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Zu teuer: Evangelische Journalistenschule schließt

Nach zwei Jahren Hängepartie steht fest: Die Evangelische Journalistenschule (EJS) in Berlin schließt aus Geldmangel endgültig. Kritiker sprechen von einem „verheerenden Signal“.

Der Weiterbetrieb der Journalistenschule sei aus betriebswirtschaftlich nicht zu verantworten, teilte der Träger, das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP), mit. Angesichts der „unabweisbaren Aufgabe“, jährliche Kosten in Höhe von 1,9 Millionen abzubauen, verfüge das Gemeinschaftswerk nicht über die dafür notwendige Finanzkraft. Der Schulbetrieb an der EJS war bereits seit Ende 2020 ausgesetzt, die Fortführung der Ausbildungseinrichtung seitdem offen.

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Der GEP-Aufsichtsrat wies darauf hin, dass mit dem Sparkurs infolge sinkender Kirchenmitgliedszahlen und Steuereinnahmen alle Bereiche des Unternehmens belastet würden. Ziel sei es, den Kostenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen umzusetzen. Das wolle der Aufsichtsrat nicht gefährden, so bedauerlich die Einstellung der EJS auch sei.

Der in diesem Jahr in den Ruhestand gehende EJS-Leiter Oscar Tiefenthal bezeichnete den Schließungsbeschluss als „verheerendes Signal“. Die Vorsitzende des Freundeskreises, Natascha Gillenberg, nannte die Schule „eine der wichtigsten Ausbildungsstätten für Journalismus“. Die Entscheidung zu deren Schließung entspreche „weder den Herausforderungen dieser Zeit noch dem, was wir als Kirche beitragen können“.

Weiterhin Journalisten ausbilden

Das GEP will sich nach eigenen Angaben weiterhin in der journalistischen Aus- und Fortbildung engagieren. Für bis zu fünf junge Menschen werde ab 2023 ein 24-monatiges Volontariat in Frankfurt am Main angeboten.

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Die Ausbildung soll von Ursula Ott, der Chefredakteurin von „chrismon“, geleitet werden und erstrecke sich über alle Medien und Dienstleistungen im GEP. „Um bislang wenig reflektierte Themen von Lebensformen und Lebensbedingungen in Deutschland wie in anderen Ländern in den Blick zu nehmen, werden Interessierte mit Migrationsgeschichte zu einer Bewerbung ausdrücklich ermutigt“, heißt es.

Die EJS-Teilprojekte „Amal, Berlin!“ und „Amal, Hamburg!“ sollen „mithilfe von Sponsoren und unterstützenden Organisationen“ fortgesetzt werden, heißt es. Die Internetplattformen stellen Nachrichten aus Berlin und Hamburg auf Arabisch, Farsi/Dari und Deutsch zur Verfügung. Im GEP angestellte Journalistinnen und Journalisten aus Syrien, Afghanistan, Ägypten und dem Iran berichten dort für Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland und Landsleute in ihrer Heimat.

Die EJS war 1995 gegründet worden, der 13. Ausbildungsjahrgang war der letzte an der Schule. Das GEP ist die zentrale Medieneinrichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Quelleepd

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