sehr radikales Eintauchen Gottes in diese Welt mit all ihren Abgründen. Der Unendliche wird ganz klein. ZWEITENS: Die Feindesliebe, von uns gefordert, wird von Jesus am Kreuz praktiziert. Er antwortet nicht mit Gegengewalt auf Gewalt. und opfert sich lieber selbst. Denn: Sie wissen nicht was sie tun. Aber das Kreuz ist nicht nur Feindesliebe, es ist im Grunde genommen ein Skandal. Wie kann Gott sich von Menschen machtlos machen und töten lassen? Ich halte das Kreuz, die brutale Ermordung durch die Römer, als ein Ärgernis für die damaligen Gottesgelehrten, die überaus feinsinnig über alles nachgesonnen haben, oder sich Gott auf einem unendlich hohen Thron über seiner Schöpfung vorstellten. Den man nicht sehen darf, weil man dann sterben müsste. Der so heilig ist, daß ich vor ihm zittern werde. Es ist ein Zeichen für die Mächtigen, die Macht haben über die Seelen und Körper andere, die uns verdinglich und unfrei werden lassen und dann beherrschen: Gott ist nicht mehr Ursache aller Dinge, sondern er wird zu den Folgen der Ursachen: Weil wir hier leben, müssen wir leiden. Aber dann aber kommt Gott selbst und muss alles erleiden, was Menschen auf der untersten Stufe einer möglichen Existenz erleben: Er stirbt sehr brutal. Dazu gibt es dann nur noch das Bild davon, dass das Weizenkorn erst sterben muss, damit es Frucht bringt. Oder: Der Mensch allmächtig ist oftmals auch der Herr über alles. Aber dann zeltet Gott bei den Menschen und ist ohnmächtig ihrer Nichtliebe und Aggression ausgeliefert. Die Frage ist nur, ob Liebe soweit gehen kann. Sie geht doch so weit für uns. (Wobei ich weiß, dass es durchaus zahlreiche Theologen gibt, die mit der Kreuzestheologie fremdeln, aber vielleicht beabsichtigt dies der Himmel auch). Jedenfalls gerade das Kreuz stellt alle Gottesbilder, und auch mich selbst mit meinem Ego sehr infrage. Was wir nicht verhindern können: Gott selbst hat ein für alle Mal unsere Gottesbilder von ihm infrage gestellt. In dem er nach Jesaja 53 der Allerverachteteste auf Erden wird. Vielleicht noch ein DRITTES: Es entspricht der Lebenserfahrung, dass der Nacht auch der Tag folgt oder am Ende eines Tunnels wieder das Licht scheint. Vielleicht ist unser Leben in dieser Daseinsebene auch eine härtere Schule Gottes. Also liebe Chey: Das Kreuz ist ein Skandal, wir sollen uns an ihm furchtbar reiben. Übrigens ist dies biblisch.
Du als Christ kannst für Dich glauben, was immer Du möchtest. Ob das wirklich so biblisch ist, sei mal dahin gestellt. Selbst die Websites der EKD beschreiben das nicht so.
Ich als Nichtchrist verwahre mich aber dagegen, dass jemand behauptet, dass es nötig war, dass ein anderer Mensch für mich gestorben ist. Ich bitte hier, genauso meinen Glauben zu achten, der Menschenopfer schlicht ablehnt.
„Was würdest du sagen, wenn eine Gruppe jedem Monat eine Jungfrau opfert und das damit begründet, dass sie das für dich tun. Ob du das nun willst oder nicht und egal, ob du den Glauben teilst. Würdest du auch nicht lustig finden.“
Na wie würdest Du das denn finden?
Eigentlich ganz einfache: Jesus fordert uns auf, jeden Menschen vom Evangelium zu erzählen.
Wer das nicht macht, ignoriert den Wunsch von Jesus.
Ich mache das so nicht, ich rede gerne mit Menschen über Jesus, aber nur, wenn sie dafür Interessie zeigen.
Jesus sagte auch, wir sollten das Heilige nicht den Hunden geben und die Perlen nicht vor die Säue werfen.
Auch das ist der ausdrückliche Wunsch von Jesus …
Laut Bibel aber nur dort, wo Christen auch willkommen sind. Heißt es nicht, sich andernfalls den Staub von den Füssen zu schütteln und weiterzugehen?
