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Schauspielerin: „Maria und Jesus sprechen eine besondere Sprache“

Ab heute kommt die fünfte Staffel von „The Chosen“ in die deutschen Kinos. Schauspielerin Vanessa Benavente erzählt im Interview, was ihr dabei hilft, Mutter Maria und ihre innige Beziehung zu Jesus zu verkörpern.

Hast du als Kind schon einmal bei einem Krippenspiel Maria gespielt?

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Ja, das habe ich tatsächlich! (lacht) Dahinter steckt eine lustige Geschichte: Mein kleiner Bruder war gerade erst geboren worden. Also konnte ich beobachten, wie meine Eltern ihn zum Schlafen hinlegen. Da war ich vielleicht neun oder zehn.

In diesem Krippenspiel hatten wir ein echtes Jesus-Baby. Ich bin also mit ihm hereingekommen und alle fanden es so süß – „Oh, ein echtes Baby!“ –, aber auf einmal hat das echte Baby angefangen zu weinen. „Josef“ und ich haben uns angeschaut und wussten nicht, was wir machen sollen. Da dachte ich: „Naja, ich beruhige ihn einfach so, wie ich meinen kleinen Bruder beruhige.“ Also habe ich ihn auf den Arm genommen, hin- und her geschaukelt, ihm auf den Rücken geklopft … Das ganze Publikum musste lachen.

Du bist selbst Mama von zwei Töchtern. Inwiefern hilft dir das, die Rolle von Mutter Maria zu spielen?

Das hat mein Verständnis von Maria total geprägt. Allein schon bei meinem Casting. Ich erinnere mich daran, wie ich den Text gelesen habe. Es ging um die Szene, in der Maria nach Jesus sucht und feststellt: „Seit drei Tagen ist er weg!“ Das war wie ein Schlag in den Magen. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, mein Kind für zwanzig Minuten zu verlieren, geschweige denn für drei Tage. Es hatte so etwas Nahbares. Ich wusste, worum es geht und wie es sich anfühlt.

Die Mutter von Jesus ist ja deutlich älter als du. Wie lange dauert es, bis du in der Maske „gealtert“ bist?

Das Make-up dauert eineinhalb Stunden. Früher habe ich eineinhalb Stunden gebraucht, um es wieder zu entfernen, jetzt sind es ungefähr 40 Minuten … Ich werde besser. (lacht)

Was ist dein Lieblingsmoment zwischen Maria und Jesus – in „The Chosen“ oder in der Bibel?

Da gibt es einige, besonders in dieser Serie. Es gibt einen Moment am Ende von Folge fünf in der ersten Staffel, den ich sehr liebe. Da sieht Maria sich nach Jesus um, die beiden schauen sich in die Augen und Maria bewegt nur ihre Lippen, sodass es aussieht, als würde sie „ich liebe dich“ sagen. Sie muss die Worte nicht einmal aussprechen, sie weiß, dass er es versteht. Und er nickt ihr liebevoll zu.

Es ist fast so, als könnten Maria und Jesus nur durch Blicke kommunizieren. Das ist die Art von Beziehung, die ich mir zwischen ihnen vorgestellt hatte. Das beeinflusst auch die späteren Szenen zwischen ihnen. Sie haben einen „Code“, eine besondere Sprache, die sie beide sprechen.

Eine letzte Frage: Was würdest du in Staffel fünf zu Maria sagen, um sie in dieser schweren Zeit zu ermutigen?

Oh … Ich weiß nicht, ob „ermutigen“ das richtige Wort ist. … Jetzt werde ich selbst ein bisschen emotional. (schluckt) Ich meine, was sagst du zu jemandem, der so etwas durchmacht? Sie zu ermutigen, ist unmöglich. Ich würde ihr einfach sagen: „Ich bin für dich da.“

Vielen Dank für das Gespräch!

