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„Evangelikale für Harris“: Wahlwerbung gegen Trump – mit Billy Graham

In einem Wahl-Werbespot stellt die Organisation „Evangelicals for Harris“ Aussagen des 2018 verstorbenen evangelikalen Predigers Billy Graham Zitaten des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump gegenüber. Letzterer kommt dabei „aus christlicher Sicht“ nicht gut weg, analysiert Jörn Schumacher im christlichen Medienmagazin PRO. Während Graham zu Demut mahnte und sich gegen Geldgier und Egozentrik aussprach, beleidige Trump in den verlinkten Videos Frauen und rühmte sich als „Auserwählter“.

Gegen das Video hat die Billy Graham Evangelistic Association laut PRO Klage eingereicht. Billy Grahams Sohn Franklin Graham erklärte auf der Plattform X, sein Vater habe 2016 Donald Trump unterstützt und würde dies, wenn er noch lebte, immer noch tun. Franklin Graham selbst hatte sich wiederholt positiv über Donald Trump geäußert und zum Beispiel dessen Forderung unterstützt, einen Einwanderungsstopp für alle Muslime in die USA zu verhängen. Kirchenvertreter protestierten dagegen. Im Juli sprach er beim Wahlkonvent der Republikaner und trat zuletzt Ende September zusammen mit Trump in Florida auf.

Donald Trump (r.) und Franklin Graham (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Evan Vucci)

Die „Evangelicals for Harris“ sähen der Klage gelassen entgegen, heißt es. Das Video enthalte keine Urheberrechtsverletzungen, teilten deren Anwälte mit. Trumps Worte würden biblisch beleuchtet. Franklin Graham wisse, dass er die Worte Jesu Christi nicht verwenden könne, um Trump zu verteidigen oder zu rechtfertigen.

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10 COMMENTS

  1. Lieber Werner. Dann mache doch wenigstens kurz klar, wie angeblich die Welt und die Meinungen zu Donald Trump doch ganz anderer Natur sind. Das wäre spannender als diese geheimnisvollen Andeutungen.

  2. Interessant, welches Licht die deutsche Berichterstattung auf Trump wirft. Kleiner Tipp: Hinterfragt und unterhaltet euch mal mit Amerikanern. Da sieht die Welt plötzlich ganz anders aus und glaubt nicht immer alles, was die Medien berichten.

    • So jemand wie Trump ist für die meisten Deutschen noch nicht vorstellbar.

      Aber wir entwickeln uns auch in diese Richtung.

      Wenn man bedenkt, dass es demnächst quasi eine Wahl zwischen Scholz und Merz gibt, als das Beste, was die deutsche Politik für das Amt des Bundeskanzlers zu bieten hat …

      • Die Rechtsradikalen machen mir Probleme

        Lieber Chey: Ich glaube nicht unbedingt dass wir uns in Deutschland generell in Richtung Trumpismus entwickeln. Aus alten Filmen und aufgrund von Zeitzeugen habe ich gelernt, dass die Politiker früher in der Bonner Koalition auch gestritten haben wie die Kesselflicker, aber es nicht öffentlich ausgetragen haben. Die Herren Wehner, Schmidt und Strauß waren parlamentarische Populisten (Helmut Schmidt auch als Schmidt Schnauze dafür schon fast berühmt). Dass Willy Brand leider Alkoholprobleme hatte, habe ich dort von einem persönlichen Mitarbeiter. Und es kam einmal im Monat vor, sodass man Brand abschirmte. Aber damals war der dort im Bonner Boot in guter Gesellschaft. Ein Erlebnis hatte ich mit Strauß, der eine 90 minütige Rede im Kurhaus hielt, durchaus mit Sachlichkeit, aber an einer Stelle, die in den Vorabmanuskripten für die Reporter bekennzeichnet waren, alle Scheinwerfer angingen. Der Herr Strauß legte so eine Minute los mit dem dem berühmten Poltern, mit wippenden Knien, und dies kam dann von den wenigen damaligen deutschen Fernsehanstalten völlig ungekürzt: So funktioniert auch heute der Populismus der einfachen Behauptungen, die früher auch als große Balkenübeschriften in der Zeitung mit den großen Buchstaben standen. Heute tragen das Internet bzw. die modernen Medien sehr dazu bei, dass neben wichtigen und richtigen Informationen auch die Halbwahrheiten, Missverständnisse und alle populistischen Ergüsse sich in alle Welt verbreiten. Oft sind es jene Kurzbemerkungen, die sich im Gedächtnis erhalten, etwa man bekomme beim Zahnarzt keinen Termin mehr wegen der vielen Migranten. Auf manchmal sogar intelligenten Schwachsinn der AfD kann man schlecht etwas erwiedern. Aber wie bei Trump sind doch manche Behauptungen dort so absurd, dass die leider fast schon wioeder glaubhaft sind, zumindest für naive Gemüter. In Amerika glauben die Leute durchaus nicht selten, dass Migranten dortige Katzen aufessen. Die eigentliche Gefahr sind leider diese Rechtsradikalen in unseren Parlamenten, die zu einem politischen Diskurs nichts beitragen außer Hass und Schwachsinn. Leider wurde damals die NSDAP auch von Demokraten gewählt die vermuteten, sie würden bald im politischen Geschäft scheitern. Aber das war doch ein fataler Irrtum. Deshalb neige ich eher dazu, dass die Verfassungsorgane einen Verbotsantrag stellen, auch wenn er mit Risiken behaftet und auch kein Allheilmittel gegen politischen Unfug samt Rassismus ist. Aber egal wie ein solcher Antrag ausgeht, das BVG muss dann fachlich und sachlich der Politik hier die Verantwortung abnehmen. Denn die Kritik politischer Mitbewerber wird bekanntlich oft infrage gestellt.

