Der theologisch konservative Bibelbund ist gegen eine staatliche „Verpflichtung“ zur Organspende – das heißt gegen die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeschlagene „Widerspruchslösung“. Dieser Vorschlag höhle die Verfügungsgewalt des Menschen über seinen eigenen Körper aus, heißt es in einer Pressemitteilung. Entscheidender seien jedoch ethische Bedenken. Zwar könne aus der Bibel keine klare Ablehnung der Organspende abgeleitet werden, Blut- oder Knochenmarkspenden seien sogar positiv einzuschätzen.
Problematisch ist jedoch nach Ansicht des Bibelbundes das „Hirntodkriterium“. Aus biblischer Sicht sei der Mensch als „Einheit“ zu betrachten. „Wenn das Gehirn möglicherweise tot ist, befindet sich der Mensch lediglich im Prozess des Sterbens, ist aber noch nicht wirklich tot“, heißt es in der Erklärung.