Trotz der Verurteilung zu lebenslänglicher Haft waren die die fünf Haupttäter im Malatya-Mordprozess zunächst im Hausarrest verblieben. Nach einem Einspruch der Generalstaatsanwaltschaft wurden sie nun ins Gefängnis überführt.
Wie die "Bonner Querschnitte" berichten, hatte die Generalstaatsanwaltschaft unter anderem wegen der bestehenden Fluchtgefahr auf der sofortigen Inhaftierung bestanden – zumal, so heißt es, die Täter in der Vergangenheit immer wieder gegen Auflagen des Hausarrests verstoßen hätten.
Nach übereinstimmenden Medienberichten habe das zuständige Gericht in Malatya einstimmig beschlossen, die Täter umgehend zu inhaftieren. Aktuellen Meldungen der Lokalzeitung "Malatya Net Haber" und der regierungsnahen "Sabah" zufolge sollen die Verurteilten bereits inhaftiert worden sein.
Die Täter hatten am 18. April 2007 in der Stadt Malatya drei Christen ermordet.
In ersten Reaktionen zeigten sich Vertreter der evangelischen Gemeinden in der Türkei und Susanne Geske, die Witwe eines der Mordopfer, sehr erleichtert und erfreut. Unverständlich sei aber, so Geseke, warum nicht auch gleich die beiden am vergangenen Mittwoch zu je knapp 15 Jahren Haft verurteilten Militärs inhaftiert worden seien.
(Quelle: Bonner Querschnitte)