Vanessa Benavente spielt in der Serie „The Chosen“ Maria, die Mutter von Jesus. Die Fragen stellten Melanie Hoinle und Malin Georg. Sie sind Volontärinnen im Bundes-Verlag.

„The Chosen“ ist die erste Serien-Verfilmung über das Wirken Jesu und darüber, wie sich das Leben der Menschen verändert, die ihm begegnen. Geplant sind sieben Staffeln. Die Serie wird über Crowdfunding finanziert. „The Chosen“ kann im Internet (The Chosen) oder über die „The Chosen“-App kostenfrei angesehen werden.

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1 Kommentar

  1. Der Menschensohn Jesus ist als Mensch wichtig

    Dazu ist mir etwas lustiges eingefallen. Beim Krippenspiel einer katholischen Gemeinde an Heiligabend, wickelte die arme Maria bereits auch das neugeborene Kind Jesus aus ihrem Gewand und es war – wie wundersam – jeglicher Geschlechtigkeit enthoben und daher bereits fertig gewickelt. Als Jugendlicher hatte eine meiner Freundinnen einen sehr unschuldigen Traum, in dem ihr ein Donatus (das heißt „Gottesgeschenk) ach geboren wurde und was sie in großen Schrecken versetzte: Sie war viel zu jung. So wie sie den Traum selbst verwundert schilderet – war das Kind bereits voll gewickelt in Windeln und geschlechtsneutral. Als also kürzlich die lieben Mitchristen mit dem katholischen Gesangbuch leise lachten, war es nicht nur jenes aufgeführte Herzkino der Jetztzeit im Altarraum, sondern auch der verräterisch Reflex mit unserer aller (durchaus auch nterschiedlichen) Geschlechtigkeit, körperlich so umzugehen, damit Ärgernisse oder neue Fragen erst gar nicht entstehen.

    Als ich vor Jahrzehnten vertretungsweise zur Pfarrkonferenz geschickt wurde, war dort gerade ein sehr unproduktiver Streit ausgebrochen, ob da Jesus damals vor 2000 Jahren nun ebenso in die Pubertät gekommen sei. Und die lieben Theologen haben sich da arg argumentativ beharkt. Ein wirklich vollkommener Jesus hätte ja wohl keinerlei pubertären Probleme oder Anwandlungen gehabt. Aber jemand als ganzer Mensch (und Gott) vielleicht doch – oder vielleicht auch nicht. Aber da sind eben die Theologie und Glaubenslehre nicht kompatibel mit Physik, Biologie und Medizin. Aber wenn wir Jesus durchaus unterstellen, er habe sich auf seinen staubigen Wanderungen auch Hühneraugen gelaufen, sei müde und sogar durstig geworden, dann darf man ihm doch auch das Vorhandensein von Hormonen unterstellen. Und wenn wir Jesus lieben, dann denken wir auch an seine Schmerzen, die er am Kreuz hatte, weil er wie alle Menschen aus Fleisch und Blut bestand und sich auch selbst als „Menschensohn“ bezeichnete. Gerade im Leiden ist uns doch der leidende Mensch, und damit auch der leidende Gottessohn – und vor seinem Kreuzestod noch mit großer Angst vor diesem schrecklichen Weg – durchaus gegenwärtig. Vielleicht sollten daher auch Bibelfilme, wenn sie es nicht sowieso tun, das Leben und Leiden Jesu angemessen menschlich darstellen. Denn der Skandal seiner Hinrichtung am Kreuz soll doch für unsere Sündenvergebung ausschlaggebend sein. Der Tod Jesu war blutig und brutal, aber ohne jene große Aufopferung des Himmels für uns hätte Gott niemals so ein großes Zeichen für seine grenzenlose Liebe und Vergebung an uns verschenkt. Es begegnet uns ja Gottes Menschlichkeit im Menschen Jesu. Wo anders sollte sonst Gott als universelle Geistmacht uns auch nahekommen können??

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