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Kirche mobil: Mit dem Bus unterwegs zu den Menschen

Ein kleines Team, das Großes vorhat: eine rollende Kirche. Eine Kirche, die wirklich zu den Menschen kommt.

Was ist die Vision?

Wir wollen als Kirche und CVJM in ganz Neureut, dem nördlichsten Stadtteil von Karlsruhe, mitten in Umbruch und Abbruch von Kirche, mitten im Strukturwandel der Gesellschaft und in den Veränderungs- und Beschleunigungsprozessen durch die Krisen der letzten Jahre einen mutigen Schritt ins Neuland wagen.

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Wir sind dabei überzeugt, dass Kirche und gelebter christlicher Glaube vor Ort weiter relevant sind, und dass Kirche und CVJM beweglich und mobil, nah zu den Menschen kommen sollten – mit Offenheit, leeren Händen und vollen Herzen. Dass Totgeglaubtes lebendig, Unerreichtes greifbar und Verwüstetes erweckt wird zu geistlichem Leben.

Warum?

Weil Menschen Hoffnung brauchen und Gott Hoffnung schenken will. Weil Kirche und CVJM viel zu bieten haben. Weil neue Wohngebiete – wie in Karlsruhe-Neureut – eine große Chance sind, Kirche und CVJM neu zu denken. Weil es gilt, neues Land einzunehmen in Neureut: Neureut-Neulandentdeckung.

Kirche bei den Menschen und unter den Menschen. Verlässlich. Innovativ. Fragend. Wegbegleitend. Von Anfang an. Teil von Neureut und in Ergänzung zu den bestehenden Angeboten, die wir als Kirche schon machen. Teil eines Weges Gottes mit den Menschen.

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Wer?

Das Projekt ist rechtlich im Kirchenbezirk Karlsruhe Land unter dem Dekan Martin Reppenhagen verankert. Damit ist auch die Bezirksjugend an Bord. Unterstützt und begleitet wird der Prozess durch die Abteilung Missionarischer Dienste. Das Pionierteam besteht aus: den Bezirksjugendreferenten Verena Essig und Joachim Zeitler, Göran Schmidt (AMD), Stefanie Buchleither (Fundraising) und Martin Reppenhagen (Dekanat).

Im September 2022 konnte Diakonin Rebecca Reiner mit Eigenmitteln und Spendengeldern angestellt werden. Neben einem Auftrag für regionale Kinder-, Jugend- und Konfirmandenarbeit hat sie auch 25 Prozent Schwerpunkt für unser Projekt.

Was?

Ein Doppelstockbus wird umgebaut zur mobilen Kirche. Die ganze Konstruktion und der Bau machen deutlich: Hier entsteht Kirche neu. Hier macht sich Kirche auf zu den Menschen. Der Bus ist dabei aber kein Aktionsbus, der kommt, um zu werben und Events zu veranstalten. Sondern im Bus kommt Kirche und damit Jesus Christus zu den Menschen.

Im schon bestehenden Wohngebiet Neureut-Kirchfeld und später im entstehenden Wohngebiet Neureut Zentrum III. Ansprechbar. Nahbar. Anziehend. Frisch und ungewöhnlich. Der Bus wird „NimBus“ heißen. Nimbus bedeutet so viel wie Heiligenschein oder Heiligkeit; da ist einer, der dich sieht.

„Wir glauben, leben und arbeiten aus der Haltung heraus, dass Gott schon in den Menschen am Werk ist. Auch dort, wo die Menschen (noch) keinen Bezug zu Kirche haben.“

Göran Schmidt
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Im NimBus kommt der Heilige zu den Menschen, macht sich auf den Weg und die Räder. Dabei ist er als „alter Berliner Oldtimer“ selbst von einem Nimbus umgeben, der Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Und er trägt die Botschaft Jesu zu Kindern, Jugendlichen und Familien: dass sie Angesehene sind von Gott, Außerwählte, Heilige und Hausgenossen Gottes. Geliebte Kinder.

Der Bus ist Teil einer Fresh X, also eine ergänzende und frische Ausdrucksform von Kirche. Wir glauben, leben und arbeiten aus der Haltung heraus, dass Gott schon in den Menschen am Werk ist. Auch dort, wo die Menschen (noch) keinen Bezug zu Kirche haben. Deshalb fahren wir mit dem Bus auch an Orte und in Kontexte, wo Leuten die Kirche fremd ist, und folgen dort den Bedürfnissen der Menschen vor Ort. Im Hören auf Gott und dem Kontext bildet sich Kirche mit den Menschen, die daran teilhaben.

Was ist mit dem Bus geplant?

Wir wollen für Kinder und Jugendliche geistliche, sportliche und erlebnispädagogische Angebote schaffen, wie Betreuung oder eine Kirche Kunterbunt vor Ort. Auch Spielplatzgottesdienste sind geplant. Daneben haben wir schulbezogene Angebote wie Hausaufgabenbetreuung oder Lerncoaching.

Natürlich fördern wir auch offene Begegnungen durch ein Caféangebot oder die Beteiligung an Straßenfesten im Quartier. Seelsorgearbeit, Lebensbegleitung, thematische Abende, Glaubenskurse oder Konzerte runden das Angebot ab.

Wie sieht der Weg aus?

Gestartet sind wir zu zweit 2019 mit der Vision und Gebet. Nach dem Aufbau eines Pionierteams haben wir zunächst mit dem Teilen der Vision, Fundraising, Teamfestigung, Konzeptionierungsentwicklung und Absprachen zwischen Kirchenbezirk, Bezirksjugend und den missionarischen Diensten begonnen. Als klar war, wo wir konkret mit dem Bus umherfahren wollen, haben wir das fortgesetzt und intensiviert.

Das Projekt musste anschließend für die entsprechenden Genehmigungen und zur Finanzierung in den verschiedenen Vorständen der Kirchenbezirke und im Bezirkskirchenrat vorgestellt werden. Nach der Bewilligung durch diese Gremien (auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie) haben wir einen Projektbeirat mit Vertreten aus allen Gemeinden und Projektpartnern gegründet, der sich zweimal im Jahr trifft und die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen bespricht.

Ein Umbauteam arbeitet an der Ausgestaltung des Doppelstockbusses, damit dieser auch unseren Anforderungen und Bedürfnissen entspricht, und koordiniert die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort. Weitere Teams sind für die Entwicklung und Durchführung der Programmangebote sowie der Öffentlichkeitsarbeit zuständig – dafür wird das Team erweitert und verstetigt und die Suche nach und Ausbildung von Ehrenamtlichen beginnt. Spätestens ab 2025 werden wir, wenn das neue Wohngebiet Neureut III entsteht, ebenfalls am Start sein.

Wer bezahlt das?

Das Projekt wird zu einem Drittel vom Kirchenbezirk und zu zwei Drittel durch Spenden und Drittmittelgeber wie Stiftungen und private Spender finanziert. Es ist noch nicht alles Geld da; es werden Menschen gebraucht, die gern in solch ein Projekt investieren.

Göran Schmidt ist unterwegs als Diakon und Neulandentdecker in der badischen Landeskirche, wohnt im Wald von Michelbuch im TinyHouse, baut Baumhäuser und Kirche in frischen Formen. Wer sich schon mal einen Eindruck vom NimBus machen will, findet auf YouTube einen Clip dazu.


Ausgabe 1/23

Dieser Artikel ist im Kirchenmagazin 3E erschienen. 3E ist Teil des SCM Bundes-Verlags, zu dem auch Jesus.de gehört.

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