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Schlagwort: Markus Dröge

Logik des Krieges durchbrechen: Weiter zahlreiche Reaktionen auf Käßmanns Neujahrspredigt

Die Ärzteorganisation IPPNW hat die Äußerungen von Margot Käßmann zum Afghanistan-Krieg verteidigt. Unterdessen suchen weitere Unionspolitiker das Gespräch mit der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche.

Berliner Bischof: Sonntagsruhe ist eine kulturelle Errungenschaft

Einen Tag vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Berliner Ladenöffnungsgesetz hat der neue Berliner Bischof Markus Dröge die Bedeutung der Sonntagsruhe als «gesellschaftliche und kulturelle Errungenschaft» unterstrichen. Verkaufsoffene Sonntage drohten «den Unterschied zwischen Werktagen und Ruhetagen einzuebnen», sagte Dröge am Montag in Berlin in einem epd-Gespräch.

Huber-Nachfolge: Neuer Berliner Bischof Dröge ins Amt eingeführt

Berlin, Brandenburg und Ostsachsen haben einen neuen evangelischen Bischof: Markus Dröge.

Berlin: Festgottesdienst zur Verabschiedung von Bischof Huber

Mit einem Festgottesdienst in der Berliner Marienkirche wird der Berliner Bischof Wolfgang Huber am Samstag in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wird sein Nachfolger Markus Dröge in sein Amt eingeführt. Der 55-jährige Koblenzer Superintendent war im Mai in das Amt gewählt worden.

Hessischer Kulturpreis: Bischof Huber ruft zu Verzicht auf Auszeichnung auf

Der Streit über den diesjährigen Hessischen Kulturpreis sollte aus Sicht des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, mit dem Verzicht auf die Preisverleihung entschärft werden. Es wäre eine «große Geste», wenn die designierten evangelischen und katholischen Mitpreisträger «zu einem solchen Schritt auch ihrerseits beitragen würden» und die dem muslimischen Schriftsteller Navid Kermani aberkannte Auszeichnung nicht entgegennähmen, sagte Bischof Huber am Samstag in Berlin. Die EKD-Kulturbeauftragte Petra Bahr rief den früheren hessischen Kirchenpräsidenten Peter Steinacker und den Mainzer Kardinal Karl Lehmann auf, in der Auseinandersetzung über die Kreuzestheologie das Gespräch mit Kermani zu suchen. Steinacker und Lehmann hatten wegen eines Zeitungsartikels Kermanis eine gemeinsame Verleihung abgelehnt. In dem Essay hatte der muslimische Publizist das christliche Kreuz als barbarisch und die Kreuzestheologie als Gotteslästerung beschrieben, sich zugleich aber von der Betrachtung eines Kreuzigungsgemäldes tief berührt gezeigt. Vor wenigen Tagen hatte die hessische Landesregierung entschieden, Kermani den Preis abzuerkennen und ihn am 5. Juli nur Steinacker, Lehmann und dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Salomon Korn, zu verleihen. Mit der Auszeichnung sollen Lebensleistungen für die interreligiöse Kooperation und die Schaffung einer Kultur des Respekts gewürdigt werden. Huber sagte, die Vorstellung, dass der Preis von drei der vier vorgesehenen Preisträger entgegengenommen werde, wäre für das Verhältnis von Kultur und Religion in Deutschland «kein richtiges Signal». Die notwendige Debatte zwischen Christen, Muslimen und Juden über die Kreuzestheologie könne nicht in dem kurzen Zeitraum bis zur Preisverleihung «zu einem Ende gebracht werden», sondern müsse sich erst entwickeln. Die bisherigen Veröffentlichungen von Kermani dürften «bei allem Provozierenden» nicht auf einen Satz reduziert werden. «Das wird den Äußerungen von Kermani in meinen Augen nicht gerecht», sagte der Berliner Bischof. Kermani habe in seinem Aufsatz in der «Neuen Zürcher Zeitung» auch eine «sehr bemerkenswerte Aussage» mit großer Offenheit gegenüber dem Christentum getroffen. «Umso mehr bedauere ich den Konflikt», sagte Huber. Die EKD-Kulturbeauftragte Bahr sagte dem epd, das kritisierte Zeitungsessay über Guido Renis Bild «Kreuzigung» sei geradezu ein Gesprächsangebot und kein Abbruch des muslimisch-christlichen Dialogs vonseiten Kermanis. Der Text müsse als «Bildbeschreibung eines Muslimen» verstanden werden. «Nichts ist im Christentum so hochgradig erklärungsbedürftig wie der Glaube an den Kreuzestod Jesu», sagte die Theologin. «Christen sollten vorsichtig sein mit dem Blasphemie-Vorwurf.» Auch der künftige evangelische Berliner Bischof Markus Dröge sagte dem epd, er habe «wenig Verständnis» für den Konflikt. Der am Freitagabend zum Nachfolger Hubers an die Spitze der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gewählte Dröge erläuterte, die Interpretation des Kreuzes durch Kermani sei «durchaus revolutionär». Er bedauere sehr, dass «man dieses Gesprächsangebot nicht aufgenommen hat». Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sieht durch die Vorgänge um den Kulturpreis den interreligiösen Dialog «mit Füßen getreten». Die Reaktion der christlichen Preisträger Lehmann und Steinacker sei «schlicht und ergreifend unreif und kindisch», sagte Mazyek dem in Berlin erscheinenden «Tagesspiegel» (Samstagsausgabe).

