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Zeuge und Vorbild des Glaubens: Kirche ehrt Paul Schneider mit Gottesdienst in KZ-Gedenkstätte

Der vor 70 Jahren von den Nationalsozialisten ermordete Pfarrer Paul Schneider ist mit einem Gottesdienst in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald als «Zeuge und Vorbild des Glaubens» geehrt worden.

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Der «Prediger von Buchenwald» habe sich schon in der Frühzeit des Nationalsozialismus für das Reden und gegen das Schweigen entschieden, sagte der Thüringer Regionalbischof Hans Mikosch am Samstag in einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Appellplatz des einstigen Konzentrationslagers bei Weimar.

Schneider wurde mit 41 Jahren am 18. Juli 1939 in Buchenwald als eines der ersten Mitglieder der Bekennenden Kirche von den Nazis umgebracht. Mit der konsequenten Ablehnung der Nazi-Herrschaft sei er stets seinem Gewissen gefolgt und nicht den Vorgaben seiner kirchenpolitisch anders orientierten Kirchenleitung, sagte Mikosch. Der KZ-Haft und der Ermordung Schneiders waren wiederholte Konflikte mit der rheinischen Landeskirche vorausgegangen. Schneider habe ein Menschenbild ohne Juden- und Fremdenhass sowie ohne die Bereitschaft zu Krieg und Gewalt gepredigt, sagte Mikosch weiter.

Paul Schneider (1897-1939) stammte aus dem Rheinland und kam im November 1937 in das KZ Buchenwald. Zuvor saß er bereits in Gestapo-Haft in Koblenz. In Buchenwald wurde er zunächst zu Zwangsarbeit eingesetzt und später im berüchtigten «Bunker» inhaftiert, weil er sich weigerte, die Nazi-Fahne zu grüßen. Am vergitterten Fenster seiner Zelle wandte er sich regelmäßig an die
Mitgefangenen auf dem Appellplatz und sprach ihnen Mut zu. Am 18. Juli 1939 wurde er nach brutaler Misshandlung durch den SS-Lagerarzt Erwin Ding mit einer Überdosis Strophantin ermordet.

(Quelle: epd)

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