In Venezuela wird Weihnachten in diesem Jahr bereits ab Oktober gefeiert. Das hat der umstrittene Präsident Nicolás Maduro per Dekret entschieden – nicht zum ersten Mal.
Laut einem Bericht des WDR hat der autoritäre Präsident Venezuelas die Weihnachtszeit um fast drei Monate vorgezogen. „Es ist September und es riecht schon nach Weihnachten. Als Dank an das kämpferische Volk werde ich Weihnachten per Dekret auf den 1. Oktober vorziehen“, erklärte Maduro in seiner eigenen Fernsehshow im Staatsfernsehen.
Vorgehen wie in der Corona-Pandemie
Der Haupt-Weihnachtstag ist in Venezuela traditionell der 25. Dezember. Wie der WDR berichtet, wird die Weihnachtszeit jetzt symbolisch früher eingeläutet und dauert dann fast drei Monate. Es ist nicht das erste Mal, dass Weihnachten in Venezuela schon früher gefeiert wird: Maduro hat während der Corona-Pandemie 2020 Weihnachten auf den 15. Oktober vorgezogen, im Jahr darauf auf den 4. Oktober. Damals hat der Staatspräsident ein Video des mit Christbäumen und Weihnachtsdekoration geschmückten Präsidentenpalast Miraflores veröffentlicht, in dem er selbst sagte: „In Venezuela werden wir ein fröhliches, strahlendes Weihnachtsfest voller Lichter und Farben haben.“
Gründe für die Vorverlegung
Kritiker werfen Maduro vor, der Staatspräsident wolle durch die Vorverlegung von drängenden Problemen in seinem Land ablenken. Maduro werden seit seinem Amtsantritt im Jahr 2013 Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung der Opposition vorgeworfen. Wirtschaftlich liegt das einst wohlhabende Land am Boden, die Hyperinflation hat einen Großteil der Bevölkerung in die Armut getrieben. Laut UNHCR, dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen, haben in den vergangenen Jahren rund 7,7 Millionen Menschen Venezuela verlassen (Stand: November 2023).
Ende Juli fanden in Venezuela Präsidentschaftswahlen statt. Die regierungstreue Wahlbehörde rief Maduro zum Sieger aus – ohne konkrete Ergebnisse zu veröffentlichen. Bei darauffolgenden Massenprotesten wurden mehr als 2.000 Menschen verhaftet. Ein Haftbefehl gegen den Oppositionsführer wurde erlassen. Die venezolanische Opposition spricht von Wahlbetrug. Diverse Staaten erkennen die Wahl Maduros nicht an, darunter die Europäische Union.
Wie die Bevölkerung und die Kirche auf Maduros Ankündigung reagiert haben, lesen Sie hier.
Traurigerweise werden sich große Teile der Bevölkerung weder im Oktober noch im Dezember etwas Weihnachtliches kaufen können… Bei der Armut der Bevölkerung gestylte Bilder aus dem Präsidentenpalast zu veröffentlichen ist schon zynisch.
In Deutschland werden ja auch schon Spekulatius verkauft.
Aber natürlich ist das mit Maduro und seinem diktatorischen Wahlbetrug nicht lustig.
Was Diktatoren so alles können, das sind ja fast päpstliche Vollmachten.
Auch der Papst hat ja seinerzeit das Fest der Geburt Christi auf die Winterzeit verlegt, obwohl Jesus im Sommer geboren ist.
(www.neues-testament.org/wann-ist-jesus-geboren)