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Studien: Abgeschlossenes System „Domspatzen“ förderte Missbrauch

Gewalt und Missbrauch konnten bei den Regensburger Domspatzen über Jahre hinweg stattfinden, weil es sich hier um ein abgeschlossenes System handelte. Bei Teilsegmenten der Domspatzen ließe sich durchaus von einer „totalen Institution“ sprechen. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Studien, die das Bistum Regensburg in Auftrag gegeben hat. Eine Studie der Universität Regensburg untersuchte die Missbräuche historisch, eine der Kriminologischen Zentralstelle Wiesbaden kriminologisch. Untersucht wurde der Zeitraum von 1945 und 1995. Damals unterhielten die Domspatzen eine Vorschule und ein Musikgymnasium mit Internatsbereich.

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„Der Chor, seine Finanzierung und sein Erfolg standen stets im Zentrum und waren wichtiger als individuelles Wohlergehen der Schüler oder eine kindgerechte (Internats-)Pädagogik“, heißt es im historischen Bericht. Etwa 12,6 Prozent der Schüler seien in den untersuchten Jahren von körperlicher oder sexualisierter Gewalt betroffen gewesen. Es gab massive und exzeptionelle Fälle von Gewalt – bis hin zu schweren Traumata. Kirche, Staat und Eltern reagierten meist passiv.

Auf der anderen Seite sei für viele Domspatzen-Schüler, gerade in der gymnasialen Mittel- und Oberstufe, ein nicht von Gewalt dominierter Alltag die Normalität gewesen, erläutert die historische Studie. Die kriminologische Studie kommt zudem zum Schluss, dass die bislang unternommenen Schritte zeigten, dass in vielerlei Hinsicht versucht worden sei, aus der Vergangenheit die richtigen Lehren zu ziehen.

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