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Weil sie Dynamik bringen: „Für jeden Jugendlichen sollte eine Jugendkirche erreichbar sein“

Für jeden Jugendlichen sollte eine Jugendkirche erreichbar sein. Das erhofft sich Kirchenrat Pfarrer Dr. Stefan Drubel, Leitender Dezernent in der Bildungsabteilung des Landeskirchenamts. Ein ekir.de-Interview über Jugendkirchen.

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Welche Bedeutung haben Jugendkirchen mittlerweile in der Evangelischen Kirche im Rheinland?

 Mit ihrem Beschluss zu Jugendkirchen und Jugendgemeinden hatte die Landessynode 2012 ein wichtiges Signal gesetzt. Dort heißt es: "Sie ergänzen und bereichern die bestehenden Angebote evangelischer Jugendarbeit in Gemeinden, Kirchenkreisen, Werken und Verbänden. Jugendkirchen und Jugendgemeinden bieten für Seelsorge, Jugendkulturarbeit und die Beteiligung junger Menschen an der Vorbereitung und Feier von Gottesdiensten sowie weiteren Verkündigungsformen vielfältige Möglichkeiten.“ Dieses Signal hat Kirchengemeinden und Kirchenkreise ermutigt, über eigene Jugendkirchen konkret nachzudenken. Jugendkirchen lassen sich am besten in einem Verbund realisieren, denn für eine Gemeinde alleine ist so ein Vorhaben oftmals zu groß. Erfolgreich arbeiten Jugendkirchen inzwischen dort, wo sie ein ergänzendes zentrales Angebot zur dezentralen Jugendarbeit vor Ort sind.

 Was ist bei Jugendkirchen gewohnt, was ist anders?

 Die Kombination aus Bleibendem und Anderem. Das erzeugt Dynamik. Menschen, die seit vielen Jahren ehrenamtlich oder als Hauptberufliche in der Jugendarbeit engagiert sind, beschreiten jetzt neue Wege. Sie prüfen, ob gegenwärtige Orte und Räume sich für eine Jugendkirche eignen, machen sich ggf. auf die Suche nach neuen Räumlichkeiten. Sie schauen sich kritisch die eigenen Konzepte an und suchen nach neuen Formen, ohne das Alte grundsätzlich über Bord zu werfen. So sind Jugendkirchen eine Art Rundumerneuerung: Sie bieten nicht nur den Jugendlichen die Möglichkeit, ihren Glauben auf ihre eigene Art zu leben. Sie fordern die ganze Gemeinde auf, sich mit den vertrauten Formen auseinanderzusetzen und Neues auszuprobieren.

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 Ist es gut oder schlecht, wenn sich Jugend ausgliedert, wenn es neben Kirche Jugendkirchen gibt?

Jugendkirchen bieten Jugendlichen die Möglichkeit, sich intensiv mit biblischer Botschaft auseinanderzusetzen, zu diskutieren, theologisch zu denken, zu erleben, begreifbar zu machen und in christliches Handeln umzusetzen. Wenn wir sie als Kirche dazu einladen, werden sie zwar ihre eigenen Wege gehen, aber sie gehen diese innerhalb unserer Kirche. Sie gliedern sich also nicht aus. Sie schaffen sich ihren Platz in einer Kirche, die ohne sie ganz schön alt aussähe.

 Wohin sollte die Reise der Jugendkirche gehen?

Mein Traum ist, dass auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland für jeden Jugendlichen eine Jugendkirche erreichbar ist. Jugendliche sind flexibel und mobil, sie können auch Entfernungen überwinden, doch darf diese nicht zu groß sein. Außerdem wünsche ich mir, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden während ihrer Vorbereitung auf die Konfirmation die Möglichkeit erhalten, eine Jugendkirche erleben zu können.

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 Welche praktischen Schritte stehen an?

 Das Netzwerk Jugendkirchen und Jugendgemeinden der Evangelischen Jugend im Rheinland möchte an die Jugendkirchenhearings der vergangenen Jahre anknüpfen und zusammentragen, wo man angekommen ist, wo Veränderungen notwendig erscheinen oder nach Angeboten gefragt werden muss, die junge Leute in die Jugendkirchen hineinbringen oder ihnen einen Anschluss nach der Jugendkirche bieten. Ein dieser Tage geplantes Hearing mussten wir zwar leider absagen, aber das holen wir im nächsten Jahr nach. Denn wir glauben, den Ehrenamtlichen in unseren rheinischen Jugendkirchen und Jugendgemeinden tut gegenseitige Information, Erfahrungsaustausch und weitere Vernetzung mit anderen Teams gut. Dafür suchen wir gerade einen Termin im kommenden Jahr. Fest steht schon jetzt ein zweites Angebot: Am 1. Februar wird es einen Praxistag Jugendgottesdienst in Wuppertal geben.

(Quelle: Ekir.de)

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