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Christlicher Rocksänger: „Vor zwei Jahren wollte ich mir das Leben nehmen“

Josh Bramlett bricht das College ab, um mit seiner Band „The Protest“ zu touren. Trotz Traumberuf und glücklichem Familienleben erreicht sein Leben vor zwei Jahren einen Tiefpunkt.

Josh, eure Band heißt „The Protest“. Wogegen protestiert ihr?

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Josh Bramlett: Wir protestieren nicht GEGEN etwas, sondern FÜR Jesus. Anfangs waren wir keine christliche Band. Vor zehn Jahren sind wir dann aber alle zum Glauben gekommen und haben uns einen neuen Namen gesucht. Wir wollten einen Namen, der für Aufmerksamkeit sorgt.

Wie hast du zum Glauben gefunden?

Bramlett: Ich bin in der Kirche aufgewachsen. Eine persönliche Beziehung mit Gott hatte ich jedoch nicht. Auf Wunsch meiner Eltern bin ich dann aufs College gegangen, obwohl ich gar nicht wollte. Mein Traum war es, Musik zu machen. Die Situation hat mich fertig gemacht.

Eines Tages saß ich auf einer Parkbank und habe geweint. In meiner Verzweiflung habe ich mich an Jesus gewendet. Anschließend habe ich das College abgebrochen und wir fingen an, als Band zu touren.

Vor zwei Jahren ging es dir so richtig dreckig – was war passiert?

Bramlett: Seit der High School leide ich unter Ängsten und Depressionen. Ich habe eine wundervolle Familie und trotzdem kam ich vor zwei Jahren an einen Tiefpunkt und wollte mir das Leben nehmen. Ich hatte das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Diese Gedanken wurden irgendwann zwanghaft. Die Lügen des Feindes haben mein Denken übernommen.

Wie ging es weiter?

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Bramlett: Ich habe diese Gedanken lange für mich behalten. Als ich es nicht mehr aushielt, habe ich sie dann doch mit meiner Familie geteilt. Die haben für mich gebetet. Und ich habe mir einen Therapeuten gesucht. Das hat geholfen.

Wo war Gott in dieser schweren Zeit?

Bramlett: Es war nicht Gott, der sich von mir entfernt hat, sondern ich hatte mich von Gott entfernt. Ich war wütend auf ihn. Aber da war immer ein Schimmer Hoffnung, den Gott mir in dieser Dunkelheit gab.

Was motiviert euch, als Band unterwegs zu sein?

Bramlett: Wir wollen Menschen geistlich ermutigen. Das ist, was zählt. Wenn wir nur Entertainment anbieten würden, hätten wir schon lange damit aufgehört. Wir haben sehr viel dafür geopfert: einen sicheren Job, Zeit mit der Familie – meine Tochter ist vor zwei Monaten geboren, Geburtstagsfeiern, Urlaube.

Das Leben als Band ist überhaupt nicht glamourös. Wir schlafen teilweise auf dem Boden. Aber wenn Menschen ihr Leben Jesus geben, dann ist es all das wert. Es gibt keine größere Belohnung für unsere Arbeit. Nicht wir verändern Leben, sondern Gott nutzt unsere Musik.

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Was ist eure Vision?

Bramlett: 1. Petrus 4,10: „Gott hat jedem von euch Gaben geschenkt, mit denen ihr einander dienen sollt. Setzt sie gut ein, damit sichtbar wird, wie vielfältig Gottes Gnade ist.“ Wir wollen Hoffnung verbreiten. Geld kommt und geht, aber Jesus bleibt für immer.

Was kann Rockmusik für den persönlichen Glauben bewirken, was andere Genres nicht können?

Bramlett: Unbändige Leidenschaft. Rocksongs können „Fightsongs“ fürs Leben sein.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte Pascal Alius.

Zu dem Interview mit Josh von „The Protest“ kam es im Rahmen des Loud and Proud-Festivals 2022 in Betzdorf. Das Musik-Festival findet 2023 am 13./14. Oktober statt. Unter anderem mit dabei: „Petra“, „Disciple“, „Theocracy“, „Good Weather Forecast“ und „Normal Ist Anders“. Mehr Infos unter lap-festival.de.

Falls ihr selbst in einer verzweifelten Situation seid, sprecht mit Freunden und Familie darüber. Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist rund um die Uhr anonym und kostenlos erreichbar: 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222. Auch die Beratung über E-Mail ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. 

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1 Kommentar

  1. Christsein ist immer ein Beziehungsglaube

    Josh Bramlett, ein christlicher Rocksänger, wollte sich das Leben nehmen. Hier scheint mir an seinen Schilderungen wesentlich zu sein, dass jede und jeder von uns an eine solche absolute Grenze des Machbaren kommen kann. Doch seine Selbsterkenntnis ist einfach und vollkommen richtig: „Nicht Gott hat sich von mir entfernt, sondern ich“! Nun sind sicherlich die Glaubenserfahrungen jedes Christen und jeder Christin auf Erden immer unterschiedlich. Genauso wie die unreflektierten Gottesbildern in uns allen. Aber eines scheint mir wohl sehr relevant zu sein: „Eine persönliche Beziehung zu Gott ist unabdingbar“. Denn der Glaube als ein großes Vertrauen in Gott, ist im Ziel immer ein Beziehungsglaube. In Gott kann man sich – genauso wie in Menschen – sehr verlieben, man kann ihn spüren und begegnen – aber wir haben ihn nicht als Wesentaschengott. Er ist nicht die Reflexion unserer Überzeugungen, sondern die uns durchdringende Wirklichkeit des Himmels. Dies zu erkennen wäre sehr wichtig.

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