Super erkannt 😉
Am Ende wird alles gut
Eine sicherlich so zutreffende Interpretation des Missionsbefehles, der nach den Worten der Theologie Claudia Währisch-Oblau, wie nachfolgend wörtlich im griechischen Urtext steht (im Matthäusevangelium Kapitel 28, Verse 16-20) Zitat: „Menschen sollten in den Namen» Gottes eingetaucht werden. Jedenfalls so die Missionsfachfrau. Dies bedeutet: Bringt die Menschen in den Wirkungsbereich Gottes, nehmt sie also mit hinein in eure Gemeinschaft – taucht sie ein“! (Zitat Ende). Das Eintauchen begründet sich mit unserer Wassertaufe. Und selbstverständlich sollte man seine Glaubenserfahrung, die uns ja auch sehr begeistern könnte, sodann unbedingt weiter erzählen.
Das heißt nicht, alle anderen Religionen sind schlecht und wir müssten unseren christlichen Einflussbereich ausweiten, sondern wir lebten oft als Christ:innen in einer Minderheit in manchen Ländern unserer Welt und anderen Maßstäben als unsere Umwelt. Damit wird dabei nicht das berühmte „Kind mit dem Bade ausgeschütte“t – also keine Mission mehr, sondern nur noch Dialog mit anderen Religionen. Aber dagegen auch nicht umgekehrt, nicht nur noch Jünger:innen machen. Im übrigen scheint hier der griechische Urtext eindeutig wiederzuspiegeln, wie unsere damaligen jüdischen Mitmenschen zur Zeit Jesu und danach in allen Jahrhunderten dachten: Nämlich dass alle Menschen von Gott erschaffen wurden und von ihm also sehr geliebt werden. Das Judentum hatte bekanntlich keine Mission betrieben, auch mit dem guten Argument, weil wir auch an ihrer Stelle bereits die Botschaft von Gott global verbreitet haben. All dies scheint auch den (falschen) Widerspruch aufzuheben zwischen einem Dialog – aber auch gemeinsames Handeln mit anderen Religionen gegen Hass, Hetze und Krieg – und dem Versuch alle, wie auch immer, zu Christ:innen zu machen. Die Botschaft Jesu hat sich nach der Himmelfahrt Jesu und dem Pfingstwunder weltweit verbreitet, nicht nur wegen dem Apostel Paulus an erster Stelle, sondern weil sie eine ganz besondere Hoffnung beinhaltet: Dass Gott sich mit allen Menschen am Kreuz von Golgatha versöhnte und damit alle Schuld (einer Trennung von Gott) völlig vergeben hat. Aber auch weil dieser auch wiederkommende Jesus sein Heilsverbrechen, das ganze Universum, unsere Erde und allen Kreaturen zu erlösen in einem Neuen Himmel und einer Neuen Erde, zwar unter unserer Mitwirkung, aber perfekt bewirkt. Es wird alles so, wie Gott es will, am Ende wirklich gut. Und die Bibel gebraucht dazu das Bild von einer gebährenden Frau, wobei jeder weiß dass diese Ängste und Schmerzen erträgt, aber die Erlösung naht selbst, wenn wir da auch keinen Finger rühren würden. Was Gott mit allen Menschen, die je gelebt haben, nach dem Maßstab seiner unendlichen Liebe vorhat, ist alleine seine Entscheidung und sein Werk. Jesus jedenfalls sagte, er sei nicht zum Gericht, sondern alleine zur Erlösung gekommen. Nun muss dies keinesfall bedeuten, daß uns allen das Heil im Himmel wie im Schlussverkauf verbilligt und verramscht nachgeworfen wird. Menschen mit einer erlebten Nahtoderfahrungen, die eher zu den Bösewichten zählten, haben durchaus berichtet wie Gott bestraft aber nicht hinrichtet, auch weil sie seine unendliche Liebe erlebten. Das Fallen auf Ihre Knie, die Freiwilligkeit ihrer Entscheidung für Gott am Ende aller Tage, wird nicht schmerzfrei für jeden sein. Sogar unser damals frömmster CVJM wollte nicht verhindern daß wir durch die Bank alle überzeugt waren, dass Jesus auch für Adolf Hitler und Stalin gestorben ist und nicht ohne Erfolg. Der Einmann-Theater-Spieler Thomas Weber hat dies in einem seiner Themen auch noch verdichtet mit der Überzeugung, dass Jesus am Kreuz auch die Schuld von Judas übernahm, der Jesus verriet. Warum: Weil Gott immer vergibt, so wie er dies von uns fordert. Aber nicht so, daß er den Zuckerguss einer billigen Gnade über alles Geschöpfliche legt: Vielleicht müssen wir uns auch im Himmel höchstwahrscheinlcih ncoh mit den Leuten versöhnen, die wir einfach nur nicht leiden konnten und ihr Not daher völlig ignorierten.