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O’Bros: Wie Gott aus Wunden Wunder entstehen lassen kann

Die Brüder Alexander und Maximilian Oberschelp bilden zusammen das christliche Rap-Duo O’Bros. Im Interview erzählen sie von Mobbing in der Schule, persönlichen Verletzungen und wie Gott aus schlechten Erfahrungen etwas Gutes hat wachsen lassen.

Maxi und Alex, wo seid ihr in eurem Leben verletzt worden? 

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Maxi: Meine Mitschüler haben mich in der Zeit zwischen elf und vierzehn Jahren gemobbt. Ich wurde rumgeschubst, geschlagen und angespuckt, aber die physische Gewalt fand ich nie so schlimm wie die psychische Gewalt. Worte haben mich schon immer mehr verletzt. Irgendwann habe ich angefangen, das zu glauben, was meine Mitschüler über mich gesagt haben.

Wie bist du mit der Situation umgegangen? 

Maxi: Mit meinen Brüdern konnte ich nicht darüber reden, sogar mit Alex nicht – obwohl wir schon immer eine enge Beziehung hatten. Ich habe mich dafür geschämt, dass ich keine Freunde in der Schule hatte. 

Was mir sehr geholfen hat, war, mit meinen Eltern darüber zu sprechen und zu beten. Jeden Tag, bevor ich in die Schule bin, habe ich gebetet – auch für meine Klassenkameraden. Das hat mir damals sehr geholfen, nicht bitter zu werden. Es wäre zu viel gesagt, dass ich überhaupt keine Bitterkeit verspürt habe. Aber mir war bewusst, dass ich mir selbst schade, wenn ich diesen Leuten nicht vergebe.

Würdest du sagen, dass Gott etwas Gutes aus dieser schlechten Erfahrung gemacht hat? 

Maxi: Definitiv. Mein Selbstvertrauen war damals komplett im Keller – und heute kann ich vor tausenden Menschen stehen, ohne Angst zu haben, was sie sagen. Wenn ich mir bewusst mache, wie verletzt und unsicher ich war, dann ist das für mich eigentlich mit das größte Wunder, das Gott in meinem Leben getan hat.  

Hast du selbst auch andere Menschen verletzt?  

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Maxi: Das Ganze ist ein Kreislauf. Verletzte verletzen, und aus Wunden werden noch mehr Wunden. Wenn ich aus der Schule nach Hause gekommen bin, dann habe ich unseren kleinen Bruder verprügelt.  

Alex: Es geht darum, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und von Wunden zu Wundern zu kommen. Egal wie gut es deine Eltern mit dir meinen, du wirst mit irgendwelchen Wunden aufwachsen. Mit 99 Prozent Wahrscheinlichkeit wirst du diesem Mangel den Rest deines Lebens hinterherlaufen. Die Aufgabe ist es, die Wunden zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.  

„Man kann nie heile genug werden.“

Maxi: Eine Freundin von uns hat mal gesagt: Man kann nie heile genug werden. Dieser Prozess der Heilung dauert ein Leben lang. Dazu braucht es eine höhere Macht, eine höhere Liebe, die man nur von Gott bekommen kann und die Versöhnung ermöglicht. 

Alex: Gott hilft aus Wunden Wunder zu machen, weil er uns eine Identität anbietet, die unabhängig ist von unseren Taten und Wunden.  

Wo habt ihr noch erlebt, dass Gott Gutes aus Schlechtem entstehen lassen kann? 

Alex: Unsere Eltern haben sich vor einigen Jahren getrennt. Da gehst du mit Wunden raus, ob du willst oder nicht, egal wie erwachsen du dir schon vorkommst. Da stellt sich dann die Frage: Was mache ich jetzt damit? Hänge ich den Glauben an die Liebe an den Nagel? Lasse ich mich von dieser Wunde steuern? Wir haben geschaut, wie wir aus dieser Wunde ein Wunder machen und diesen Generationenkreislauf unterbrechen und neu prägen können. Wir haben gesagt: Okay, bei uns hört’s auf. 

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Maxi: Viele checken überhaupt nicht, wie mächtig dieser Generationenkreislauf ist. Unser Opa war kein Christ und hat unseren Vater mit so einer Härte erzogen. Er hat ihm wenig Zuneigung und Liebe gegeben. Natürlich ist unser Vater nicht ohne Fehler, aber er hat uns liebevoll erzogen, so gut er konnte. Allein darin sehen wir schon ein Wunder.  

Alex hat im Pressetext zu eurem aktuellen Song „Wunden zu Wunder“ gesagt: „Gott ist der Mann mit dem Plan. […] Alles hat einen Sinn.“ Aber was ist, wenn aus Leid nichts Gutes wächst? Würdest du, Alex, das auch einer geflüchteten Ukrainerin sagen, die ihren Mann im Krieg verloren hat?  

Alex: Da würden mir die Worte fehlen. In so einer Situation gibt es keine zufriedenstellende Antwort, aber man kann ihr mit Liebe begegnen. Ich glaube, dass in liebenden Taten so viel mehr Heilung steckt als in tröstenden Worten.  

In unserem Leid sehnen wir uns nach Antworten, aber ich glaube, dass Antworten nicht helfen würden. Was uns hilft, ist Heilung. Die kommt durch Begegnung mit wahrer Liebe zustande. 

Sobald es um menschliches Leid geht, fehlen einem die Worte und das Verständnis. Trotz allem bin ich der Meinung, dass Gott einen Plan hat, der eben größer ist als das, was wir verstehen. Das ist dann eine Glaubensfrage. Ich glaube, dass Gott aus Wunden Wunder machen kann. 

Vielen Dank für das Gespräch! 

Die Fragen stellte Pascal Alius. 

Den neuen Song „Wunden zu Wunder“ der O’Bros findet ihr auf YouTube und Spotify 


Hier kannst du dir das Musikvideo zum Song „Wunden zu Wunder“ von den O’Bros anschauen:

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1 Kommentar

  1. Ein Herz von mir, im Austausch für diese so offenen und herzlichen Worte, die mich zutiefst berühren.

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