Der Name Jesus bedeutet wörtlich „Gott rettet“. Das ist für Pastor Matthias Kleiböhmer der Schlüssel zum Leben.
Wenn dieser Artikel erscheint, habe ich das Passwort meines Rechners schon geändert. Als Autor muss man manchmal Opfer bringen. Dabei war es nicht schlecht. Ein normaler PC hätte acht Tage lang gerechnet, um „Hes34,16“ zu entschlüsseln. Aber das ist leider vorbei, denn nun kennen Sie meinen liebsten Bibelvers – und der ist der Schlüssel zu allem. Denn manchmal fühle ich mich verloren.
Nicht für Einsamkeit gemacht
Beziehungen laufen dann am besten, wenn man intensiv Zeit miteinander verbringt. Solche „Quality Time“ ist mehr, als wortlos nebeneinander in Smartphones zu starren. Sie ist ein gemeinsames Erlebnis. Zuhören. Ankommen. Tiefe Begegnung. Wenn mir das mit Gott nicht gelingt – und das passiert mir wieder und wieder –, treibe ich innerlich davon. Der Alltag mit seinen tausend Aufgaben, die Ablenkungen oder das Gedankenkarussell eigener Fehler und verpasster Gelegenheiten bringen mich erst langsam und unmerklich, dann immer schneller und spürbar weg von Gott. Am Ende finde ich mich dort wieder, wo ich nicht sein will: in der Leere der Einsamkeit, in meiner persönlichen Hölle. Eine Zeit lang kann ich es mir dort noch leidlich einrichten, etwa mit dem Rausch der eigenen Wichtigkeit und dem Kick von Anerkennung und belanglosem Kram. Aber dann merke ich: Du bist nicht gemacht für das hier. Und weil ich zu lange gewartet habe, habe ich nicht einmal mehr die Kraft für den Weg zurück.
Haben Sie mal Ihre Geldbörse gesucht, die mit der Bankkarte? Vielleicht mit dem Zeitdruck eines Abflugs im Nacken und der Gewissheit, wieder und wieder überall nachgeschaut zu haben? Mir passiert das regelmäßig, denn ich bin nicht nur ein Verlorener, sondern auch ein Verlierer. Aber auch Schwächen sind Erfahrungen. Und so ahne ich den Eifer und das Stresslevel, mit dem Gott schon nach mir sucht, während ich nicht einmal weiß, dass ich verlorengegangen bin. Gott sucht. Angekündigt hat es der Prophet Hesekiel, Jesus hat genau das getan und der Evangelist Lukas überliefert gleich drei Gleichnisse (Lukas 15), damit es auch wirklich jede und jeder versteht: Eines von 100 Schafen geht verloren, eine von zehn Münzen, einer von zwei Söhnen. Gott ist einer, der 99 stehen lässt, um eines zu finden. Und manchmal bin ich dieser eine.
Jesus gibt nicht auf
Ich bin nicht ganz sicher, aber vielleicht ist dies das Gebet, das ich in meinem Leben am häufigsten gesprochen habe: „Komm du in mein Leben und bring mich zu dir!“ Und dann warte ich an der Bushaltestelle im emotionalen Nichts auf den Herrn der Welt und klammere mich daran fest, dass der Name „Jesus“ wörtlich „Gott rettet“ bedeutet und er nicht aufgibt.
Und dann ist er plötzlich da. Fast zum Greifen nah. Und ich fühle mich gefunden. Wenn Gott da ist, ist alles gut. Das ist der Schlüssel zu allem, das Passwort fürs Leben. Zuletzt ein freundschaftlicher Rat eines Verlorenen: Falls das alles neu für Sie ist, rechnen Sie nicht erst acht Tage lang, ob es passt. Ändern Sie Ihres jetzt. Es lohnt sich.
Matthias Kleiböhmer ist Theologe, Autor und Communitypastor der Stiftung Creative Kirche.

Dieser Artikel stammt aus der Zeitschrift Family, die wie Jesus.de ein Angebot des SCM Bundes-Verlags ist.