  3. danke, Jesus.de, ich bin sehr froh über eure klare und mutmachende Berichterstattung. Und über Leute wie den Initiatoren dieser super Werbekampagne. Das sind so Dinge, die mir helfen, nicht den Mut und nicht den Glauben zu verlieren.

  4. Freiwillig die Demokratie abschaffen

    Ich habe immer gute Stücke auf Billy Graham gehalten, auch wenn ich bei dem einen oder anderen was Graham Senior sagte, doch eine dezidiert andere Meinung vertrat. Was sein Sohn aber jetzt tut, ist mir nicht nur ein Rätsel, sondern veranlasst mich zu der erlaubten Meinung, dass der Sohnemann blind, taub und lahm sein muss in geistig und geistlicher Hinsicht. Selbst wenn man Trump alle seine Entgleistungen vergibt, weil man hier doch hilfsweise eine profunde psychische Störung vermutet, dürfte man doch nicht diesen Präsidentsschaftsbewerber als gefährlichen Kamikazeflieger auf unsere genug geplagte Menschheit loslassen. Wenn Billy Graham Trump 2016 unterstützte, kann dies dann immerhin noch mangelnde Einschätzung des Kandidaten gewesen sein, oder das biblische Alter des Evangelisten. Aber wenn Sohn Franklin jetzt alles (oder fast alles) von Trump für richtig hält, dann bedient dies neu meine alten Vorurteile, die wahrscheinlich richtige Urteile sind, über die steinzeitlichen evangelikal/republikanischen Netzwerke der USA. Da kann man nur hoffen, dass nicht alle Katzen grau sind und Menschen logisch denken.

    Ein amerikanischer Präsident bekommt immer noch die Atomcodes im Köfferchen hinterher getragen, auch bis vor den Ort, wo auch sogar der Kaiser zufuß hingeht. Und auch nur ein im Kopf sehr seltsamer Trump ist auch dann brandgefährlich. Ich weiß auch nicht, wie viel Herzeleid er den aufrechten konservativen Politiker der Reps in USA jeden Tag auflädt. Nach Trump könnte es die Zivilisation nicht mehr geben (was ich als Christ nicht glauben kann), oder Republikaner, die dann ersatzweise dann fehlen. Es braucht eine einsame Insel wie einst für Napoleon, wo sich der Donald mit ein paar Gleichgesinnten freiwillig zurückziehen darf, um dort die Demokratie abzuschaffen. Wäre es nicht so bitter ernst, könnte man eine satarische Seifenoper wie damals „Dallas“ abdrehen. Menschen nach uns würden den Inhalt als Satire eher nicht mehr ernst nehmen.

  5. So kann Billy Graham, Post mortem noch etwas Gutes für sein Land tun, auch wenn es manche nicht so sehen.
    Der fromme Fanclub für Trump ist uns ein Mysterium und mag Harris auch nur zweite Wahl sein, die Bessere ist sie vermutlich doch !

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