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Danket dem Herrn! Wir danken dem Herrn

Dieses Lied dürfte vielen als Tischgebet bekannt sein. Es wurde von einem Theologen und einem Musikpädagogen für Schulkinder geschrieben.

  1. Danket dem Herrn!
    Wir danken dem Herrn, denn Er ist freundlich
    und Seine Güte währet ewiglich,
    sie währet ewiglich, sie währet ewiglich.
  2. Lobet den Herrn!
    Ja, lobe den Herrn, auch meine Seele;
    vergiss es nicht, was Er dir Guts getan,
    was Er dir Guts getan, was Er dir Guts getan.
  3. Sein ist die Macht!
    Allmächtig ist Gott, Sein Tun ist weise,
    und Seine Huld ist jeden Morgen neu,
    ist jeden Morgen neu, ist jeden Morgen neu.
  4. Groß ist der Herr!
    Ja, groß ist der Herr, Sein Nam‘ ist heilig,
    und alle Welt ist Seiner Ehre voll,
    ist Seiner Ehre voll, ist Seiner Ehre voll.
  5. Betet Ihn an! Anbetung dem Herrn!
    Mit hoher Ehrfurcht werd auch
    von uns Sein Name stets genannt,
    Sein Name stets genannt, Sein Name stets genannt.
  6. Singet dem Herrn!
    Lobsinget dem Herrn in frohen Chören;
    denn Er vernimmt auch unsern Lobgesang,
    auch unsern Lobgesang, auch unsern Lobgesang.

Karl Friedrich Wilhelm Herrosee 

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Bekannt als Tischgebet

Das Lied „Danket dem Herrn! Wir danken dem Herrn“ werden manche noch aus Kindestagen kennen. Einer stimmte es an, und dann sangen es von der zweiten Zeile an alle mit – als Tischgebet! In der Kirche erklingt es vor allem beim Erntedankfest. Neuerdings wird es im Internet sogar als „Lobpreislied“ bezeichnet – was inhaltlich stimmt, auch wenn dieser moderne Begriff liedgeschichtlich fehl am Platze ist.

Das Lied ist nämlich vor mehr als 200 Jahren entstanden. „Danket dem Herrn!“ hat zwei besondere Kennzeichen. Alle sechs Strophen haben sechs Verse, also Zeilen. Aber es reimt sich nirgendwo! Kann man sich einen Reim darauf machen? Das hat wohl mit einer zweiten Besonderheit zu tun: Es gibt kaum ein Lied, das so viele verschiedene Bibelzitate enthält, allesamt aus der Übersetzung Martin Luthers, wörtlich oder – aus rhythmischen Gründen – zumindest eng daran angelehnt.

Voller Bibelstellen

Es beginnt mit einem Vers aus den Psalmen (118,1; 107,1), einem Appell des Vorsängers an die Mitsingenden. Und die reagieren sogleich: Das machen wir! Weiter geht es dann mit einem anderen Bibelzitat, das dreimal in den Psalmen zu finden ist.

Auch die zweite und später die fünfte und sechste Strophe beginnen übrigens mit einem Imperativ. Wesentliche Elemente des Gottesdienstes werden genannt, es geht – im Rückblick betrachtet – um das Singen, Beten, Loben, Danken. Und diese Strophen umrahmen die mittleren zwei. Sie besingen Gott, den großen, allmächtigen, gnädigen, heiligen Gott, dem weltweit Ehre gebührt.

Schulkinder im Blick

Dass der Text von einem Theologen zusammengestellt wurde, das ahnt man sogleich. Karl Friedrich Wilhelm Herrosee war Hofprediger und dann Superintendent. Und er war auch für das – damals kirchliche – Schulwesen zuständig und lehrte selbst am Lehrerseminar. Und nicht nur dort.

Herrosee gründete eine „Töchterschule“ und war auch dort nebenher als Lehrer tätig. Im gleichen Ort war der Musiklehrer Karl Friedrich Schulz aktiv, dem es ein besonderes Anliegen war, den Gesangsunterricht zu gestalten. Man ahnt es: Das Lied „Danket dem Herrn!“ entstand in Zusammenarbeit des Theologen mit dem Musikpädagogen. Und sie hatten offensichtlich gezielt die Schulkinder im Blick.

In der evangelischen Frömmigkeit fest verankert

Ja, bei einem Lied mit Wiederholungen im Text lernt man längere Melodien leichter. Auch wenn das Lied erst spät den Weg in die offiziellen kirchlichen Gesangbücher gefunden hat, bekannt war es vielen seit ihrer Schulzeit. Es wurde noch 1912 im damaligen Preußen für den Unterricht empfohlen!

Und vielen dürfte es aus dem Kindergottesdienst oder der Sonntagsschule vertraut sein. „Danket dem Herrn!“ ist auch im Stammteil des Evangelischen Gesangbuchs zu finden, und zwar mehrstimmig! Ja, es ist neuerdings sogar eines der sogenannten Wochenlieder. Das zeigt uns: Das Lied ist in der evangelischen Frömmigkeitsgeschichte bestens verankert. Und es hilft Jung und Alt, sich daran zu erinnern, wem wir alles in unserem Leben zu verdanken haben, unvergesslich!

Text: Günter Balders


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