Wahl: Markus Dröge wird Berliner Bischof

Der Koblenzer Superintendent Markus Dröge wird Nachfolger des Berliner Bischofs Wolfgang Huber. Die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wählte den 54-jährigen Theologen am Freitag in Berlin im vierten Wahlgang. Dröge setzte sich gegen die Erlanger Publizistikprofessorin Johanna Haberer durch. Der Direktor der Evangelischen Akademie in Berlin, Rüdiger Sachau, war nach dem zweiten Wahlgang ausgeschieden. Der neue Bischof, der als Überraschungskandidat galt, wird sein Amt für die kommenden zehn Jahre im November antreten. Huber geht im Herbst nach fast 16 Amtsjahren in den Ruhestand. Der Landeskirche gehören rund 1,14 Millionen Protestanten in Berlin, Brandenburg und der Region Görlitz in Ostsachsen an. Im vierten Wahlgang am Freitagabend erhielt Dröge 82 Stimmen, für Haberer stimmten 36 Synodale. Vier Kirchenparlamentarier enthielten sich. Für die Wahl war eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig, die Dröge genau erreichte. Er hatte auch in den ersten drei Wahlgängen die meisten Stimmen bekommen. Mit Beratungen über die anhaltende Kontroverse um den Braunkohle-Abbau in der Lausitz setzt die Synode am Samstag ihre zweitägige Frühjahrstagung fort. Huber, der mit 67 Jahren aus dem Amt scheiden wird, wünschte seinem Nachfolger «Freude an dem Amt und den Mut, unserer Kirche angesichts der Herausforderungen der nächsten Jahre geistliche Orientierung zu geben». Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gratulierte Dröge: «Als welterfahrener Pfarrer bringt er Eigenschaften in das Amt mit, die einer weltoffenen Stadt wie Berlin sehr zugutekommen werden.» Der stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Christoph Kähler äußerte sich überzeugt, dass Dröges Erfahrungen und Schwerpunkte aus einem «weltbewegten Leben» der Landeskirche «in mancher Hinsicht ein neues Gesicht» geben werde. Gerade hier werde es «eine große Herausforderung sein, Grenzen zu beseitigen und gegenseitige Vorbehalte zwischen Ost und West bewusst anzugehen, die sich zuletzt in der Kontroverse um den Religionsunterricht in Berlin gezeigt haben, heißt es in einem Glückwunschschreiben des Eisenacher Landesbischofs an Dröge. Markus Dröge wurde als Sohn eines Diplomaten in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington geboren und ist in Bonn, Paris und Brüssel aufgewachsen. Nach dem Studium absolvierte er sein Vikariat in Koblenz und übernahm dort seine erste Pfarrstelle. Nach der Promotion übernahm Dröge einen Lehrauftrag für Systematische Theologie und evangelischen Religionsunterricht an der Universität Koblenz-Landau. Seit 2004 leitet er in Koblenz den zweitgrößten Kirchenkreis der rheinischen Landeskirche.