Das Thema „Heiliger Geist“ ist gerade sehr aktuell und es gibt ein breites Spektrum an Positionen und Herangehensweisen, durch die der interessierte Leser sich erst einmal durchwühlen muss, um Antworten auf konkrete Fragen zu bekommen. Auch „Der Heilige Geist – Sein Wesen und seine Wirkungen“ ist kein allumfassendes Einführungswerk, sondern aus einer sehr speziellen Perspektive geschrieben.
Hartmut Schmid ist Pfarrer und Professor für Altes Testament und lädt in diesem Buch zu einer biblisch fundierten Betrachtung des Heiligen Geistes ein. Zunächst beschäftigt der Autor sich mit der Frage, ob der Geist Gottes im Alten Testament und der Heilige Geist im Neuen Testament gleichzusetzen sind. Anschließend betrachtet er seine Wirkungen und die Geistesgaben. Dabei verzichtet Schmid größtenteils auf schwer verständliche Fachbegriffe, als leichte Strandlektüre würde ich dieses Buch aber dennoch nicht bezeichnen.
Kein Praxisbezug
Bereits in der Einleitung erwähnt Schmid, dass er sich gegen allgemein verbindliche Regeln wehrt und keine Gemeinde, geschweige denn ein einzelner Christ, die einzig richtige „Frömmigkeitsform“ besitzt. Diese neutrale Herangehensweise zieht sich durch das gesamte Buch. Von eigenen Erfahrungen des Autors mit dem Heiligen Geist erfährt der Leser nichts, denn der Fokus liegt allein auf den Aussagen der Bibel.
Auf dem Buchrücken lesen wir: „Biblisch verankerte charismatische Theologie ermutigt dazu, den Heiligen Geist zu erkennen, seine Gaben zu empfangen und so die Kraft Gottes zu verstehen.“ Leider hatte das Buch genau diesen Effekt auf mich nicht. Es ist ohne Zweifel sehr informativ, aber für mich zu unpersönlich, um mich zu motivieren oder ermutigen. Die Stärke dieses Buches liegt sicherlich in der Theorie, doch mir fehlte eindeutig der Praxisbezug.
Von Nadine Schliesky